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Übernahmen 08.07.2015 15:03:02

Begehrte Bräute - klingelnde Kassen

Firmen, die ins Visier eines Aufkäufers geraten, versprechen Gewinnchancen. Anleger können mit Produkten auf den M&A-Boom setzen.

Von Christian Ingerl

Fressen und gefressen werden - so lautet die Devise an den Kapitalmärkten. Die Zinsen sind günstig wie nie, die Firmenkassen prall gefüllt - eine Konstellation, welche den M&A-Appetit sichtlich anregt. Jüngstes Beispiel: Syngenta und Monsanto. Für 45 Milliarden Dollar greift der US-Konzern nach dem heimischen Agrochemiekonzern. Während sich die Braut in diesem Fall noch ziert, wird in der Chipbranche reiner Tisch gemacht. So verleibt sich beispielsweise Avago Technologies den Konkurrenten Broadcom ein. Branchenprimus Intel schnappt sich parallel dazu Altera.

Der Hunger wächst. Nach einer Untersuchung des Wirtschaftsprüfers EY möchten 56 Prozent von weltweit 1600 befragten Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten zukaufen - so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr. Dass das Geld locker sitzt, zeigt ein Blick auf den durchschnittlichen Transaktionswert, der auf globaler Basis im ersten Quartal um 27 Prozent auf 70 Millionen Dollar gestiegen ist. In absoluten Zahlen lag das Volumen zum Auftakt bei 630 Milliarden Dollar und somit um 18 Prozent höher als zu Jahresbeginn 2014.

Während die Übernahmeaktivitäten in der Schweiz nach der Frankenaufwertung Anfang des Jahres spürbar zurückgingen, blüht der M&A-Markt im Nachbarland auf. Drei von vier von EY befragten Gesellschaften in Deutschland wollen ihre eigene Pipeline für M&A-Deals in den nächsten zwölf Monaten erweitern. "Die deutschen Unternehmen scheinen ihre traditionelle Zurückhaltung bei Zukäufen nun aufgeben zu wollen", erläutert EY-Experte Alexander Kron und fügt hinzu: "Sie kommen derzeit leicht an Kredite und haben in vielen Fällen auch selbst hohe Geldreserven, um M&A-Transaktionen zu tätigen."

UBS hat die Nase vorn

Kaufkandidaten in Deutschland gibt es viele. Gerüchte ranken sich zum Beispiel seit langem um den Generikaspezialisten Stada, die Software AG oder auch das Online-Businessnetzwerk Xing. Da es für Anleger sehr schwer ist, zur rechten Zeit den richtigen Titel im Depot zu haben, ist eine Streuung über mögliche Zielobjekte sinnvoll. Die UniCredit hat einen Tracker auf den von Solactive berechneten German Mergers & Acquisitions-Index am Markt. Dieser weist eine beachtliche Performance von mehr als 70 Prozent in nur drei Jahren auf. Neben den drei bereits erwähnten Unternehmen befinden sich noch 16 weitere deutsche Valoren in der Auswahl. Das Barometer wird vierteljährlich angepasst.

Da der Index als Performance-Variante konstruiert ist, kommen die Dividenden dem Anleger zugute. Interessierte müssen mit ihrer Order allerdings auf Deutschland wechseln, an der Schweizer Börse ist das Produkt nicht kotiert.

Die hiesigen Emittenten haben in Sachen M&A ebenfalls einiges zu bieten. Einen zuletzt besonders guten Track Record weist der Open-End-Tracker der UBS auf den M&A - Europe Investable Index auf. Knapp ein Viertel legte die 18 Titel starke Europa-Auswahl der UBS-Analysten allein in diesem Jahr zu.

Global ausgerichtet

In der Menge nicht ganz so breit, dafür aber global ausgerichtet ist der M&A 15 Basket der Credit Suisse. In dem aktiv verwalteten Portfolio befinden sich potenzielle Übernahmekandidaten oder Unternehmen, die von Umstrukturierungsmassnahmen profitieren könnten. Die Zusammensetzung wird derzeit von den USA bestimmt, die mit acht Stück vertreten sind. Der Rest entfällt auf Valoren vom alten Kontinent, wobei hier mit Clariant auch die Schweiz Berücksichtigung fand. Für den aktiven Ansatz in dem in US-Dollar denominierten Tracker der Credit Suisse wird eine jährliche Gebühr von 1,5 Prozent pro Jahr fällig, der in Euro lautende UBS-Tracker ist mit jährlich 1,25 Prozent etwas günstiger.

Keine laufenden Gebühren erhebt die Bank Vontobel bei ihrem relativ neuen M&A-Zertifikat. Allerdings ist der aus 19 Unternehmen bestehende Aktienkorb statisch. Auch gehen die ausgeschütteten Dividenden der Mitglieder verloren. Zwar geben auch bei der von Vontobel gewählten Zusammensetzung die USA den Ton an. Mit AMS, Burckhardt Compression sowie Temenos finden sich doch drei heimische Valoren im Basket. Bis dato bewiesen die Vontobel-Experten bei der Auswahl ein glückliches Händchen: Der Tracker notiert knapp ein Fünftel über dem Emissionspreis. Die Laufzeit endet im September 2016.

(Handelszeitung)

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Optimismus bei Strukturierten Produkten in der Schweiz mit Georg von Wattenwyl | BX Swiss TV

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