Wochenausblick |
13.10.2014 06:45:00
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"Ich erwarte keinen Börsencrash"
Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Christof Strässle von der Vermögensberatung Strässle & Partner.
Gibt es Einflüsse der Vorwoche, welche an der Börse nachwirken werden?
Christof Strässle*: Die Nervosität an den Börsen dürfte spürbar hoch bleiben. Sowohl in Hongkong wie in Syrien ist aus heutiger Sicht unklar, wohin die Reise geht. Insbesondere Hongkong hat dabei in Verbindung mit China das Potenzial, sich zu einem ernsthaften geostrategischen Problem zu entwickeln.
Welche Ereignisse werden diese Woche prägen?
Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa und den USA ist der Schlüssel für den künftigen Verlauf der Börsen. Somit sind alle Informationen zu Konjunktur, Arbeitslosigkeit und Inflation von Interesse. Am Dienstag werden entsprechende Zahlen zur Eurozone publiziert. Am Mittwoch folgen die USA mit Zahlen zu Produzentenpreisen und Einzelhandelsumsätzen und am Donnerstag ist wieder Europa an der Reihe mit einem Update zum Verbraucherpreisindex.
Wie wird dies die Schweizer Börse beeinflussen?
In Ermangelung eines klaren Trends bleibt die Schweizer Börse in nächster Zeit Spielball der internationalen Entwicklung. Positive News werden sich positiv auswirken, schlechte negativ. Dies klingt zwar nicht unheimlich kreativ, gibt aber die momentane Situation sehr gut wieder. In Anbetracht der vielen sich zum Teil widersprechenden Zahlen erwarte ich für die nächste Zeit ein ständiges Auf und Ab.
Welche Unternehmen/Branchen stehen nächste Woche im Fokus?
Nestle und Roche publizieren am Donnerstag ihre 9-Monatszahlen. Insbesondere bei Roche muss sich zeigen, ob die positive Börsenentwicklung der vergangenen Monate gerechtfertigt war. Der Rückschlag der letzten Tage könnte darauf hindeuten, dass die Aussichten zu euphorisch beurteilt wurden. Je nachdem sind entsprechende Auswirkungen auf Novartis und den SMI zu erwarten.
Ihr Ratschlag für Anleger für die aktuelle Woche?
Vorderhand wird an den Börsen keine Ruhe einkehren. Wer den schnellen Erfolg sucht, kann in diesem Umfeld vor allem verlieren. Somit gilt es Ruhe zu bewahren und sich von den täglichen "breaking news" nicht verunsichern zu lassen. Wer heute mit seinem Portfolio nicht ruhig schlafen kann, sollte seine Anlagestrategie und Risikobereitschaft grundsätzlich hinterfragen. Risikobereite und langfristig orientierte Investoren können tiefere Kurse für den Positionsaufbau nutzen.
Wo drohen diese Woche Verluste?
Einen Börsencrash erwarte ich im gegenwärtigen Umfeld nicht. Verluste drohen insbesondere dort, wo nicht investiert, sondern spekuliert wird.
Wie schätzen Sie die Entwicklung an der Schweizer Börse über die nächsten 12 Monate ein?
Die Entwicklung der Schweiz ist eng mit der Entwicklung in der Eurozone verbunden. Die schleppende Konjunktur in Europa wird sich somit früher oder später auch auf die Schweiz auswirken. Ein erneuter Anstieg der Kurse bedarf deshalb eines positiven Wirtschaftsausblicks. Die gegenwärtigen Probleme und Diskussionen in der Eurozone machen es schwierig, an eine positive Wende zu glauben. Somit erwarte ich für die Schweizer Börse in den nächsten Monaten eine Seitwärtsbewegung in einer Range von Plus/Minus 5 Prozent.
*Der promovierte Ökonom Christof Strässle ist Gründer und Managing Partner der unabhängigen Vermögensberatung Strässle & Partner Vermögens-Engineering AG mit Sitz in Luzern. Er verfügt über eine ausgewiesene nationale und internationale Bankerfahrung im Bereich Private Banking und institutionelle Kunden.
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