Negativzins |
05.02.2015 14:26:43
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Anleger zahlen, um Nestlé Geld leihen zu dürfen
Erstmals ist die Rendite einer Schweizer Unternehmensanleihe in den negativen Bereich gerutscht. Investoren zahlen also dafür, Nestlé Geld leihen zu dürfen. Analysten befürchten schlimme Konsequenzen.
Von Mathias Ohanian
Sie sind überzeugt vom Nestlé-Geschäftsmodell und glauben an eine herausragende Bonität des Lebensmittelherstellers? Dann stehen sie damit nicht allein. Doch was diese Woche passierte, dürfte die Vorstellungskraft von so manchem Beobachter gesprengt haben. Erstmals zahlen Investoren dafür, dem weltgrössten Nahrungsmittelkonzern Geld leihen zu dürfen: Die Rendite einer 2016 auslaufenden Anleihe sank in den negativen Bereich, auf minus 0.034 Prozent.
«Wir betreten absolutes Neuland», sagt Gion Reto Capaul, Inhaber und Gründer des Analysehauses Visual Finance in Winterthur. «Die Notenbanken haben mit ihrer expansiven Geldpolitik den Zinsmechanismus total ausgehebelt.» Es bestehe die Gefahr, dass Wirtschaft und Anleger zu sehr auf die Sirenenrufe hörten und es zu einer Abwärtsspirale komme, die so eigentlich nicht notwendig sei.
Negativzinsen - Zeichen für mehrjährige, harte Deflation
Negative Zinsen auf Unternehmensanleihen kommen bislang so gut wie nie vor. «Negative Zinsen bei Unternehmensanleihen deuten eigentlich auf eine mehrjährige, harte Deflation ohne Wirtschaftswachstum hin - eine Situation also, wie wir sie in der Vergangenheit noch nie hatten», erklärt Capaul.
Gemäss der Schweizer Grossbank UBS seien die Anleiherenditen der Ölfirma Shell in der vergangenen Woche einmal kurzzeitig in den negativen Bereich gefallen, berichtet die «Financial Times». Demnach warnt Salman Ahmed vom Genfer Investmenthaus Lombard Odier davor, das erwartete Programm der EZB könne zu ernsthafte Verschiebungen auf den Märkten für festverzinsliche Wertpapiere führen.
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