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Finanzprodukte 09.02.2016 14:22:00

Smart-Beta: Neuer Trend bei ETFs

Immer mehr ETF basieren auf neuartigen Indizes, zum Beispiel Smart-Beta-Produkte. Was die Novizen an der Schweizer Börse taugen.

Von Wolfgang Hagl

Allein in den ersten drei Handelswochen des laufenden Jahres hat die SIX annähernd 30 neu kotierte Exchange Traded Funds, kurz ETF, gelistet. Auffällig oft handelt es sich bei den Debütanten um "Smart Beta"-Produkte. Solche Fonds replizieren Indizes, die von der klassischen Gewichtung nach der Marktkapitalisierung abweichen. Stattdessen sind diese Benchmarks anhand spezieller Faktoren wie der Dividendenrendite oder der Volatilität zusammengestellt. Sie zielen dabei darauf ab, das Risiko-Rendite-Profil einer passiven Anlage zu verbessern.

"Smart-Beta-Produkte etablieren sich hierzulande immer mehr", berichtet Roland Fischer, Schweiz-Chef von Lyxor. Die französische ETF-Anbieterin hat gerade fünf neue ETF an der SIX kotiert, die auf einem von J.P. Morgan entwickelten Indexkonzept basieren. Dabei geht es darum, über den Einsatz bestimmter Faktoren an der Börse systematisch Prämien abzugreifen und somit eine Überrendite zu generieren. Unter anderem können Anleger auf europäische Aktien setzen, die nach dem Faktor Qualität zusammengestellt werden. Auswahlkriterien sind die Gewinnmarge sowie die Eigenkapitalquote und -rendite. Mit Partners Group, Geberit und Givaudan sind drei heimische Valoren unter den derzeitigen zehn Schwergewichten zu finden.

Der Start ist geglückt: Seit seiner erstmaligen Berechnung vor knapp einem Jahr hat sich der Europe Quality Factor Index um rund 2 Prozent verteuert. Derweil büsste der breite MSCI Europe deutlich an Terrain ein. Lyxor möchte nachlegen. "Wir planen 2016 weitere Neulancierungen, da wir davon ausgehen, dass die Nachfrage bei institutionellen Kunden noch einmal zunehmen wird", erklärt Roland Fischer. Er macht jedoch keinen Hehl daraus, dass es sich bei Smart Beta noch um eine junge Anlageart handelt. Das zeigt auch ein Blick auf die verwalteten Vermögen: In dem neuen Lyxor-ETF auf den Qualitätsindex liegen gerade einmal gut 16 Millionen Franken.

UBS mit breiter Palette

Durchwegs im einstelligen Millionen-Bereich bewegen sich die in den Faktor-ETF der UBS parkierten Summen. Gleichwohl hat die Grossbank vor kurzem 16 währungsgesicherte Fonds an der SIX eingeführt, die auf ihrem zusammen mit dem Indexanbieter MSCI entwickelten Konzept basieren. Zur Auswahl stehen die Faktoren Qualität, Volatilität, Ausschüttungsrendite und Value. Für jedes einzelne dieser Merkmale wurden eigene Indizes konzipiert.

Anleger, die das Risiko ihrer Allokation reduzieren möchten, könnten einen Blick auf den "Low Volatility"-Index werfen. Diese Strategie konzentriert sich auf Aktien mit einer relativ tiefen Kursschwankungsbreite. Dadurch ist die Zahl der enthaltenen Werte in Zeiten einer tiefen Volatilität relativ hoch, während sie in hektischen Phasen schrumpft. Auf kurze Sicht geht das Konzept auf. Seit dem Jahreswechsel brach der breite Aktienmarkt in der Euro-Zone um rund 10 Prozent ein. Derweil kam der auf das Gebiet der Währungsunion ausgerichtete "Vola"-Index mit einem Minus von 5 Prozent davon.

Qualitätsanleihen bevorzugt

Der Smart-Beta-Boom ist nicht auf das Aktiensegment beschränkt. ETF Securities hat soeben ein passives Investment auf den LOIM Fundamental Global Corporate Index an der SIX eingeführt. Diese Benchmark macht sich mithilfe fundamentaler Faktoren auf die Suche nach aussichtsreichen Unternehmensanleihen aus dem Bereich Investmentgrade. Die von der Privatbank Lombard Odier entwickelte Methodik legt zunächst die Gewichtung von Regionen und Sektoren fest. Dabei ist deren Anteil an der Gesamtwirtschaft massgeblich. Für die Auswahl der Schuldner sind unter anderem deren Kreditwürdigkeit sowie die Fähigkeit, freie Cashflows zu generieren, massgeblich.

Momentan geben die Bereiche Basiskonsumgüter und Finanzen mit einem Anteil von jeweils mehr als 20 Prozent den Ton an. Aus regionaler Sicht dominieren US-Bonds - ihre Gewichtung beträgt mehr als ein Drittel. In der historischen Simulation kann der 2012 eingeführte Index überzeugen. Er hängt einen vergleichbaren, jedoch nach dem klassischen Muster der Marktkapitalisierung konstruierten Index für globale Unternehmensobligationen ab.

Weitere Links:

ETF-Sparpläne bei neon invest | BX Swiss TV

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