Börsenausblick |
06.06.2016 12:30:00
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«Wir setzen vermehrt auf gebeutelte Branchen»
Der Managing Partner von Parsumo Capital ist seit April wieder deutlich zuversichtlicher für die Börsenentwicklung."Wir erwarten binnen zwölf Monaten erfreuliche Wertsteigerungen an der Schweizer Börse", ist Jacques E. Stauffer überzeugt.
Was beschäftigt derzeit die Finanzmärkte?
*Jacques E. Stauffer: An den Finanzmärkten hat sich - aus Sicht eines Risikomanagers - in den letzten drei Monaten einiges zum Besseren verändert. Viele Investoren agieren seit der heftigen Korrektur im Januar/Februar äusserst vorsichtig, und an den Märkten ist unserer Einschätzung nach wieder Normalität eingekehrt. Die Risikokonzentration ist in den letzten Wochen erfreulich gesunken, und nun ist es wieder eine Vielzahl von Faktoren, die die Finanzmärkte bewegen. Dieser Umstand spricht für eine vermehrt auf fundamentale Faktoren abgestützte Marktentwicklung, was auf eine vorteilhafte Renditeentwicklung hinweist. Aber saisonale Aspekte, die dieses Jahr noch kaum gespielt haben, könnten dem einen Strich durch die Rechnung machen.
Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Die Schweizer Börse steht immer noch 10% unter ihrem Höchststand. Die Schweizer Unternehmen haben sich gemäss jüngsten Analysen sehr gut an den starken Franken angepasst. Sollte sich dieser in den kommenden Monaten nicht dramatisch aufwerten, kann von einer anhaltend guten Konkurrenzfähigkeit der Schweizer Unternehmen ausgegangen werden. Die letztjährige, berechtigte Unsicherheit ist in den Kursen eingepreist, und es sind auch positive Überraschungen möglich. Im Jahr 2015 und im ersten Quartal 2016 waren wir gegenüber der Schweizer Börse defensiv eingestellt. Seit April ist unsere Haltung deutlich optimistischer.
Wo steht der SMI in zwölf Monaten?
Als Risikomanager machen wir keine Renditeprognosen. Aber wir können von einem vorteilhaften Risiko-Rendite-Verhältnis sprechen. Im Dezember 2015 antizipierten wir ungünstige Bedingungen, die eingegangene Risiken nur ungenügend honorierten. Seit April hat sich diese Situation deutlich verbessert. Sollte sich an dieser Risikoeinschätzung nichts ändern, erwarten wir binnen zwölf Monaten erfreuliche Wertsteigerungen an der Schweizer Börse.
Wo sehen Sie Chancen?
Wir sehen Chancen bei den Verlierern des letzten Jahres. Der Fokus sollte in Zukunft vermehrt auf gebeutelte Branchen gerichtet werden. Finanzdienstleister, Rohstoffunternehmen sowie Technologie- und Versorgungsgesellschaften könnten sich erfreulich entwickeln.
Wie geht es weiter beim Ölpreis?
Der Ölpreis befindet sich nach dem massiven Preiszerfall seit Mitte 2014 in einer Phase der Preisfindung. Das macht es äusserst interessant, aber auch schwierig, das neue Equilibrium zu antizipieren. Die letzten Preisveränderungen sprechen heute für eine weitere Erholung der Notierung des wichtigsten Rohstoffes. Sollte die Weltwirtschaft ihren langsamen, aber stetigen Aufwärtspfad fortsetzen, würde diese Entwicklung noch begünstigt.
Lohnt es sich aktuell, in Gold zu investieren?
Als Risikomanager betrachten wir Edelmetalle als eine gute Möglichkeit, ein Portfolio zu diversifizieren. Die Notenbanken haben mit ihrer aktuellen Politik neue Wege beschritten und Experimente gestartet, die Vorsichtsmassnahmen nahelegen respektive rechtfertigen. Manche Anleger sehen in Gold und in Silber eine Möglichkeit, sich gegen eine akzentuierte Geldentwertung zu schützen. Dies obwohl - oder gerade weil - diese Anlageklasse keinem Zinsregime untersteht.
Kann sich der Franken noch weiter abschwächen?
Eine Normalisierung der Geldpolitik mit leicht höheren Zinsen in den USA und stabilen, nicht weiter sinkenden Zinsen in Europa würde den Schweizer Franken weiter abschwächen. In einem solchen Szenario wäre ein stärkerer Dollar und ein stabiler, moderat steigender Euro die wahrscheinlichste Entwicklung.
*Jacques E. Stauffer ist Gründungspartner und CEO beim Vermögensverwalter Parsumo Capital AG. Er verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Vermögensverwaltung und in der Beratung institutioneller und privater Anleger, unter anderem bei der Credit Suisse.
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