Psychologie |
10.03.2014 16:50:00
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Frühlingsgefühle beeinflussen die Börse
Die Sonne stahlt, die Blumen spriessen und die Menschen erwachen aus der Winterdepression. Die gute Laune soll sich auch an den Börsen zeigen. Die Wissenschaft ging diesem Zusammenhang nach.
Endlich - der Frühling steht vor der Tür. Die Natur erwacht, die Temperaturen steigen. Das freut die Menschen. Sie drängen ins Freie und wollen die ersten warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut spüren. Das warme Wetter verbreitet gute Laune, Winterdepression adé.
Dass schönes Wetter einen positiven Einfluss auf die Gemütstimmung hat, scheint unbestritten. Doch gibt es das Frühlingserwachen auch an den Aktienmärkten? Begünstigen steigende Temperaturen und wolkenloser Himmel steigende Kurse?
Bei gutem Wetter steigen die Kurse - aber warum?
«Einen solchen Zusammenhang gibt es tatsächlich», sagt Tobias Heilmann, Mitarbeiter vom Institut für Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Zürich. Er verweist auf eine Studie von David Hirshleifer und Tylor Shumway. Das US-Forscherteam untersuchte über 20 internationale Handelsplätze über einen Zeitraum von 15 Jahren. Das Resultat: An Tagen mit schönem Wetter stiegen die Kurse besonders häufig. Die Gründe für den Effekt blieben aber im Dunkeln.
Erst 2013 konnte ein chinesisches Forschungsteam ein Antwort darauf geben. Das Wetter hat laut der Studie eine indirekte Wirkung auf die Kaufentscheide der Investoren. Wärmere Temperaturen und Sonnenschein versetze die Anleger in gute Stimmung. Kollegen interpretieren dies als Zeichen für eine richtige Kaufentscheidung. «Die gute Laune wirkt unterstützend wie ein Sicherheitsanker bei der Entscheidungsfindung», sagt Heilmann. Es sei daher nicht das Wetter selber, dass per se den Kurs oder den Aktienkauf beeinflusse. «Viel mehr ist es das Verhalten, eine Stimmung als Hinweis darauf zu sehen, ob eine Entscheidung tendenziell gut ist oder nicht», so Heilmann.
«Börse ist Psychologie»
Tatsache ist, dass an der Börse die Vernunft nicht alleine regiert. «Börse ist Psychologie» wusste schon Börsenguru André Kostolany zu sagen. Händler sind bekanntlich ja auch nur Menschen.
So kann etwa Panik unter Händler einen Crash auslösen. Euphorische Zukäufe über eine längere Zeit hat meist eine Sogwirkung auf andere Ivestoren. Ein solcher Herdentrieb endet nicht selten in einer Spekulationsblase. So geschehen etwa bei der «Dotcom-Blase», die im Jahr 2000 platzte und dem Internet-Boom an den Börsen ein jähes Ende bereitete. Wissenschaftliche Studien zu psychologischen Phänomenen an den Aktienmärkten gibt es zuhauf. Die Verhaltensökonomik, im Fachjargon «behavioral finance» genannt, nimmt sich als Teilgebiet der Wirschaftswissenschaft solcher Themen an.
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