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Ein Krisen-Gewinner 10.04.2020 20:59:00

Corona-Crash: So haben sich Bitcoin, Gold, Palladium, Dow und S&P 500 im ersten Quartal geschlagen

Corona-Crash: So haben sich Bitcoin, Gold, Palladium, Dow und S&P 500 im ersten Quartal geschlagen

Die Pandemiesorgen machten vor kaum einer Anlageklasse Halt: Sowohl an den Aktienmärkten als auch im Kryptomarkt kam es im abgelaufenen Quartal zu herben Kursrückschlägen. Am härtesten traf es dabei einen US-Index, währenddessen durften sich Palladiuminvestoren erfreuen.

• Pandemie lässt Börsen einbrechen
• Kryptowährungen ebenfalls unter Druck
• Bitcoin überbietet in Krise Dow & S&P 500

Nach einem zunächst optimistischen Start in das neue Jahr 2020 an den Börsen, hat die rasante weltweite Ausbreitung der Lungenkrankheit COVID-19 die zunächst positive Tendenz zunichte gemacht - das Ende für den längsten Bullenmarkt der Geschichte. Zahlreichen Investoren hat das in den vergangenen Wochen herbe Verluste beschert. Doch, je nach Anlagekasse, hat es die einen mehr, die anderen weniger stark erwischt.

US-Aktienmarkt mit stärkstem Quartalsrückgang jemals

An der Wall Street ging es seit Mitte März kontinuierlich bergab: Immer mehr Menschen erkranken an der Lungenkrankheit, die Wirtschaft und das öffentliche Leben kommen vielerorts zum Erliegen. Das vermieste Anlegern die gute Börsenstimmung und sorgte für einen panikartigen Ausverkauf. Die starken Kurseinschnitte haben dazu geführt, dass sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 die stärksten Quartalsverluste ihrer Geschichte hinnehmen mussten: Während der US-Leitindex das erste Jahresviertel mit minus 23,20 Prozent beendete, verlor der S&P 500 im selben Zeitraum genau 20 Prozent. Der NASDAQ Composite büsste im ersten Quartal 2020 derweil über 14 Prozent ein.
Nachdem der über 10 Jahre alte Bullenmarkt die Anleger mit immer neuen Rekordhochs verwöhnt hatte, kam nun das abrupte Ende der Aufwärtsbewegung. Die Aktienmärkte weisen seither eine erhöhte Volatilität aus und reagieren empfindlich auf jedwede Meldungen zur Pandemie oder Massnahmen, die die wirtschaftlichen Folgen abschwächen sollen.

Kryptowährungen unter Druck - Bitcoin "schlägt" dennoch US-Indizes

Am Kryptomarkt kam es in den ersten drei Monaten dieses Jahres ebenfalls zu einer erhöhten Volatilität. Einfluss nahmen auch hier die unterschiedlichsten Meldungen, die mit den Auswirkungen der Pandemie zu tun hatten: Wie der US-Sender CNBC berichtet, führte beispielsweise der Einbruch der Ölpreise am 8. März zu einem massiven Kursverfall. Vier Tage später seien allein innerhalb von 24 Stunden 93,5 Milliarden US-Dollar flöten gegangen.

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"Bitcoin ist immer noch eine relativ kleine Anlageklasse, die zunehmend unkorreliert zu den traditionellen Anlageklassen ist, und diese wird gerade erst aufgebaut. Deshalb glaube ich, dass das derzeitige Marktumfeld ein grosser Test für Bitcoin ist und angesichts der Tatsache, wie jung die Anlageklasse ist, hat sie sich eigentlich recht gut gehalten," erläutert Vijay Ayyar, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Cryptocurrency Exchange Luno, im Gespräch mit CNBC die Rückschläge.

Und während die US-Indizes massiv abgaben, sah es beim Krypto-Urgestein Bitcoin mit Blick auf die Quartalsentwicklung immerhin etwas weniger drastisch aus. Doch seine zwischenzeitlich angedichteten Ambitionen als sicherer Hafen konnte das Kryptogold damit alles andere als rechtfertigen. Auch er blieb nicht verschont von der Unsicherheit, die die ganze Welt rund um das Coronavirus und dessen Auswirkungen ergriff: Seine Verluste im ersten Jahresviertel 2020 beliefen sich auf 10,52 Prozent, als er am 31. März um die 6'430 US-Dollar kostete. Viele Kryptofans handelten den Bitcoin als "digitales Gold", der eine Art sicherer Hafen sei, wenn die Aktienmärkte unter erheblichen Druck geraten. Zwar gab der Bitcoin im Betrachtungszeitraum weniger nach als die grossen US-Indizes, eine gewisse Korrelation ist dennoch nicht von der Hand zu weisen. Anders sieht das beim "echten" sicheren Hafen aus.

Gold- und Palladiumpreis schliessen Corona-Crash-Quartal mit Gewinn

Das gelbglänzende Edelmetall Gold gilt seit jeher als Kriseninvestment - so steht der Rohstoff nun auch während der Coronapandemie als Gewinner da: Im ersten Quartal 2020 steigerte der Goldpreis seinen Kurs um 3,54 Prozent und lag zum Ende des Jahresviertels bei 1.571 US-Dollar je Feinunze. Gold verzeichnete somit trotz Krisenstimmung an den Finanzmärkten den sechsten Quartalsgewinn in Folge. Anfang März kletterte der Preis für das Edelmetall sogar über die Marke von 1'650 US-Dollar.

Eine noch stärkere Performance lieferte jedoch der Palladiumpreis: Am 27. Februar 2020 verzeichnete Palladium einen neuen Höchststand bei 2'856,50 US-Dollar. Und trotz eines zwischenzeitlich erheblichen Einschnitts Mitte März, beendete der Kurs des silberglänzenden Rohstoffs das Quartal mit einem satten Plus von 20,96 Prozent bei 2'349,50 US-Dollar je Feinunze.

Bitcoin bleibt hinter Gold zurück

Nach Betrachtung der Kursentwicklungen bei den Edelmetallen Gold und Palladium fällt klar auf, dass der Bitcoin noch weit davon entfernt ist, die digitale Version eines sicheren Hafens einzunehmen. Doch wie CNBC Vijay Ayyar wiedergibt, sei der Bitcoin zumindest "zum jetzigen Zeitpunkt wohl eine zweite Wahl" nach Gold, da die Gesamtnutzerbasis kleiner sei, aber wachse. Dabei glaubt er an eine Umkehrung der Verhältnisse in den "nächsten Monaten und Jahren".

Theresa Holz / Redaktion finanzen.ch

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