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StocksDigital 29.06.2015 15:31:55

Warum Anleger bei hoher Volatilität kaufen

Discount-Zertifikate fristen ein Schattendasein am «Struki»-Markt. Wie sie funktionieren, welche Chancen es gibt und welche Papiere derzeit besonders interessant sind.

Von Christian Ingerl

Ein Blick auf die Statistik der SIX Structured Products Exchange zeigt: Barrier Reverse Convertibles sind die mit Abstand beliebtesten Renditeoptimierungsprodukte in der Schweiz. Allerdings könnte sich ein Blick auf die Nummer zwei in dieser Gruppe, auf die Discount-Zertifikate, durchaus lohnen. Denn diese bieten Investoren nicht nur einen vergünstigten Einstieg in den Basiswert, auch aus steuerlicher Sicht haben die Rabatt-Papiere ihren Reiz.

Anleger, bekommen ein Discount-Zertifikat mit einem mehr oder weniger grossen Kursabschlag zum aktuellen Kurs des Basiswertes. Sie können damit also in den Basiswert billiger, mit Discount, einsteigen. Dafür ist allerdings die Gewinnchance nach oben begrenzt. Der Höchstbetrag, der Cap, bestimmt die maximal erreichbare Höhe des Profits, also bis zu welcher Marke Anleger an Kurssteigerungen des Basiswerts maximal beteiligt sind. Entsprechend sind Discounter für diejenigen Anleger gut geeignet, die nicht von stark steigenden, sondern vielmehr seitwärts tendierenden Kursen ausgehen.


Discounter - die Sache mit der Volatilität

Die Struktur des Produkts setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Erstens wird der Basiswert erworben und zweitens eine Call-Option auf diesen verkauft. Der Basispreis des Call entspricht dem Cap des Zertifikats. Und genau im Call stecken mehr oder weniger grosse Renditechancen. Denn in den Preis einer Option fliesst die Schwankungsfreudigkeit, die Volatilität, des Basiswertes mit ein. Hohe Volatilität bedeutet hohe Optionsprämie und damit hoher Preis für den Call. Je grösser die Volatilität des Basiswertes ist, desto grösser ist deshalb auch der Discount und damit die maximale Renditechance beim Zertifikat.

Aber auch die Höhe des Cap und die Laufzeit sind wichtig für den Discount. Grundsätzlich gilt nämlich: Je länger die Laufzeit und je niedriger der Höchstbetrag ausfällt, desto geringer ist der Kaufpreis im Verhältnis zum aktuellen Kurs des Basiswertes. Durch die Wahl des Höchstbetrages können Anleger also das gewünschte Chance-Risiko-Verhältnis entsprechend ihrer Markteinschätzung selber steuern.

Auf Dividenden müssen Inhaber von Discountern, wie beim Gros der strukturierten Produkte, aber verzichten. In der Schweiz verfügen Discount-Zertifikate allerdings noch über einen entscheidenden Vorteil: Steuerfreiheit. Bei jenen Produkten, die mit einer unterjährigen Laufzeit ausgestattet sind, fliesst der mögliche Gewinn zu 100 Prozent dem Anleger zu.


Neue Discounter-Serie

Die Credit Suisse nutzt das aktuell vergleichsweise etwas volatilere Umfeld und emittiert eine Serie von Discount-Zertifikaten. Darunter befindet sich unter anderem ein Papier (Valor 26970199) auf Swatch. Der Kurs des Uhrenherstellers schwankte im laufenden Jahr stark zwischen 460 und 360 Franken und zeigte in den vergangenen Wochen eine Bodenbildung im Bereich von 360/380 Franken. Auf diesem Niveau, exakt bei 370 Franken, wurde der Höchstbetrag fixiert. Der Rabatt beträgt beim Start 8,0 Prozent, die maximale Renditechance beläuft sich auf 9,7 Prozent. Entscheidend für den Gewinn ist, dass der Valor am Ende der Laufzeit mindestens auf dem Cap notiert. Eine Barriere befindet sich bei klassischen Discount-Zertifikaten nicht in der Struktur.

Auch auf Konkurrent Richemont, der eine ähnlich hohe Schwankungsfreudigkeit aufzeigt wie der Uhrenkonzern, lanciert Credit Suisse ein entsprechendes Produkt (Valor 26970202). Die charttechnische Haltezone liegt bei Richemont im Bereich von 75 Franken, der Cap liegt mit 77.50 Franken etwas höher.


Logitech - hoher Discount ...

Ein ebenfalls interessanter Wert ist Logitech, mit dem sich angesichts seiner hohen Volatilität auch attraktive Konditionen darstellen lassen. Die UBS hat ein entsprechendes Produkt (Valor 26834517) in ihrer Palette, welches eine Rendite von satten 9,3 Prozent p.a. und das bei einem Seitwärtslauf verspricht.

Tatsächlich kann die Logitech-Aktie aus heutiger Sicht sogar noch um 1.15 Franken auf den Cap von 13 Franken fallen, ohne dass die Gewinnchance in Gefahr gerät. Vor Verlusten schützt der gewährte Discount von 12,1 Prozent. Erst, wenn dieser zum Laufzeitende mehr als aufgebraucht ist, würde das Investment ins Minus laufen.


... und mehr Risiko bei Sonova

Wer etwas mehr Risiko eingehen möchte, kann auch zu Produkten greifen, die «aus dem Geld» notieren. In diesem Fall liegt der Cap über dem Kurs des Basiswertes. Der offensiv gestrickte Discounter (Valor 11432985) der ZKB auf Sonova bietet eine hohe Gewinnchance. Notiert die Aktie des Hörgerätespezialisten Mitte Mai 2016 bei 135 Franken, das entspricht einem Kursplus von 3,8 Prozent, ist die maximale Rendite von 11,2 Prozent p.a. sicher. Bei einer Seitwärtsbewegung der Aktie bringt das Produkt immerhin eine Verzinsung von 6,8 Prozent p.a.



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Optimismus bei Strukturierten Produkten in der Schweiz mit Georg von Wattenwyl | BX Swiss TV

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