Renditen |
02.11.2015 09:32:24
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Die besten Dividendenaktien in Europa
Im Niedrigzinsumfeld sind Dividenden-Aktien besonders attraktiv. Doch es kommt nicht nur auf die Rendite, sondern auch auf Nachhaltigkeit an. Die besten Dividenden-Titel in Europa.
Von Jürgen Büttner, handelszeitung.ch
Dividendenstarke Aktien stehen weit oben in der Gunst der Anleger. Verantwortlich dafür sind derzeit zwei Gründe. So werfen Zinspapiere im vorherrschenden Niedrigzinsumfeld kaum etwas ab. Hierzulande und in vielen anderen Industrieländern mit hoher oder höchster Bonität liegt die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen oft nur im Bereich von null. Weil sich damit kaum jemand abspeisen lässt, werden renditeträchtigere Alternativen bevorzugt. Unter der ersten Wahl sind Aktien.
Die relativ grosse Attraktivität zeigt sich im Vergleich der Dividendenrenditen der Unternehmen aus dem Euro Stoxx 50 bei der Rendite von Firmenbonds. Derzeit zahlen die dort notierten Grosskonzerne zumeist höhere Dividenden als Zinsen für ihre langlaufenden Anleihen. Vermutlich wird sich daran so schnell auch nichts ändern. Zumindest sprechen dafür die gerade erst von der Europäischen Zentralbank zusätzlich angekündigten expansiven geldpolitischen Schritte.
Dividenden sollen kräftig steigen
Wer auf Aktien setzt, sollte ohnehin auf die Dividende achten. Immerhin entfällt ein grosser Teil der Aktiengewinne auf diese Zahlungen. In Europa war das zwischen 1997 und 2014 sogar besonders viel. Nach Angaben von Peter Brändle, Manager des Swisscanto (LU) Equity Fund Top Dividend Europe, lag der Anteil, den Dividenden zum Gesamtertrag von 137 Prozent von Aktien in diesem Zeitraum lieferten, bei 94 Prozent.
Doch nicht nur das. Darüber hinaus zeigt sich Brändle gegenüber den Dividendenperspektiven europäischer Unternehmen zuversichtlich. «Wir rechnen mit Dividendenerhöhungen von jeweils 9 Prozent in den beiden kommenden Jahren», so der Fondsmanager.
Nicht vergessen werden, sollte als weiterer Pluspunkt zugunsten von Dividenden auch die geringere Schwankungsanfälligkeit der Ausschüttungen verglichen mit den Ergebnissen. Wie die UBS errechnet hat, gehen Dividenden in einer Rezession nur um einen Viertel eines Gewinnrückgangs zurück. So wurden die Ausschüttungen selbst im Krisenjahr 2009 ausserhalb des Finanzsektors nur um 11 Prozent gekürzt. Wichtig ist dabei, generell darauf zu achten, wie stabil und nachhaltig Ausschüttungen sind.
Worauf Anleger achten sollten
Als stabil erweisen sich vor allem die Standardwerte. Ihr Vorteil besteht unter anderem darin, in Krisenzeiten vergleichsweise konkursresistent zu sein, und zudem fällt es ihnen in schweren Zeiten leichter, an Kapital zu kommen. Wichtig sind ausserdem die Bonität eines Unternehmens, die Wachstumsaussichten und die Ertragskraft. Anleger sollten auch darauf achten, ob die Ausschüttungen aus der Substanz des Unternehmens stammen oder ob sie tatsächlich erwirtschaftet werden. Der operative Gewinn sollte also grösser sein als die Dividende.
Ein Dividenden-Scoring-Modell der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) berücksichtigt diese Faktoren. Dort kommen nur Titel als Investments in Betracht, bei denen eine hohe Ausschüttung gesichert zu sein scheint. Als Inputfaktoren für das Modell werden historische Daten im Zeitraum von 2005 bis 2014 und Schätzungen für das laufende Geschäftsjahr verwendet.
Total top
Geprüft wird die Nachhaltigkeit der Dividendenzahlungen, etwa durch Betrachtung der Zahl der Dividendensenkungen und -anhebungen, der durchschnittlichen Dividendendeckung, des Gewinnwachstums, der Schwankungen beim Ergebnis je Aktie und des S&P-Ratings bzw. des Z-Scores als Massstab für die Kreditqualität. Zur Berechnung wird für jeden Inputfaktor eine Reihenfolge in Bezug auf die Erfüllung des jeweiligen Kriteriums gebildet, wobei für die optimale Erfüllung 100 und im schlechtesten Fall 0 Scoring-Punkte vergeben werden.
Auf der 50 Werte umfassenden Liste sind die französische Total (Energie), der deutsche Rückversicherer Münchener Rück und die deutsche Allianz (Versicherer) auf den Medaillenplätzen.
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