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Ausblick 16.12.2015 16:00:00

Schweizer Wirtschaft dürfte sich 2016 erholen

In einer fünfteiligen Serie gibt finanzen.ch einen wirtschaftlichen Ausblick auf das Jahr 2016. Folge eins: Konjunktur. Warum die Schweizer Firmen und Konsumenten positiv überraschen könnten.

Von Mathias Ohanian und Andrea Marthaler

Für die Schweizer Wirtschaft wurde 2015 zum herausforderndsten Jahr seit der schweren Finanzkrise 2009: Die heftige Aufwertung des Frankens im Januar stellte mit einem Schlag alle Planspiele der Unternehmen auf den Kopf. Plötzlich galt es, die Konkurrenzfähigkeit aufzubessern, vielerorts ging es um das nackte Überleben. Löhne wurden gesenkt, die Arbeitszeit erhöht und die flankierende Hilfe der Kurzarbeit in Anspruch genommen.

Heute, fast ein Jahr nach Aufhebung des Mindestkurses, lässt sich festhalten: Die Schweizer Wirtschaft hat den Währungsschock bislang relativ gut weggesteckt, aller Unkenrufe und temporären Rückschläge zum Trotz. Die Wirtschaft kam dank eines leichten Plus im Frühjahr um eine Rezession herum. Die von den Gewerkschaften befürchtete Entlassungswelle blieb aus.

«Binnenwirtschaft als Wachstumspuffer»

Alles in allem legte das Bruttoinlandprodukt 2015 um geschätzt knapp 1 Prozent zu. Einschränkend bleibt festzuhalten: Die Wirtschaft startete mit einem kräftigen statistischen Überhang ins Jahr. Über alle Quartale verteilt, gab es allenfalls ein kleines Plus. Immerhin: Zaghafte Signale deuten auf eine allmähliche Besserung der Lage hin.

Die Umfrage unter Einkaufsmanagern zeigt, dass sich die Wirtschaft wieder stabilisiert. Die meisten Fachleute erwarten für das kommende Jahr eine leichte Beschleunigung des Wachstums. «In der Schweiz sorgt die durch Einwanderung und extrem tiefe Zinsen angetriebene Binnenwirtschaft für einen Wachstumspuffer, der negative Schocks von der Währungsseite abfedert», sagt Daniel Kalt, Chefökonom Schweiz bei der UBS. Auch die niedrigen Rohstoffpreise stützen den Konsum.

Weltwirtschaft zieht leicht an

Positiv für die exportabhängige Schweizer Wirtschaft: Auch die globale Nachfrage dürfte nach einem Durchhänger in den vergangenen Monaten wieder leicht anziehen, erwarten Experten fast unisono. «Die Weltkonjunktur sollte sich vor allem im 1. Halbjahr deutlich besser entwickeln als 2015», sagt Harald Preissler, Chefökonom beim Anleihemanager Bantleon.

In den vergangenen Jahren enttäuschten regelmässig bedeutende Wirtschaftsregionen: 2014 die Eurozone, 2015 zuerst die USA dann China, so Preissler. Das kommende Jahr wähnt der Bantleon-Chefökonom unter einem besseren Stern. Auch bei der UBS geht man von einer Beschleunigung des weltweiten Wachstums aus, auf 3,4 Prozent. «Am ehesten ist in Europa aufgrund der verbesserten Kreditvergabe und steigendem Konsum mit einem Anziehen des Wachstums zu rechnen», sagt Reto Hintermann, Fondsmanager bei GAM.

Euphorie ist unangebracht

Allzu grosse Euphorie scheint jedoch unangebracht. Denn die Wirren in den grossen Schwellenländern sind nicht ausgestanden, die Transformation der chinesischen Wirtschaft könnte die Nachfrage nach Gütern aus Europa weiter drücken. Und auch die Schweizer Binnenwirtschaft läuft keinesfalls in allen Bereichen rund: So dürften Bauinvestitionen 2016 wie schon in diesem Jahr weiter sinken, erwartet Christina Böck von Axa Investment Managers.

Auch die Auswirkungen des Handels werden ihrer Einschätzung nach allmählich auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. So dürfte denn auch die Prognose der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für 2016 wohl etwas zu optimistisch ausfallen: Sie veranschlagt ein gesamtwirtschaftliches Plus von 1,5 Prozent für das kommende Jahr.

Lesen Sie am Freitag an dieser Stelle, wie es mit dem SMI und Schweizer Aktien im kommenden Jahr laufen wird.

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