Derivate |
21.10.2015 16:04:09
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Turbo bei steigenden Kursen zünden
Mit Outperformance-Zertifikaten können Anleger einen Gang höher schalten, müssen dabei aber kein erhöhtes Risiko eingehen.
Zwei Schritte vor und anderthalb zurück: Der SMI kommt bereits seit geraumer Zeit kaum mehr voran. Dennoch darf sich der heimische Leitindex auf Sicht von zwei Jahren noch über ein Plus von knapp 10 Prozent freuen. Der übergeordnete Aufwärtstrend bleibt also weiterhin intakt. Sollten die Kurse auch künftig nur im Schneckentempo vorankommen, könnte sich ein Blick auf Outperformance-Zertifikate lohnen. Dabei handelt es sich um besonders ausgeklügelte Hebelpapiere, die eine überproportionale Teilnahme an Kursavancen ermöglichen, dabei aber ein moderateres Risikoprofil aufweisen.
Anders als bei Knock-outs oder Warrants lautet die Devise bei diesen Produkten nicht "Top oder Flop". Weder eine Barriere ist in der Struktur zu finden, noch sind bei einem Kursrückgang überproportionale Verluste zu beklagen. Der Kursbeschleuniger wirkt ausschliesslich auf der Oberseite. Sollte der Basiswert also unerwartet unter den Strike abtauchen, sind Inhaber des Zertifikats nicht schlechter gestellt als mit einem Direktinvestment.
Mit oder ohne Cap? Das ist die Frage
Ab dem Strike-Level, der gewöhnlich auf dem Startkurs fixiert wird, schaltet sich die Hebelfunktion ein. Die Höhe der Partizipationsrate hängt neben der Dividendenrendite auch von der Volatilität des Basiswerts ab. Je niedriger die Schwankungen, desto geringer ist der Preis für die im Zertifikat enthaltenen Kaufoptionen, was im Umkehrschlussbedeutet, dass mehr Kaufoptionen erworben werden können. Am Schlussfixing gibt der Kurs des Zertifikats unverfälscht die Performance multipliziert mit dem Hebel wieder. Eine Ausnahme bilden die Outperformance-Zertifikate mit Cap. Oberhalb dieser Kursgrenze profitiert das Papier an Avancen nicht mehr mit.
Anleger müssen sich vor dem Kauf eine genaue Meinung zum Basiswert bilden. Sind nur moderat steigende Notierungen zu erwarten, sind Outperformance-Zertifikate mit Cap das richtige Werkzeug. Aufgrund des begrenzten Gewinnpotenzials verfügt diese Variante oft über einen grösseren Hebel. Wer jedoch hohe Kursgewinne bei einem Basiswert erwartet, entscheidet sich lieber für die "ungedeckelte" Version, um damit auch unbegrenzt an einem Kuranstieg teilnehmen zu können.
Attraktiver Basiswert Deutsche Börse
Noch mehr Power steckt in den Outperformance-Papieren auf Richemont und Roche. In beiden Strukturen ist ein Hebel von zwei verbaut. Allerdings ist die Gewinnchance nach oben durch ein Cap begrenzt. Fundamental macht das SMI-Duo derzeit eine gute Figur. Richemont erwartet einen unerhofft warmen Geldregen aus dem Zusammenschluss der eigenen Online-Plattform Net-A-Porter mit der italienischen Yoox, Roche feiert derweil Medikamentenerfolge in Serie.
Als interessanter Basiswert könnte sich auch die Deutsche Börse erweisen, die Barclays derzeit als eine "attraktive Kaufgelegenheit" sieht. Unter anderem die zuletzt steigenden Umsätze wegen der Börsenturbulenzen sowie die guten Geschäfte an der Terminbörse Eurex stimmen die Experten zuversichtlich. "Das signalisiert starke Gewinne im dritten Quartal", heisst es in einer Barclays-Studie. Das Produkt von EFG verfügt über einen Multiplikator von hohen 300 Prozent. Vorsicht: Da der Basiswertkurs bereits leicht über dem Strike liegt, ist der Hebel bereits aktiv und so können bei einer wider erwarten eintretenden Rückwärtsfahrt des DAX-Titels bis zum Ausgangsniveau überproportionale Verluste anfallen.
(Handelszeitung)
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