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Strategie 27.05.2015 12:20:25

Trotz Höchstständen in der Defensive

Investoren sind trotz Aktienhausse verstärkt auf Sicherheit bedacht. Im Fokus stehen Obligationen- und Mischfonds-Produkte. Zuflüsse gab es insbesondere bei europäischen Anlageprodukten.

Von Pascal Meisser

Erst kürzlich hatte der japanische Leitindex erstmals seit 15 Jahren wieder 20'000 Punkte erreicht, der DAX notierte zwischenzeitlich deutlich über 12'000 Zählern - auch in China sind in den vergangenen Wochen die Kurse durch die Decke gegangen. Gleichzeitig empfehlen Geldberater, angesichts der tiefen Renditen bei Obligationen verstärkt auf Aktien zu setzen. Nur so - der gemeinsame Tenor - lasse sich eine ordentliche Performance erzielen.

Offenbar sind diese Worte bei den Anlegern nicht angekommen. Eine Auswertung der Neugeldzuflüsse, welche die britische Fondsbewertungsgesellschaft Citywire im Auftrag der "Handelszeitung" durchgeführt hat, zeigt: Im ersten Quartal 2015 sind gut 91 Milliarden Franken in die in der Schweiz zugelassenen Fondsprodukte geflossen. Über ein Drittel davon wurde in Obligationenfonds investiert, lediglich ein Viertel der neu investierten Gelder in Aktien-Anlagefonds. Das überrascht, zumal Anlageexperten seit Monaten verstärkt vor den Risiken im Obligationenmarkt warnen - und Aktien als bessere Alternative pushen.

Saleem Shivji von Citywire sieht für diese Entwicklung vor allem einen Grund: "Die im Januar gestartete Geldschwemme der Europäischen Zentralbank hat für hohe Zuflüsse in europäische Anlageprodukte gesorgt", sagt der Analyst. Davon profitieren nicht nur die europäischen Unternehmensanleihen, sondern auch die europäischen Aktien. Jene waren mit einem Nettozufluss von fast 9 Milliarden Franken der von den Investoren meistgesuchte Anlagesektor. Das ist nach Angaben von Citywire gegenüber dem Vorjahresquartal ein Plus von 6 Prozent. Die grössten Zuflüsse erhielten Produkte von UBS, MFS und Invesco.

Ausgewogene Mischfonds gesucht

Der mitunter turbulente Jahresbeginn an der Börse hat auch dafür gesorgt, dass inbesondere die institutionellen Anleger vermehrt Sicherheit und Stabilität suchen. So waren vor allem die ausgewogenen Mischfonds gesucht, die eine Balance zwischen Aktien- und Obligationenanteil anstreben. Vor allem die Flaggschiff-Fonds standen dabei im Fokus, wie zum Beispiel der Stable-Return-Fonds von Nordea, der Global Income von JP Morgan, der Ethna-Aktiv-A-Fonds des Schweizer Fondsmanagers Luca Pesarini sowie der Patrimoine-Fonds des französischen Hauses Carmignac.

Zu den grössten Verlierern der ersten drei Monate des Jahres gehören inbesondere Anlageprodukte, die auf amerikanische Aktien und Obligationen setzen. Anleger verabschiedeten sich hauptsächlich aus dem Hochzinsbereich - "trotz der relativ starken wirtschaftlichen Lage in den Vereinigten Staaten", wie Citywire-Analyst Saleem Shivji anmerkt. Auffallend ist zudem, dass Anleger tendenziell ihre Gelder aus passiven Produkten wie ETF (börsengehandelte Indexfonds) abziehen und verstärkt in weniger traditionelle Strategien investieren.

Ebenso überraschend ist die Tatsache, dass der Absturz der Schweizer Börse Mitte Januar kaum Investoren angelockt hatte. Im ersten Trimester wurden lediglich 34 Millionen Franken in Schweizer Aktienfonds investiert - deutlich weniger als beispielsweise in Ländern wie Russland (105 Millionen Franken) - seit diesem Januar dank der Erholung des Rubels einer der besten Börsenplätze - oder Indien (1,7 Milliarden Franken), wo die Geldzuflüsse auch ein Jahr nach den Wahlen noch immer anhalten.

(Handelszeitung)

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