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StocksDigital 27.02.2015 14:24:59

Wie Anleger vom M&A-Boom in der Schweiz profitieren

Der Markt für Fusionen und Übernahmen boomt. Mit M&A-Zertifikaten sind Anleger mit von der Partie. Denn bei Unternehmen, die in das Visier eines Aufkäufers geraten, bieten sich hohe Gewinnchancen.

Von Wolfgang Hagl

Das M&A-Geschäft läuft rund. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Beratungshauses Dealogic weltweit Fusionen und Übernahmen, im Fachjargon Mergers & Akquisitions (M&A), im Volumen von 3,6 Billionen US-Dollar durchgeführt. Das war ein Plus von 26 Prozent gegenüber 2013. Damit fehlt allerdings noch ein Stück zum Spitzenwert aus 2007. Damals lag das Transaktionsvolumen bei 4,6 Billionen Dollar. In der Schweiz hingegen hat es mit 175,8 Milliarden Franken im 2014 einen neuen Rekord gegeben. «Zu diesem herausragenden Ergebnis trugen insbesondere einige strategische Transaktionen, einschliesslich mehrerer Portfoliobereinigungen, bei», erklärt Stefan Rösch-Rütsche, Partner Transaction Advisory Services bei EY Schweiz.

Ein Blick auf die einzelnen Deals gibt dem Berater Recht. Für einen Fünftel des inländischen M&A-Geschäfts sorgte im vergangenen Jahr allein schon die geplante Fusion des Zementriesen Holcim mit dem französischen Konkurrenten Lafarge. Im Ranking der grössten Transaktionen folgen auf den Plätzen zwei bis fünf ausschliesslich Fusionen und Zusammenschlüsse im Gesundheitssektor. Einmal mehr zeigten sich die beiden Pharmariesen Novartis und Roche in Kauflaune. Was die Aktivitäten in den einzelnen Sektoren anbelangt, könnte 2015 eine Verschiebung bringen. Dafür spricht der bisher spektakulärste Coup. Kürzlich kündigte die Privatbank Notenstein die Übernahme des Traditionshauses La Roche an. In einer Medienmitteilung machte die Raiffeisen-Tochter ein Motiv für diesen Schritt deutlich. Demnach möchte Notenstein «eine wichtige Rolle im Konsolidierungsprozess auf dem Schweizer Finanzplatz spielen».

M&A - der Boom wird weitergehen

Auf jeden Fall stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich der M&A-Boom sowohl in der Schweiz wie auch weltweit fortsetzen wird. «Der Appetit des Managements, im 2015 zuzukaufen, ist so gross wie seit drei Jahren nicht mehr», kommentiert Pip McCrostie, globale Vize-Chefin in der Transaktionsberatung von EY, die globale Situation. Anlegern kann das nur recht sein. Schliesslich bieten sich bei Unternehmen, die in das Visier eines Aufkäufers geraten, hohe Gewinnchancen.

Vor allem im Gesundheitssektor haben die Übernahmeprämien teilweise eine astronomische Höhe erreicht. Beispielsweise zahlte Roche Anfang Jahr für eine Mehrheitsbeteiligung an Foundation Medicine 50 Dollar für eine Aktie. Im Vergleich zum Börsenkurs der US-Gentest- und Analysefirma vor Ankündigung des Deals war das mehr als das Doppelte. Natürlich ist es extrem schwierig, solche Titel vorab ausfindig zu machen.

Anleger setzen auf M&A-Zertifikate

Genau hier setzten M&A-Zertifikate an. Diese Produkte nehmen dem Anleger die Suche nach aussichtsreichen Übernahmekandidaten ab. Seinen vierten Geburtstag feierte vor kurzem ein Partizipationspapier (ISIN CH0123933175) der UBS. Im Januar 2011 lancierte die Grossbank den «M&A - Europe Investable Index». Für diese Benchmark durchkämmen die UBS-Analysten den alten Kontinent nach möglichen Übernahmeobjekten. Aktuell enthält die Auswahl 18 Titel. Dazu zählen mit Actelion, Dufry und Nobel Biocare auch drei heimische Valoren. Bis dato bewiesen die Verantwortlichen ein glückliches Händchen: Gegenüber dem Emissionspreis hat sich das Tracker-Zertifikat um knapp 60 Prozent verteuert. Damit zeigt das Derivat eine stolze Outperformance von rund 20 Prozentpunkten gegenüber dem breiten europäischen Aktienmarkt.

Einen vergleichbaren Ansatz fährt die Société Générale. In ihrem «M&A TR Index» sind 50 gleichgewichtete europäische Aktien zu finden. Unter anderem sehen die zuständigen Analysten beim dänischen Brauer Carlsberg, beim deutschen Triebwerksspezialisten MTU Aero Engines und bei den beiden in Frankreich beheimateten Luxusgüterkonzernen Kering und LVMH Übernahmephantasie. Auch das Kalkül dieser Benchmark geht auf. Seit der Einführung im Herbst 2005 hat sie sich mehr als verdoppelt. Einziges Manko: Das Tracker-Zertifikat (ISIN DE000SG63FU9) auf den Index ist in der Schweiz nicht kotiert. Interessierte Anleger müssen auf die Derivatebörsen in Stuttgart oder Frankfurt ausweichen. Mit 0,85 Prozent p.a. ruft die Société Générale aber eine um 40 Basispunkte tiefere Managementgebühr auf als die UBS.

Credit Suisse Basket mit Schwerpunkt USA

1,50 Prozent p.a. veranschlagt die Credit Suisse für ihren «M&A 15 Basket». Im aktiv verwalteten Portfolio befinden sich potenzielle Übernahmekandidaten oder Unternehmen, die von Umstrukturierungsmassnahmen profitieren könnten. Aktuell erfüllen diese Prämissen nach Ansicht der Grossbank 16 Gesellschaften. Neun davon sind in Nordamerika beheimatet, der Rest entfällt auf europäische Valoren. In der Schweiz sind das Basilea und Clariant. Mit einem in US-Dollar denominierten Tracker-Zertifikat (ISIN CH0236515299) können Anleger auf die Expertise von Credit Suisse Research setzen.

Eine Alternative zu den auf dynamischen Ansätzen basierenden Open-End-Produkten sind statische Baskets. Im vergangenen Herbst legte Vontobel ein solches Tracker-Zertifikat (ISIN CH0241728960) auf. Der zugrunde liegende Korb enthält 19 Unternehmen aus aller Welt, darunter die heimischen Valoren AMS, Burckhardt Compression sowie Temenos. Aktuell notiert das Derivat um 14 Prozent über dem Ausgabekurs, der Start in die knapp zweijährige Laufzeit ist also geglückt. Zwar fallen für das Produkt keine laufenden Verwaltungsgebühren an, dafür fliessen aber auch Dividendenzahlungen nicht in den Basket ein.

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