Börsenausblick |
05.12.2016 06:45:00
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«Beste Aktienchancen in Europa und den USA»
Die Liste bevorstehender politischer Risiken ist nach wie vor abschreckend, vor allem mit dem Blick auf das nächste Jahr. Wer in Aktien investiert, wird dies mit Vorteil vor allem in Europa und den USA tun.
William Hobbs*: Nach wie vor besorgt die Anleger die weiterhin abschreckende Liste bevorstehender politischer Risiken, vor allem mit dem Blick auf das nächste Jahr, in dem in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland Wahlen anstehen. Wir sind jedoch unverändert der Auffassung, dass die Anleger den überwiegenden Anteil der Stimmen zum politischen Hintergrund ignorieren und sich auf die zugrunde liegenden betreffenden Volkswirtschaften konzentrieren sollten. Denn rechtsstaatliche Sicherungsmechanismen sowie ökonomisches Eigeninteresse werden den Einfluss der politischen Entwicklungen auf Anlageportfolios weiterhin dämpfen. Mit Blick auf die Kennzahlen, die wir heranziehen, scheint die nächste Rezession nicht bevorzustehen. Das ermöglicht uns, diversifizierte Anlageportfolios auch künftig stärker auf Aktien auszurichten und das Anleihensegment zu reduzieren.
Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Wir gehen davon aus, dass Risikobereitschaft angesichts eines weniger unsicheren Wachstums und Inflationshintergrunds bis Jahresende und am Jahresanfang nach wie vor zulegen wird. Daher ist es naheliegend, dass sich die Aktienmärkte rund um den Globus, einschliesslich der Schweizer Börse, im Vergleich zu den Anleihemärkten gut entwickeln dürften, da bei letzterem die wiederkehrenden Inflationserwartungen die weitere Entwicklung erschweren dürften.
Wo steht der SMI in zwölf Monaten?
Derzeit lassen sich die Bewertungen vielleicht am einfachsten anhand der Dividendenrenditen beurteilen. Bei einer prognostizierten Rendite von etwas unter 4 % für die Schweizer Börse müssten wir schon eine sehr negative Haltung hinsichtlich der Wachstumsaussichten dieser Dividendenzahlung einnehmen, um keine Aktien in einem erheblichen Umfang im Verhältnis zu Anleihen halten zu wollen. In absoluten Zahlen sind bezüglich der Dividendenrendite in Verbindung mit angemessen konservativen Annahmen im Hinblick auf das zwölfmonatige Dividendenwachstum hohe einstellige Renditen in den kommenden zwölf Monaten naheliegend.
Wo sehen sie Anlagechancen?
Die attraktivsten Chancen finden wir derzeit in Aktien aus Europa und den USA. Wenn den globalen Wachstums- und Inflationskräften weniger Energie fehlt als uns der Konsens glauben machen will, sollten sich Aktien nach wie vor gut entwickeln. Das aktuelle Niveau der Dividendenrenditen lässt darauf schliessen, dass die Mehrrenditen im Grossen und Ganzen im Einklang mit ihrer langfristigen Historie stehen, selbst wenn einige Rohstoffunternehmen ihre Dividenden kürzen und sich das Weltwirtschaftswachstum nicht beschleunigt.
Von welchem Investment müssen Anleger die Finger lassen?
Gold verliert allmählich sein Prestige als Anlageform, da die Realverzinsung von US-Anleihen seit dem Sommer deutlich nach oben tendiert. Wir warnen nach wie vor ausdrücklich davor, Gold als sicheren Hafen in den Portfolios zu halten. Die breite Spanne, in denen sich der Goldpreis in den letzten Jahren bewegt hat, spricht allein schon mit Sicherheit dagegen. Dazu kommt, dass uns die Performance von Gold während Einbrüchen an den Aktienmärkten in den letzten Jahrzehnten kaum überzeugt. Wir empfehlen, nicht mehr als einen niedrigen einstelligen Prozentsatz als Anteil Ihrer investierbaren Vermögenswerte zu halten.
Was ist Ihre Meinung zur zukünftigen Entwicklung des Ölpreises?
Dem Ölpreis machen die Überkapazitäten eindeutig zu schaffen. Viele rechnen damit, dass sich der Ölpreis infolge der Produktivitätssteigerungen pro Ölquelle und technologischen Fortschritten von der Ölförderplattform bis zum Verkauf auf dem aktuellen Niveau stabilisiert. Die Ölmärkte geben jedoch inzwischen ein ausgewogeneres Bild ab, sieht man einmal von der OPEC-Geschichte ab. Dies legt uns nahe, dass die Ölpreise in den nächsten Jahren ansteigen werden, da sich die Investitionskürzungen der Vergangenheit angesichts einer relativ stabilen und zunehmenden Nachfrage rächen werden.
Welchen Insider-Tipp geben Sie für die Aktienmärkte?
Europäische Banken waren in den vergangenen Jahren gelinde gesagt ein schwieriges Feld. Inzwischen jedoch scheinen sich bessere Voraussetzungen für eine Erholung mit hilfreichen Renditekurven und einem sich kontinuierlich verbessernden Kreditwachstum abzuzeichnen, was die Zuversicht in die Fähigkeit dieses Sektors, Gewinnwachstum zu generieren, stärken dürfte. Jedoch sollte dies angesichts der insbesondere mit dem europäischen Sektor verbundenen Risiken eher als eine Option im Rahmen eines gut diversifizierten Anlageportfolios berücksichtigt werden.
*William Hobbs ist Head of Investment Strategy, Grossbritannien und Europa beim Wealth and Investment Management, Barclays
Weitere Links:
3 Knaller-Aktien im BX Musterportfolio📈: Fiserv Inc., Cintas & Blackstone mit François Bloch
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