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Fonds und ETF 16.10.2013 19:06:27

Gespenstische Ruhe

Hochzinsanleihen mauserten sich zu einer der beliebtesten Anlageklassen. Wer mitmischte, konnte gutes Geld verdienen. Doch inzwischen birgt der Herdentrieb zusehends Risiken.

Das historisch niedrige Zinsniveau hat die Anleger zu einer regelrechten Renditejagd verführt. Besonders gefragt sind dabei neben dividendenstarken Aktien auch hochverzinsliche Unternehmensanleihen. Der letztgenannten Anlageklasse hat dies eine Performance beschert, die früher höchstens in guten Jahren mit Aktien möglich war. In den vergangenen fünf Jahren haben es die besten Fonds für Hochzinsanleihen in der Spitze auf ein Plus von fast 16 Prozent gebracht – per anno wohlgemerkt.

Anleihen aus dem Hochzinssegment werfen dadurch im Schnitt bei Dollar-Emissionen nur noch gut 5 Prozentpunkte mehr ab als US-Staatsanleihen, und gegenüber Euro-Staatsanleihen beträgt der Aufschlag lediglich rund 4,8 Prozentpunkte. Obwohl sich das nahe an den historischen Tiefständen bewegt, ist das Segment nach wie vor beliebt bei den Investoren. Zu den Optimisten zählen die Analysten von J.P. Morgan. Bei den Hochzins-Bonds auf Euro-Basis halten sie bis zum Jahresende einen weiteren Rückgang des Renditeaufschlags auf 4 Prozentpunkte für möglich.

Setzt sich der zuletzt bessere Nachrichtenfluss zur Konjunktur in Europa fort, ist ein Eintreffen dieser Prognosen sicherlich nicht ausgeschlossen. Doch auf dem erreichten tiefen Renditeniveau stellt sich die Frage, ob langfristig die Risiken ausreichend bezahlt werden. Nach dem Run auf diese Anlageklasse dürfte bereits viel Positives in den Kursen stecken. Ausser Acht gelassen werden, dürfen auch nicht die auf Unternehmensebene wieder steigenden Verschuldungsgrade. Negativ überraschen könnten zudem auch die Ausfallraten.

Marktdominanz der Hedge Funds

Was aber vor allem kritisch stimmt, ist die aktuell in den Portfolios vorherrschende Übergewichtung dieses Segmentes. So halten Hedge Funds laut Daten von Barclays derzeit 23 Prozent aller ausstehenden Dollar-Hochzinsanleihen. Ein deutlicher Anstieg gegenüber den 18 Prozent im Vorjahr und die stärkste Gewichtung seit 2008. Sollte sich der Markt nicht passend zu dieser Positionierung entwickeln, könnte es zu einer gefährlichen Ausverkaufswelle kommen. Wie schnell die Marktteilnehmer nervös werden können, zeigte sich erst jüngst. Nach Andeutungen von Fed-Chef Bernanke, er werde demnächst die Anleihenkäufe etwas drosseln, kamen Hochzinsanleihen im Juni besonders stark unter Druck.

Dieser Geldpolitikwechsel wurde bis auf weiteres verschoben. Die Gemüter haben sich daher wieder beruhigt. Deswegen können Hochzinsanleihen ihren sehr guten Lauf womöglich noch etwas fortschreiben. Aber man muss kein Prophet sein, um die Vorhersage zu wagen, dass das Chance-Risiko-Verhältnis längst nicht mehr so gut ist wie noch vor einigen Jahren.

Die Risiken minimiert, wer breit diversifiziert via Fonds investiert. Mit der Maximalnote von fünf Sternen bewertet Morning- star unter anderem den UBS Bond Fund Euro High Yield EUR P Acc. (ISIN: LU0086177085) und den Aviva Global High Yield Bond Fund A USD Acc. (ISIN: LU0367993317). Dasselbe Produkt von Aviva gibt es auch in der Variante mit Währungsabsicherung gegenüber dem Schweizer Franken (ISIN: LU0693856568). (jb)

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