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Experten-Kolumne 04.04.2012 16:03:20

Apple und die Evolution des IT-Sektors

Kolumne

Seit dem Platzen der Dotcom-Blase war die Aufmerksamkeit auf den IT-Sektor selten so hoch wie jetzt.

Die steigenden Aktienkurse erhöhten die Aufmerksamkeit zusätzlich. Zudem ist der Erfolg des Sektors auch der Erfolg von «Apple Inc.», dessen Produkte bei den Konsumentinnen und Konsumenten überaus gut ankommen. Die Verkaufszahlen von iPhones, iPads oder iPods erklommen permanent neue Höhen und mit ihnen stiegen Gewinn und Aktienkurs des Unternehmens. Die Konsequenz: In den letzten zwölf Monaten betrug der Anstieg der Apple-Aktie stolze 80% (Stand: 21. März 2012); seit Jahresbeginn legte sie um satte 50% zu. Damit zog das Indexschwergewicht Apple den gesamten IT-Sektor in die Höhe, der seit Jahresbeginn global um 20% zulegte.

Ende des vergangenen Jahrhunderts lösten innovative Produkte und neue technologische Entwicklungen, die hohe Gewinnerwartungen versprachen, die Dotcom-Blase aus. Diese liess Aktienkurse der Internet- und Soft-/Hardware-Unternehmen rasant in die Höhe schiessen. Die Kurse erreichten zu Beginn des Jahres 2000 ihren Höhepunkt, als ersichtlich wurde, dass die Gewinnerwartungen deutlich zu optimistisch waren. In der Folge brachen nicht nur die Kurse vieler Unternehmen der Branche ein, manche Firmen mussten ihre Geschäftsaktivitäten sogar ganz einstellen. Viele Firmen und ihre Produkte setzten sich aber auch nachhaltig durch und Unternehmen wie amazon.com, Microsoft oder Google sind heute kaum mehr wegzudenken.

Solider als zu Zeiten der Dotcom-Blase

Seit den frühren Jahren der Startups mit hohem Umsatz- und Gewinnwachstum und hohen Bewertungen durchlief der IT-Sektor eine evolutionäre Entwicklung. Heute sind viele Unternehmen in einer Reifephase angekommen. Zwar haben die Wachstumsraten nachgelassen, mit ihnen fielen aber auch die Bewertungen. Viele Unternehmen erwirtschaften nun stabile Erträge und Gewinne. Die Verschuldung ist geringer als in allen übrigen Sektoren und die hohen Cashflows führen dazu, dass immer mehr IT-Firmen Dividenden zahlen.

Apple durchlief eine ähnliche Entwicklung. Das Unternehmen aus Kalifornien ist heute mit einer Marktkapitalisierung von rund USD 560 Milliarden das weltweit am höchsten bewertete Unternehmen und liess inzwischen Microsoft oder Exxon Mobil weit hinter sich. Auch wenn die Apple-Bewertung hoch erscheinen mag, basiert sie im Gegensatz zu den Bewertungen der jüngsten Sektorblase auf realistischeren Gewinnerwartungen und erscheint angesichts der Wachstumsprognosen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 13,7 auf Basis der Konsensschätzungen für 2012 nicht einmal übertrieben hoch. Inwiefern der Erfolg von Apple nachhaltig sein wird, hängt von vielen Faktoren ab. Letztlich basiert eine Unternehmensbewertung vereinfacht ausgedrückt auf (zukünftigen) Gewinnen, die wiederum von Verkaufsmengen und -preisen sowie Margen abhängen. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass der Apple-Erfolg zu Lasten seiner Wettbewerber erfolgte. Im Ausmass wie Apple’s iPhone Marktanteile errang, verlor Nokia seine führende Stellung.

Das Wachstum der Branche ist geringer geworden, der Verdrängungswettbewerb härter. Anstehende Produkteinführungen sind für die Branche vielversprechend, die Endnachfrage, insbesondere in den USA und Schwellenländern, bleibt unserer Meinung nach robust, angeregt durch verstärkte Unternehmensinvestitionen und höheren Konsum. Während die Nettoliquidität hoch ist, sind die Wachstumsaussichten gut und die Bewertung ist weiterhin attraktiv. Dies sind die Hauptgründe, warum wir den IT-Sektor weiterhin zu unseren Favoriten zählen.

Disclosures

Amazon.com Inc 1, 2, 3            

Apple Inc. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7        

ExxonMobil Corp. 1, 2, 3, 6, 7, 8, 9, 10      

Google Inc. 1, 2, 3, 5, 7, 8, 10, 11, 12         

Microsoft Corp. 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 11    

Nokia 1, 10               

1 UBS Securities LLC makes a market in the securities and/or ADRs of this company.

2 This company/entity is, or within the past 12 months has been, a client of UBS Financial Services Inc, and non-investment banking securities-related services are being, or have been, provided.

3 Within the past 12 months, UBS Financial Services Inc has received compensation for products and services other than investment banking services from this company.

4 UBS AG, its affiliates or subsidiaries beneficially owned 1% or more of a class of this company`s common equity securities as of last month`s end (or the prior month`s end if this report is dated less than 10 days after the most recent month`s end).

5 This company/entity is, or within the past 12 months has been, a client of UBS Securities LLC, and non-securities services are being, or have been, provided.

6 UBS AG, its affiliates or subsidiaries held other significant financial interests in this company/entity as of last month`s end (or the prior month`s end if this report is dated less than 10 working days after the most recent month`s end).

7 Within the past 12 months, UBS Securities LLC has received compensation for products and services other than investment banking services from this company/entity.

8 This company/entity is, or within the past 12 months has been, a client of UBS Securities LLC, and non-investment banking securities-related services are being, or have been, provided.

9 UBS AG, its affiliates or subsidiaries expect to receive or intend to seek compensation for investment banking services from this company/entity within the next three months.

10 Within the past 12 months, UBS AG, its affiliates or subsidiaries has received compensation for investment banking services from this company/entity.

11 This company/entity is, or within the past 12 months has been, a client of UBS Securities LLC, and investment banking services are being, or have been, provided.

12 UBS AG, its affiliates or subsidiaries has acted as manager/co-manager in the underwriting or placement of securities of this company/entity or one of its affiliates within the past 12 months.

Carsten Schlufter, Analyst, UBS AG

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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