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Agrarrohstoffe 24.04.2014 13:31:31

"Widerlicher Profit" von Banken stoppen

Die Juso-Initiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln» kommt am 18. Mai vor das Schweizer Stimmvolk. Hiesige Institute schränken ihre umstrittenen Geschäfte bislang nur zögerlich ein. Derivate auf Agrarprodukte boomen.

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von Mathias Ohanian

Mit Essen spielt man nicht. Diesen Satz kannten unsere Grossmütter nur allzu gut - und gaben ihn gerne an uns weiter. Schon bald werden die Schweizerinnen und Schweizer darüber befinden, ob auch Schweizer Banken und Vermögensverwalter mit Essen spielen - und ob dies ein Ende haben soll. Am gestrigen Mittwoch kam die Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln» offiziell zustande, wie die Bundeskanzlei mitteilte. Von den 116'825 eingereichten Unterschriften waren 115'942 gültig.

Mit der Initiative wollen die Initianten, die Juso Schweiz, die Spekulation mit Agrarrohstoffen und Nahrungsmitteln eindämmen. Das Verbot soll auch für strukturierte Produkte gelten.

Wie aussichtsreich sind die Chancen, dass die Initiative, über die wohl erst in rund zwei Jahren abgestimmt wird, vom Schweizer Volk angenommen wird? «Dem Hunger auf der Welt einen Riegel vorzuschieben, ist ein populäres Anliegen», sagt Fabian Molina, Präsident der Juso Schweiz. «Wir sind sicher, dass die Stimmbevölkerung die Probleme der Spekulation mit Nahrungsmitteln erkennt und zahlreiche Menschen dieser widerlichen Form der Profitmacherei stoppen wollen.»

Treibt Spekulation tatsächlich die Preise für Nahrungsmittel?

Markige Worte eines ambitionierten Jungpolitikers. Doch treibt tatsächlich Spekulation die Preise für Nahrungsmittel? Die Antworten von Fachleuten auf diese einfache Frage könnten kaum unterschiedlicher ausfallen. Einige Studien messen der Spekulation an den Terminbörsen einen «beachtlichen Einfluss auf die Preise für Agrarrohstoffe» bei, wie die Ökonomen der Deutschen Bank feststellen.

So kommt etwa ein Diskussionspapier von Wissenschaftlern der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit Kollegen des Uno-Ablegers Unctad zu dem Ergebnis, dass die Preise für Rohstoffe oft durch das Herdenverhalten im Hochfrequenzhandel getrieben werden - dadurch also kräftiger nach oben und unten ausschlagen. Demnach entwickeln sich die Rohstoffpreise auch immer gleichläufiger mit den Aktienbörsen und nicht - wie von Banken oft betont - antizyklisch.

In einer anderen Studie zeigten Unctad-Autor Vladimir Filimonov und ETH-Wissenschaftler Didier Sornette auf, dass von Mitte 2005 bis Oktober 2012 mindestens 60 bis 70 Prozent der Preisveränderungen für Rohstoffe auf sich selbst verstärkende Finanzaktivitäten zurückzuführen seien - und nicht auf neue Informationen über etwaige Missernten rund um den Globus.

Bankiervereinigung positioniert sich als Initiativgegner

Gleichwohl befinden die Experten der Deutschen Bank selbst aber, dass die steigenden Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe vor allem eine Folge der zunehmenden Nachfrage sind, mit der das Angebot nicht Schritt halten kann. Demnach treiben also vor allem reale Faktoren wie Missernten und extreme Wettereignisse die Preise immer wieder nach oben.

So sieht man es auch bei der Schweizer Bankiervereinigung. «Die meisten wissenschaftlichen Studien stellen keine Kausalität zwischen Rohstoffinvestitionen und den Preisveränderungen fest», findet Martin Hess, Leiter des Bereichs Wirtschaftspolitik bei Swiss Banking.

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