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StocksDigital |
11.04.2016 12:16:05
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Bergbahnwerte im Höhenflug
Auch wenn der starke Franken es nicht erwarten lässt: Bei vielen Bergbahngesellschaften brummt das Geschäft, und 2015 brachte Rekordergebnisse. Wie es mit den Aktien von Jungfrau, Titlis und Rigi weitergeht.
Von Georg Pröbstl
Unverwüstbar, steil nach oben, konjunkturresistent - diese Attribute zeigten Bergbahnen und ihre Aktien viele Jahre lang. Wie beispielsweise Jungfraubahn. Der Titel ist seit 2009 in einem steilen Aufwärtstrend und zählte mit der Kursverdreifachung innert sechs Jahren zu den Top-Performern im SPI. Und auch in den letzten 20 Jahren ging es mit dem Papier nach oben - lediglich zwischenzeitlich immer wieder von kurzen Kursrücksetzern unterbrochen. Auf jeden Fall verbuchen die Aktionäre der Bergbahngesellschaft seit 1996 ein Plus von 400 Prozent.
Deutliche Kursgewinne
Dann die Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis. Die Aktie ist zwar Ende 2015 in einen Seitwärtslauf eingeschwenkt, doch der Titel zeigt dafür seit 2003 einen unglaublichen Aufwärtstrend mit nur geringfügigen zwischenzeitlichen Kursrückgängen. Der Wert der Aktie hat sich in diesen zwölf Jahren verzehnfacht. Grund zur Freude haben aber auch die Aktionäre von nicht kotierten Bergbahnaktien. Ausserbörslich wird beispielsweise Rigi Bahnen gehandelt. Der Titel brachte in den letzten drei Jahren eine Kursverdreifachung. Oder Pilatus-Bahnen. Der Titel hat in den letzten acht Jahren ein Plus von 100 Prozent gebracht.
Was auffällt: In den letzten zwölf bis 24 Monaten zog es die Kurse der genannten Bahnen deutlich nach oben. So kletterte der Teilindex der Berner Kantonalbank, der BEKB-Bergbahnen, seit Ende Februar um rund sechs Prozentpunkte - und das in einem schwachen Börsenumfeld. Dabei hat sich der Himmel über diesen Gipfelstürmern zuletzt doch eingetrübt. Da ist der starke Franken, der insbesondere Touristen aus dem Euroraum von einer Fahrt auf Rigi, Jungfraujoch oder Pilatus abhält.
Tourismus-Branche leidet
Und da gibt es jetzt zu allem Überfluss auch noch die neue Visa-Bestimmung für den Schengen-Raum, was vor allem den chinesischen Besuchern die Einreise erschwert. Seit Mitte Oktober nämlich müssen Chinesen, um ein Reisevisum in den Schengen-Raum erhalten zu können - dem Schengener Abkommen ist auch die Schweiz beigetreten -, einen Fingerabdruck in einem Konsulat abgeben. Das bedeutet: Chinesen müssen vor ihrer Reise in die Schweiz bereits im eigenen Land oft weit fahren, um diese Formalien abhaken zu können.
Man kann es drehen wie man will: Der Tourismus leidet derzeit. So berichtet das Bundesamt für Statistik für Januar und Februar zum Beispiel bei den Logiernächten im eigenen Land von Rückgängen um 6,8 und 1,3 Prozent. Vor allem Gäste aus dem Ausland waren zunehmend seltener in den heimischen Hotels anzutreffen. Im Januar fiel die Zahl der Übernachtungen von Ausländern um 8,4 Prozent und im Februar um nicht geringe 5,3 Prozent.
Überraschende Rekordzahlen
Und dann sind da auch die aktuellen Zahlen aus der Wintersaison - zusätzlich belastet durch die milde Witterung und den späten Wintereinbruch. Wie der Verband der Seilbahnen Schweiz jetzt berichtet, fiel die Zahl der Gäste in diesem Winter im Vergleich zum Vierjahresdurchschnitt um 8,0 Prozent, und beim Personentransportumsatz gab es einen Rückgang um 10,4 Prozent. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr sieht die Bilanz etwas besser aus. Da gingen die Gästezahlen nämlich nur um 2,0 Prozent und die Personentransporte um 6,0 Prozent zurück.
Nun allerdings sehen die Zahlen vieler Bergbahnfirmen für 2015 doch entspannter aus, als man angesichts des Umfelds glauben würde. Rigi Bahnen sprang beim Umsatz wegen eines guten Sommers erstmals in der Firmengeschichte über die 20-Millionen-Franken-Marke und erreichte bei den Erlösen 21,3 Millionen Franken. Zudem wartet auf die Aktionäre erstmals eine Bardividende von 0.10 Franken.
Auf Rekordfahrt ist auch Jungfraubahn. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Bahnbetreiber wegen steigender Nachfrage aus Asien erstmals mehr als eine Million Besucher und konnte den Verkehrsertrag dabei um 10,3 Prozent auf 134 Millionen Franken steigern. Auch Titlis Bergbahnen setzen ihre steile Bergfahrt fort. Im vergangenen Jahr führte dort ein Plus im Kerngeschäft von 14,4 Prozent zu 71,7 Millionen Franken, und der Gesamtumsatz erreichte mit 81,5 Millionen Franken einen neuen Rekordwert.
Vielversprechende Perspektiven
Hinsichtlich Perspektiven rechnet Titlis Bergbahnen für 2015/16 mit einem sehr guten Ergebnis, das aber nicht an das Rekordjahr 2014/15 anknüpfen wird. Bei Rigi Bahnen versprechen die Feierlichkeiten zum 200. Geburtstag des Gipfelhotels Rigi-Kulm einen Besucherschub, und bis 2019 will die Bahn den Umsatz auf 24 Millionen Franken steigern. Das Betriebsergebnis soll bis dahin von 5,7 Millionen im vergangenen Jahr auf 7,0 Millionen Franken deutlich steigen.
Auch Jungfraubahn, der grösste Player der Branche, zeigt Optimismus. Zwar kam es in den ersten sechs Wochen 2016 wegen der erschwerten Visaregeln zu einem Besucherrückgang aus China um 6,3 Prozent, doch angesichts der intensiven Bearbeitung des asiatischen Marktes blickt das Unternehmen zuversichtlich auf das Sommergeschäft. Und mittelfristig bis 2018/2019 will der Bahnbetreiber mit seiner neuen V-Bahn die Reisezeit massiv verkürzen. Da besteht also eine gute Chance auf weitere operative Zugewinne, die es bei dieser Aktie geben könnte, denn Jungfraubahn hat die obere Begrenzungslinie des langfristigen Aufwärtstrends erreicht. Möglicherweise wird der Titel da schnell aus diesem Trend nach oben springen, und die Anleger werden bei Jungfraubahn ganz schnell Kurse von 110 oder auch 120 Franken sehen.
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