Derivate |
11.11.2015 11:48:44
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Schwacher Euro sorgt für Jahresendrally in Europa
In der Euro-Zone ist alles bereit für eine Jahresendrally. Mit passenden strukturierten Produkten oder einem Exchange Traded Fund auf den Euro Stoxx können Anleger daran partizipieren.
Die Europäische Zentralbank (EZB) trifft sich am 3. Dezember zur letzten geldpolitischen Sitzung des Jahres. Dann will EZB-Präsident Mario Draghi die Frage beantworten, ob die verhängten, unkonventionellen Massnahmen die Konjunktur wie gewünscht stimulieren. Der Italiener hat bereits im Vorfeld angedeutet: "Das Anleihenkaufprogramm bietet genügend Flexibilität." Diese Aussage wird von vielen Marktteilnehmern so gedeutet, dass die EZB den Märkten mit noch mehr als den derzeit 60 Milliarden Euro pro Monat unter die Arme greifen wird.
Optimistische Strategen
Entsprechend gross ist die Vorfreude an der Börse. Der Euro Stoxx 50 legte im Oktober rund 10 Prozent zu. Damit hat sich der Index vehement gegen den im April begonnenen Abwärtstrend gestemmt. Die Strategen von J.P. Morgan sind von einem weiteren Vorrücken überzeugt. "Aktien aus der Euro-Zone weisen signifikantes Aufwärtspotenzial auf", sagen sie. In einer Analyse verweisen sie einerseits auf die Konjunktur. Während der Aufschwung in den USA bereits seit fünf Jahren laufe, trieben in der Euro-Zone nun "grüne Knospen". Unterstützend wirke beispielsweise der schwache Euro. Die Gemeinschaftswährung befindet sich gegenüber dem Dollar auf dem tiefsten Stand seit rund zwölf Jahren.
Das sollte den exportorientierten Unternehmen ein deutliches Gewinnwachstum ermöglichen. Der Konsens erwartet für 2015 in der Euro-Zone eine Zunahme von durchschnittlich mehr als 13 Prozent. J.P. Morgan nennt anderseits die Bewertung als Kaufgrund. Gemessen an den wichtigsten Kennzahlen halten die Strategen den europäischen Aktienmarkt für attraktiv - zumindest relativ zur Wall Street. Das sehen auch die Kollegen von der UBS so. In der Aktien-Allokation werden Titel aus der Euro-Zone ebenfalls übergewichtet.
Produkte für jeden Geschmack
Einfach und vor allem kostengünstig lässt sich der Euro Stoxx 50 mit einem Exchange Traded Fund (ETF) ins Portfolio holen. An der SIX sind mehrere entsprechende Indexfonds kotiert, die eine jährliche Verwaltungsgebühr von weniger als zehn Basispunkten verrechnen. Dazu zählt unter anderem ein knapp 6 Milliarden Franken schwerer ETF von der Deutschen Bank. Der Referenzindex wird physisch repliziert, dem Fondsvermögen sind also alle Titel des Euro Stoxx 50 hinterlegt.
Dieselbe Replikationsmethode wendet iShares beim Stoxx Europe 50 an. Der Index berücksichtigt nicht nur Aktien aus der Euro-Zone, sondern auch aus Grossbritannien und der Schweiz. Mit Nestlé, Novartis und Roche dominieren drei heimische Valoren den Börsengradmesser gar. Punkto Performance konnte die Auswahl zuletzt zwar nicht ganz mit dem Euro Stoxx 50 Schritt halten. Allerdings fuhr sie im Oktober ein ordentliches Plus von 9 Prozent ein. Beide Fonds eignen sich sowohl für das Eingehen von kurzfristigen Wetten auf eine Jahresendrally als auch für längerfristige Engagements - gemäss dem bewährten "Kaufen und Halten"-Ansatz.
Gehebelte Wette
Trader werden wohl eher im Markt für strukturierte Produkte fündig. An der Schweizer Börse sind annähernd 200 Warrants auf den Euro Stoxx 50 kotiert. Zuletzt zählte ein von der Bank Vontobel begebener Call zu den Umsatzspitzenreitern. Der Strike liegt bei 3400 Punkten und damit knapp unter dem aktuellen Indexstand. Sollte der Euro Stoxx 50 den skizzierten Ausbruch nach oben schaffen, würde der Warrant mit einem Hebel von knapp elf überproportional daran partizipieren. Dagegen drohen bei einem Absacken des Euro Stoxx 50 hohe Verluste. Wer also nicht nur risikofreudig, sondern auch risikofähig ist, kommt hier möglicherweise auf seine Kosten.
Eine teilgeschützte Positionierung lässt sich mit dem Capped-Bonus-Zertifikat der UBS realisieren. Solange der Euro Stoxx 50 nicht auf oder unter die Barriere bei 2647,73 Punkten fällt - das entspricht einem Risikopuffer von mehr als 20 Prozent - wirft das Derivat per Verfall mindestens 3,6 Prozent Rendite pro Jahr ab. Falls der Index über das Bonus-Niveau von 3507 Zählern steigt, erhöht sich die Rückzahlung im Gleichschritt. Dabei ist die Partizipation auf einen Höchstbetrag von 4138,18 Indexpunkten begrenzt. Daraus errechnet sich eine Maximalrendite von 33 Prozent.
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