Nach Luxusgütern wird wieder stärker verlangt

Einen riesigen Seufzer der Erleichterung dürften Richemont-Aktionäre in der vergangenen Woche ausgestossen haben. Denn nach zahlreichen Enttäuschungen in den vergangenen Quartalen konnte der Luxusgüterhersteller nun mit seinem Bericht für die ersten fünf Monate, das Geschäftsjahr läuft von April bis März, wieder positiv überraschen.

Der Hersteller von Cartier-Schmuck und Uhren der Edelmarken Piaget und IWC steigerte seine Erlöse um kräftige 16 Prozent. Insbesondere Europa und Japan trugen zum Wachstum bei und konnten die Einbussen in der Region Asien-Pazifik wettmachen. Allerdings zeigt sich in Fernost ein unterschiedliches Bild: Während die Geschäfte in den Luxushochburgen Hongkong und Macao lau verliefen, legten die Verkäufe im Reich der Mitte wieder zweistellig zu."Die positivste Nachricht ist, dass China wieder ein zweistelliges Wachstum aufweist", sagt Kepler-Cheuvreux-Analyst Jon Cox.

Mit den Zahlen befindet sich Richemont in bester Gesellschaft. Denn auch die Wettbewerber haben sich zuletzt positiv zu Wort gemeldet. Der heimische Konkurrent Swatch glaubt in China an Zuwächse in der Region. Auch die Nummer eins unter den Luxuskonzernen, LVMH, sowie der Anbieter von teuren Handtaschen, Hermès, haben mit guten Quartalszahlen überrascht. Während die beiden Franzosen seit Jahresbeginn an der Börse klar im Plus liegen, steht bei den Valoren von Richemont trotz dem jüngsten Kursschub immer noch ein deutliches Minus zu Buche. Auch SMI-Kollege Swatch notiert weiter im negativen Bereich.

Mit Teilschutz agieren

Für den Fall, dass die beiden nun den Boden gefunden haben, würde sich der Barrier Reverse Convertible von Julius Bär lohnen. Das vor einem Jahr emittierte Produkt stellt aktuell eine Maximalrendite bei unveränderten Kursen von 17 Prozent in Aussicht. Die hohe Chance rührt daher, dass die beiden Valoren ihren anfangs 30 Prozent dicken Risikopuffer bereits etwas aufgezehrt haben. Allerdings verfügt Swatch noch über ein Polster von knapp 15 Prozent, Richemont sogar 26 Prozent.

Ebenso interessant ist der BRC auf LVMH von der Bank Sarasin (CH0291838560). Das relativ frisch am Markt erhältliche Papier ist mit einem stolzen Coupon von 8,2 Prozent p.a. ausgestattet sowie einer Schutzschwelle bei 80 Prozent des Startkurses. Darüber hinaus verfügt der BRC über eine überschaubare Laufzeit von nur neun Monaten. Allerdings muss das Produkt im Direkthandel mit der Bank Sarasin gekauft werden.

Geht es nach den Experten von GAM, steht der Branche auch weiterhin Wachstum ins Haus. Besonders angetan ist Scilla Huang Sun von europäischen Konzernen, die auch im zweiten Semester auf gute Geschäfte hoffen dürfen:"Wir rechnen mit soliden Ergebnissen bei europäischen Herstellern, da viele dieser Firmen weiterhin vom schwachen Euro profitieren." Die Fondsmanagerin geht zudem davon aus, dass der Markt im Gesamtjahr um etwa 6 bis 8 Prozent gegenüber 2014 organisch wachsen wird.

Nicht alle Luxus-Tracker glänzen

Mit"prunkvollen" Index-Zertifikaten können Anleger ein diversifiziertes Engagement eingehen. Aber nicht alle am Markt erhältlichen Luxus-Tracker konnten zuletzt gleichermassen performen. Während das Papier der UBS auf das UBS Syz Luxury Basket auf Sicht von einem Jahr um 4 Prozent avancierte, gaben die von Vontobel und Leonteq geschnürten Basiswerte leicht nach. Anleger, die bei Emission 2011 zugriffen haben, dürfen sich aber noch über eine Performance von 20 Prozent freuen. Die Restlaufzeit beträgt ein dreiviertel Jahr.

Noch viel mehr Zeit haben Anleger mit den Produkten von UBS und Vontobel. Letztgenannter verfügt sogar über eine Open-End-Struktur und kann daher auch als Langzeitinvestment in Betracht gezogen werden. Dies gilt ebenso für den Solactive-Luxus-&-Lifestyle-Index. Dieser hat aus Performance-Sicht mit einem Zuwachs von einem Zehntel derzeit klar die Nase vorn. Allerdings müssen Anleger bei einem Kauf auf Deutschland ausweichen, da das Produkt nur dort kotiert ist.

(Handelszeitung)