Parlamentswahl |
05.05.2015 14:14:41
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Cameron stellt Wirtschaft vor Wahl-Dilemma
Für Grossbritanniens Wirtschaft ist die Wahl am 7. Mai paradox: Gewinnt ihr Lieblingskandidat David Cameron, muss sie zugleich schmerzhafte Unsicherheit hinnehmen. Ein Vergleich der Kandidaten.
Die Unterhauswahl in Grossbritannien stellt die Wähler vor ein bis dato unbekanntes Dilemma: Wer als Vertreter der Wirtschaft sein Votum für die Konservativen um Premier David Cameron abgeben möchte, stimmt zugleich für das Referendum über die EU-Zugehörigkeit. Dieses versprechen die Tories im Falle eines Wahlsieges für Ende 2017. Ein Austritt aus der Europäischen Union wäre allerdings nicht im Sinne der Wirtschaft - alleine die Kosten für einen sogenannten Brexit würden laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung und des Ifo-Instituts mit 313 Milliarden Euro zu Buche schlagen.
Eine Abstimmung zugunsten von Ed Miliband dürfte den Wirtschaftsführern im Land allerdings mindestens ebenso wenig schmecken. Schliesslich will die Arbeiterpartei das Defizit im öffentlichen Haushalt vor allem mithilfe höhere Steuern für Reiche und Bestverdiener senken.
Die Angst der Londoner Finanzindustrie
Ohnehin fürchtet die Londoner Finanzindustrie die Folgen der Wahl: Selbst Cameron verspricht in seinem Wahlprogramm, bis 2019 die stärkere Regulierung für Grossbanken umzusetzen. Das stösst im Vorfeld der Wahl auf Widerstand: Die HSBC spielt laut mit dem Gedanken, dem Finanzplatz London den Rücken zu kehren. Dieser Impuls würde einerseits im Falle eines Labour-Sieges bestärkt, weil dann höhere Steuern drohen. Anderseits brächte auch ein EU-Referendum schwer kalkulierbare Folgen mit sich, die die Finanzbranche belasten würden. Kein Wunder, trennen Cameron und Miliband bei ihrem Kopf-an-Kopf-Rennen wenige Prozentpunkt voneinander.
Letztendlich entscheiden sich die meisten Analysten mit Blick auf die Wirtschaft dennoch für Cameron, nicht zuletzt, weil der Premier bereits sinkende Arbeitslosigkeit und ein geringeres Haushaltsdefizit vorweisen kann. Aus diesem Grund plädiert ein auch ein prominenter Fürsprecher für Cameron. New Yorks Ex-Bürgermeister Michael Bloomberg fordert: «Lasst Cameron seinen Job zu Ende bringen.»
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