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Akquisition 22.04.2014 12:05:51

Novartis stellt sich neu auf - Aktie legt deutlich zu

Die Aktie des Pharma-Konzerns ist stark gesucht. Analysten begrüssen die vorbörslich angekündigten milliardenschweren Transaktionen und die damit verbundene Konzentration auf die Kerngeschäfte.

In einer grossen mehrteiligen Transaktion kauft der Konzern den Onkologie-Bereich des britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline (GSK), verkauft im Gegenzug den Impfstoff-Bereich (ohne Grippe-Mittel) an GSK, geht ein Joint-Venture mit GSK im OTC-Bereich ein und veräussert die Division Animal Health an die US-Firma Eli Lilly.

Alle Transaktionen sollen positive Auswirkungen auf den zukünftigen Umsatz und das Gewinnwachstum haben, und jedes Element der Transaktion soll Wert schaffen, wie Novartis-CEO Joseph Jimenez am Dienstag an einer Telefonkonferenz sagte.

MILLIARDENSCHWERE TRANSAKTIONEN - VERSTÄRKUNG DES PHARMA-SEGMENTES

Alle drei Elemente der Transaktion sind milliardenschwer. So zahlt Novartis für das Onkologiegeschäft von GSK 14,5 Mrd USD und bis zu weiteren 1,5 Mrd abhängig vom Erreichen von gewissen Milestone-Entwicklungen. Novartis hat mit dem Deal auch das Optionsrecht auf die laufende und zukünftige Onkologie-Pipeline von GSK. 2013 erzielte GSK mit den an Novartis zu veräussernden Pharmaprodukten einen Umsatz von rund 1,6 Mrd, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 20% entsprach, wie CEO Jimenez sagte.

"Das Onkologie-Portfolio von GSK erzielt ähnliche Margen wie jenes von Novartis. Diese Margen liegen über dem bisherigen Konzerndurchschnitt, weshalb wir eine signifikante Margenverbesserung erzielen werden". Auf pro Forma-Basis 2013 bezifferte Jimenez die Margenverbesserung auf 200 Basispunkte.

Die GSK-Produktpalette, -pipeline und Partnerschaften umfassen die für die derzeit viel versprechenden Kombinationstherapien erforderlichen Kinase-Inhibitoren und Immuntherapien, wie Jimenez weiter sagte. Übernommen würden u.a. einige neuartige B-RAF- und MEK-Inhibitoren wie Tafinlar und Mekinist sowie der VEGFR-Hemmer Votrient, ein potenzieller Blockbuster zur Behandlung von fortgeschrittenem bösartigem Nierentumor, so der Novartis-CEO weiter. Dazu gehörten auch die Medikamente Tykerb (HER2+ Brustkrebs), Arzerra (Blutkrebs CLL) und Promacta (Thrombozytopenie). Darüber hinaus werden gemäss Jimenez auch bestehende Partnerschaften im Bereich PD-L- und PD-L-1-Immuntherapien übernommen.

ÜBER 7 MRD USD FÜR IMPFSTOFFE - OTC GEHT IN JOINT-VENTURE ÜBER

Für die Devestition des Impfbereichs - im Moment ohne den Grippe-Teil - erhält Novartis 7,1 Mrd USD, wobei 5,25 Mrd sofort fällig werden und 1,8 Mrd von Milestone-Entwicklungen abhängig sind. Der Grippe-Bereich soll separat verkauft werden, um den Wert dieses Geschäftes zu maximieren, wie CEO Jimenez sagte. Die dritte Transaktion umfasst den Verkauf des Tiergesundheitsgeschäftes für rund 5,4 Mrd USD an Eli Lilly.

Ausserdem hat Novartis ein weltweites Joint Venture im Bereich Consumer Health mit GSK Health Care angekündigt, wobei Novartis einen Anteil von 36,5% halten und vier von elf Verwaltungsräten stellen wird. Das kombinierte Geschäft werde auf einen Umsatz von rund 10 Mrd USD kommen, wie CEO Jimenez sagte.

Die Transaktion mit Eli Lilly soll Ende des ersten Quartals 2015 und jene mit GSK im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden. Dannzumal fielen bedeutende ausserordentliche Gewinne an.

Insgesamt seien weltweit rund 15'000 von 135'000 Mitarbeiter von den Transaktionen betroffen. In der Schweiz seien es ca. 1'500 von 15'000 primär an den Standorten Nyon, St. Alban und am Hauptsitz. Die betroffenen Mitarbeiter wechselten mit den Einheiten zu den neuen Besitzern, wie CEO Jimenez sagte.

NETTO-MITTELBEDARF VON 6 BIS 7 MRD USD.

Netto werde Novartis im Zuge der Transaktionen 6 bis 7 Mrd USD aufwenden, wie CEO Jimenez auf Frage von AWP sagte. Dies sei nicht viel mehr als die jährlich für Zukäufe vorgesehenen 2 bis 5 Mrd, relativierte der CEO den Betrag. Über die Finanzierungskosten könne er noch keine Angaben machen. Die Transaktionen sollen mit liquiden Mitteln, kurzfristigen Verbindlichkeiten und durch die Ausgabe von Anleihen, falls nötig, finanziert werden. Dabei soll das "double-A"-Kreditrating beibehalten werden. "Wir führen auch das laufende Aktienrückkaufprogramm weiter", so der CEO. Dieses wurde Ende 2011 lanciert, läuft über zwei Jahre hinweg und hat ein Volumen von 5 Mrd USD.

Die gesamten Transaktionen sind noch abhängig von bestimmten Bedingungen, wie Zustimmung der Aktionäre oder Wettbewerbsbehörden. Bis Mitte 2015 sollte alles über die Bühne sein.

AKTIENKURS UND ANALYSE

Die Novartis-Aktie notiert um Mittag bei guten Umsätzen um 2,3% höher auf 76,45 CHF. Der Gesamtmarkt, gemessen am SMI, legt um 0,81% bzw. rund 70 um Punkte zu. Dabei stützen die Novartis-Titel mit ca. 40 Punkten. Der Genussschein des Mitbewerbers Roche zieht um 0,6% an.

Analysten begrüssen die News zu der erwarteten und Mitte vergangenen Jahres angekündigten Portfolio-Bereinigung. Teils wird der Kauf des Onkologie-Bereichs von GlaxoSmithKline (GSK) als "überraschend" bezeichnet.

"Was überraschend kommt, ist der Erwerb des GSK-Onkologie-Portfolios mit sechs erst kürzlich zugelassenen Produkten", kommentiert beispielsweise der zuständige Analyst der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Das Umsatzwachstum dieser Produkte liege im zwei- bis dreistelligen Bereich und werde zwischen 2020 und 2030 den Grossteil an Profit abwerfen, weil alle Krebsprodukte hochmargig seien. Inklusive Optionsrechte an weiteren Pipeline-Entwicklungen der GSK-Onkologie dürfte die Gefahr eines Umsatzrückgangs durch den Patentablauf von Glivec ab 2015 mehr als kompensiert werden können, so die ZKB weiter.

Demgegenüber kritisiert der zuständige Analyst der Bank of America Merrill Lynch den Kaufpreis für das Onkologie-Geschäft von GSK. "Der Preis erscheine hoch", wird mit Blick auf das Spitzenumsatzpotenzial im Jahr 2023 von geschätzten 3 Mrd USD für die übernommenen Produkte argumentiert. Netto würden in einer ersten Phase Mittel von 3,8 Mrd USD aufgewendet und nicht durch Devestitionen eingenommenes Geld den Aktionären zurückgegeben, wie die "Bullen" gehofft hätten.

Die Finanzierungslage des Novartis-Konzerns schätzt die Bank Vontobel als komfortabel ein. "Es sind langfristig keine zusätzlichen Mittel nötig", so das Fazit. Die Transaktionen liessen sich mit dem kurzfristigen Cash-Flow und der überschüssigen Liquidität stemmen. Allerdings bestehe so kurzfristig kein Spielraum für ein zusätzliches Aktienrückkaufprogramm, heisst es bei Vontobel.

Der nun angekündigte Grossumbau mit einer Lösung für praktisch alle "Problemkinder" dürfte die Anleger allerdings überraschen, heisst es bei den Experten der Notenstein Privatbank. Dass mit den verschiedenen Transaktionen nun praktisch sämtliche für Novartis wenig lukrative Bereiche abgestossen werden können und im Gegenzug noch gleich die zukunftsträchtige und hochmargige Onkologiesparte der Basler gestärkt werden kann, dürfte von den Anlegern positiv aufgenommen werden.

Basel (awp) - rt/uh/cp

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