Zahlen |
03.11.2016 07:39:06
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Credit Suisse mit minimalem Gewinn
Die Credit Suisse hat im dritten Quartal einen Überschuss von 41 Millionen Franken geschrieben. Die Bank schaffte damit ein kleines Plus, allerdings deutlich weniger als im Vorjahresquartal.
Der Vorsteuergewinn erreichte im Berichtsquartal 222 Mio CHF nach 199 Mio im zweiten Quartal bzw. 852 Mio im dritten Quartal 2015. Auf Stufe Reingewinn waren es noch 41 Mio CHF nach 170 Mio im Vorquartal und 769 Mio CHF im entsprechenden Vorjahresabschnitt. Wie immer enthält das Ergebnis auch diverse Sonderkosten, so etwa ein Gewinn aus Immobilienverkäufen von 346 Mio oder Rückstellungen von 357 Mio für Rechtsstreitigkeiten.
BEREINIGTER GEWINN ETWAS HÖHER
Auf bereinigter Basis sieht der Vorsteuergewinn denn auch mit 327 Mio CHF etwas besser aus. Gemäss Mitteilung der CS vom Donnerstag ist dies ein Plus von 13% gegenüber dem Vorquartal. Die Gesamterträge des Konzerns werden derweil mit 5,40 Mrd CHF etwas höher als in der Vorperiode ausgewiesen, jedoch deutlich unter den Zahlen des Vorjahresquartals.
Entsprechend den diversen Sonderfaktoren lagen auch die Schätzungen von Analysten relativ weit auseinander, wobei die Bank auf Stufe Vorsteuergewinn über dem AWP-Konsens in Bezug auf den Reingewinn aber darunter abschnitt. Die Erträge lagen ebenfalls höher als der Konsens.
CEO Tidjane Thiam zeigt sich in der Mitteilung nüchtern: "Im dritten Quartal 2016 konzentrierten wir uns weiter auf die disziplinierte Umsetzung unserer Strategie". Er spricht dabei von weiteren Fortschritten: Die Kosten seien erheblich gesenkt worden und in ausgewählten Märkten sei erneut ein profitables Wachstum erzielt worden.
5400 STELLEN ABGEBAUT
Bekanntlich ist bei allen Grossbanken aufgrund der geringen Kundenaktivitäten und den Negativzinsen in vielen Ländern massives Sparen angesagt. So wurde auch beim grössten Kostenfaktor, dem Personal, weiter gespart. Das Ziel, den Personalbestand im Geschäftsjahr 2016 um 6'000 Stellen zu reduzieren, scheint mit einem Abbau von aktuell 5'400 Stellen in Reichweite. Auf das Jahr hochgerechnet seien in den ersten neun Monaten 2016 bereinigte Netto-Kosteneinsparungen (zu konst. Wechselkursen) von 1,5 Mrd CHF erzielt worden. Damit sei man auf "gutem Weg", das Kostenreduktionsziel für Ende 2016 zu übertreffen, so die Mitteilung.
Die CS ist bekanntlich bezüglich Kapitalisierung hinter anderen Banken zurück und braucht entsprechend weitere Fortschritte. Die Quote der harten Kernkapitals (CET1, auf look-through Basis) konnte um 20 Basispunkte verbessert werden und stand Ende September bei 12,0%. Die unbereinigte Quote (Leverage Ratio) erreichte 3,4% nach 3,3%.
Alle Divisionen erzielten den Angaben zufolge ein positives Ergebnis: Die Swiss Universal Bank übertraf dabei die Prognosen mit einem Vorsteuerergebnis von 758 Mio deutlich, um die oben erwähnten Immobilienverkäufe und weitere Faktoren bereinigt waren es allerdings lediglich 431 Mio. Zudem gab es gewisse Abflüsse in der Vermögensverwaltung, so dass hier lediglich ein kleiner Netto-Zufluss von 0,2 Mrd blieb.
Gegenüber dem Vorquartal verzeichnete die für die Credit Suisse wichtige Division zudem einen stabilen Zinserfolg, dem saisonal bedingt allerdings niedrigere Transaktionsvolumen gegenübergestanden seien. Die Credit Suisse (Schweiz) AG sei auf Kurs für die Betriebsaufnahme im November 2016, heisst es weiter. Der geplante partielle IPO soll wie geplant bis Ende 2017 durchgeführt werden.
"NOCH WEITER WEG VOR UNS"
Die Bereiche Asia Pacific (APAC) und International Wealth Management (IWM) verzeichneten Vorsteuergewinne von 152 Mio bzw. 245 Mio. In APAC habe sich die Dynamik bei sehr vermögenden Kunden und Unternehmern erhöht, heisst es. Im IWM sei mit höheren Kreditvolumen und höhere Margen ein beachtlicher Zinserfolg erzielt worden. Die Vermögensverwaltung zog insgesamt Neugelder von netto 11,9 Mrd CHF an (Kerndivisionen 9,2 Mrd), und die verwalteten Vermögen lagen Ende September bei 1'255 Mrd nach 1'218 Mrd Ende Juni.
In der wichtigen Investment Banking Einheit Global Markets (GM) lag der Vorsteuergewinn bei 87 Mio. Im Vergleich zum Vorjahr habe das Ergebnis von der guten Entwicklung der Kreditprodukte und der Ertragsverbesserung in den Schwellenmärkten, insbesondere in Lateinamerika, profitiert.
Mit Blick auf die Zukunft erwartet die Bankführung, dass sich die geopolitische und makroökonomische Unsicherheit in den kommenden Quartalen weiterhin auf die Marktaktivität auswirken wird und die Aussichten entsprechend anspruchsvoll bleiben dürften. "Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, sind jedoch gut aufgestellt, um unter schwierigen Marktbedingungen unsere wichtigsten Ziele umzusetzen - die Kosten zu senken, die Kapitalbasis zu stärken und ein profitables Geschäftswachstum zu fördern", so Thiam laut Mitteilung. (awp)
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