Derivate |
20.11.2015 14:38:27
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Berichtssaison sorgte für manche Überraschung
Zur Berichtssaison gibt es heftige Ausschläge am Aktienmarkt. Das sind gute Zeiten für Strukis. Nächste Woche präsentiert mit LafargeHolcim der letzte SMI-Titel seine Zahlen für das dritte Quartal.
Am Hauptsitz von Lafarge-Holcim in Rapperswil-Jona dürften die Rechner auf Hochtouren laufen. Schliesslich wird der Konzern am 25. November Zahlen für das dritte Quartal präsentieren. Der frisch fusionierte Baustoffriese schliesst damit die SMI-Berichtssaison ab. 17 der 20 Indexmitglieder haben sich in den vergangenen Wochen bereits zum Geschäftsgang geäussert. SGS und Swatch gewähren nur halbjährlich Einblick in die Bücher. Die Ergebnisse hielten sich insgesamt die Waage: Acht Mitglieder des Leitindex erfüllten die Analystenerwartungen, genau so viele verfehlten den Konsens.
Positiv und negativ - die Berichte lösten zum Teil heftige Kursreaktionen aus. Beispielsweise Actelion: Bis Mitte Oktober war der Biotechvalor in einem Abwärtstrend gefangen. Dann präsentierte das Unternehmen starke Zahlen. Nicht nur, dass Actelion im dritten Quartal weitaus besser abgeschnitten hat, als von Analysten erwartet. Das Management sorgte zudem mit einer Prognoseerhöhung für Aufsehen. Um rund ein Zehntel hat sich die Aktie seit dem Zahlentermin verteuert. Obwohl sich der Biotechvalor zuletzt eine Verschnaufpause gönnte, verharrte die Volatilität auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Defensive Struktur
Diese kräftigen Kursausschläge peppen die Konditionen etwa bei einem Discount-Zertifikat der UBS (27993039) auf: Solange Actelion per Verfall auf oder über dem Cap von 125 Franken schliesst, wirft das Derivat zum Laufzeitende 7,7 Prozent p.a. ab. Momentan notiert die Aktie knapp 138 Franken. Sollte der SMI-Highflyer unter den Höchstbetrag fallen, kommt der Discount, aktuell 11,5 Prozent, ins Spiel: In die Verlustzone rutscht das Derivat nur, wenn der Basiswert per Verfall unter den für den Discounter gezahlten Briefkurs rutscht. Im Gegenzug für den Risikopuffer gehen Avancen über den Cap hinaus am Struki-Inhaber vorbei.
Für ein anderes Glanzlicht sorgte Givaudan. Der Hersteller von Duft- und Aromastoffen hat im dritten Quartal Fahrt aufgenommen. Währungsbereinigt lag der Umsatz um 3,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Börse applaudierte: Seit der Publikation des Zwischenberichts verteuerte sich die Givaudan-Aktie um rund 10 Prozent. Gleichwohl scheiterte der Titel daran, aus einem übergeordneten Seitwärtstrend auszubrechen. Auf die Fortsetzung dieses Trends ist ein Barrier Reverse Convertible (BRC) der Bank Vontobel (28405730) ausgerichtet. Unter folgender Vo raussetzung wirft das Derivat Ende August 2016 eine Rendite von 7,9 Prozent p.a. ab: Der Basiswert fällt nicht auf oder unter die Barriere von 1488 Franken. Aktuell verfügt Givaudan über einen Risikopuffer von mehr als 16 Prozent. Falls der Valor das Polster aufbraucht, sind Anleger dem vollen Kursverlustrisiko ausgesetzt.
Blue Chip auf der Kippe
Wie schnell die Stimmung kippen kann, erfuhren zuletzt die Anteilseigner von Novartis. Ende Juli hatte der Pharmatitel mit 103,20 Franken ein Allzeithoch erreicht. Mittlerweile notiert die Aktie deutlich tiefer. Und es droht weiteres Ungemach: Nachdem Novartis einen schwachen Quartalsbericht vorgelegt hatte, tauchte der Kurs auf das tiefste Niveau seit Januar. Nun könnte das zweitschwerste SMI-Mitglied nach unten aus einer Seitwärtsbewegung ausbrechen. Mutige Anleger können mit einem Put-Warrant der ZKB (25566385) auf dieses Tradingsignal wetten. Das Produkt münzt fallende Notierungen bei Novartis mit einem Hebel von gut acht in Gewinne um.
Übrigens: Den stärksten Kursausschlag seit Veröffentlichung des Zwischenberichts verbuchte mit einem Plus von 21 Prozent Syngenta. Allerdings lassen sich die Avancen nicht mit den Zahlen alleine begründen. Das Unternehmen verfehlte die Erwartungen und senkte die Prognose. Auslöser der Begeisterung für den Agrarchemiekonzern sind neu entflammte Übernahmespekulationen. Zuletzt berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg von einer knapp 42 Milliarden Franken schweren Offerte aus China. Falls die Gerüchte zutreffen, wird sich zeigen, ob das Syngenta-Management wie vor wenigen Monaten, als der US-Konzern Monsanto anklopfte, bei einer ablehnenden Haltung bleibt.
Anleger, die mit einen Sinneswandel rechnen, können, mit dem ZKB-Call-Warrant (28591005) gehebelt, auf weitere Kurssprünge setzen. Eine defensivere Alternative stellt ein Vontobel-BRC (30187666) dar. Hier geht eine Renditechance von 7,2 Prozent p.a. mit einem Risikopuffer von 20 Prozent einher.
(Handelszeitung)
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