27.02.2025 14:09:36
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Ausblick Holcim: Wiederkehrender EBIT von 5,04 Milliarden Franken erwartet
Zug (awp) - Der Zementhersteller Holcim präsentiert am Freitag, 28. Februar, das Ergebnis zum Geschäftsjahr 2024. Zum AWP-Konsens haben insgesamt 14 Analysten beigetragen.
2024E (in Mio Fr.) AWP-Konsens 2023A Nettoumsatz 26'424 27'009 - Org. Wachstum (in %): 0,7 6,1 Wiederkehrender EBIT 5043 4760 - Marge (in %) 19,1 17,6 Reinergebnis 3098 3060 (in Fr.) Dividende je Aktie 2,97 2,80
FOKUS: Holcim dürfte im Gesamtjahr zwar weniger Umsatz erzielt, aber operativ deutlich mehr verdient haben. Beim Umsatz drückte der Gegenwind von der Währungsfront aufs Ergebnis, was einen hohen dreistelligen Millionenbetrag gekostet haben dürfte. In Europa dürfte der Absatz konjunkturbedingt gebremst worden sein, während es in Lateinamerika und Asien/Nahost und Afrika etwas nach oben gegangen sein dürfte. Die Strategie, auf Profitabilität statt auf Verkaufsvolumen zu setzen, wird sich auszahlen, schätzen Analysten. In den USA macht Holcim gemäss früheren Angaben Geschäfte bei mittlerweile über 150 Projekten, die auf die riesigen Investitionsprogramme der US-Regierung zurückzuführen sind.
Im Fokus stehen ausserdem Angaben zur geplanten Abspaltung des Nordamerikageschäfts (s. Pro Memoria). Interessant werden auch konkrete Angaben zur Geschäftsentwicklung von Holcim im Jahr 2025 sein. Für das laufende Jahr seien die Aussichten vielversprechend, hatte Konzernchef Miljan Gutovic bei der Vorlage der Neun-Monatszahlen Ende Oktober gesagt. Der schwache Wohnbau in Nordamerika und Europa sollte eine gewisse Erholung erleben nach den jüngsten Zinssenkungen der Zentralbanken. Zudem profitiere man von der zunehmenden Kreislaufwirtschaft in der Baubranche, die ein hochprofitables Businessmodell für Holcim sei, hatte Gutovic gesagt.
ZIELE: Holcim hielt bei der Präsentation der Ergebnisse nach neun Monaten an den Zielen für das Gesamtjahr 2024 fest. So erwartet der Konzern ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Bereich in lokaler Währung. Der wiederkehrende EBIT soll gleichzeitig überproportional zulegen. Die entsprechende Marge soll auf über 18,5 Prozent steigen. Der Free Cashflow wird bei über 3 Milliarden Franken erwartet. Holcim-Chef Miljan Gutovic peilt in diesem Jahr erneut ein Rekordergebnis an.
"Und das Beste in Nordamerika kommt noch", hatte Gutovic im Oktober gesagt: Im Jahr 2025 "erwarte ich, dass wir bei 200 bis 300 Infrastrukturprojekten dabei sind. Ich bin sehr zuversichtlich für die USA auf lange Frist."
PRO MEMORIA: Bei der geplanten Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts sind Mitte Januar weitere Entscheide gefallen. Der Architekt der Abspaltung, Jan Jenisch, gibt seinen Posten als Verwaltungsratspräsident bei Holcim auf und übernimmt beim Nordamerikageschäft die Doppelrolle als CEO und Verwaltungsratspräsident. Bis zur Generalversammlung am 14. Mai bleibt Jenisch noch VRP von Holcim, danach soll Kim Fausing Präsident werden, der seit fünf Jahren im Verwaltungsrat sitzt.
Das Nordamerikageschäft soll nach der Trennung vom Schweizer Konzern "Amrize" heissen, die weiterhin zum Ende des ersten Halbjahres 2025 erwartet wird. Nach der vollständigen Trennung vom Schweizer Konzern wird die Aktie von Amrize unter dem Symbol 'AMRZ' an der New Yorker Börse (NYSE) und zusätzlich an der Schweizer Börse SIX kotiert. Der Verwaltungsrat des Nordamerikageschäfts soll zusammen mit Jenisch aus zehn Mitgliedern bestehen. Noch ausstehend sind die ursprünglich für das zweite Halbjahr 2024 angekündigten Kapitalmarkttage, an denen Holcim Detailinformationen zur geplanten Abspaltung bekannt geben will. Zwischen den Kapitalmarkttagen und dem Listing solle kein zu grosser Zeitabstand liegen, hiess es Ende Oktober.
Holcim hatte vor gut einem Jahr angekündigt, das Nordamerika-Geschäft abzutrennen und als unabhängiges Unternehmen in den USA zu kotieren. Das Nordamerika-Geschäft soll einen Umsatz von über 11 Milliarden US-Dollar erreichen. Hintergrund sind die billionenschweren Investitionsprogramme der US-Regierung: "Sie werden in den nächsten acht bis zehn Jahren zu nie dagewesenen Ausgaben für die Bauindustrie führen", hiess es damals. Die Aufspaltung sei nötig, um das Potential gänzlich auszuschöpfen und voll durchzustarten. Auch Holcim alleine soll laut früheren Angaben ein Champion sein mit einem Umsatz von 17 Milliarden Franken im Jahr und einem EBIT von über 2,7 Milliarden Franken. In Europa will der Restkonzern von der Dekarbonisierung und dem Trend zur Nachhaltigkeit durch den "Green Deal" der EU profitieren.
Zudem hat Holcim seine Einkaufstour fortgesetzt und auf der anderen Seite auch Geschäfte verkauft: So veräusserte der Konzern sein Geschäft in Kenia an die Amsons Group. Für seinen Anteil von 58,6 Prozent an der Bamburi Cement Limited erhält Holcim mehr als 100 Millionen US-Dollar in bar. Der grösste Verkauf findet in Nigeria statt: Holcim will seine Anteile von 83,81 Prozent an der in Nigeria ansässigen Gruppe Lafarge Africa PLC an den chinesischen Zementhersteller Huaxin Cement verkaufen. Der Verkaufspreis beträgt eine Milliarde Dollar auf einer 100-Prozent-Basis. Die Transaktion soll voraussichtlich 2025 abgeschlossen werden.
In Australien hat Holcim Mitte Dezember via ein Joint-Venture eine Division des in Perth ansässigen Familienunternehmens Buckeridge Group of Companies (BGC) übernommen. Damit kommt die zusammen mit Heidelberg Materials geführte Cement Australia zu einer hochmodernen Zementmahlanlage mit einer "erheblichen" Jahreskapazität. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Zudem hat der Konzern in den USA eine Vereinbarung zur Übernahme von OX Engineered Products unterzeichnet, einem Anbieter von Dämmsystemen. Damit ergänzt Holcim das Angebot an Lösungen im Bereich der Gebäudehüllen. Insgesamt hat Holcim in den ersten neun Monaten bereits 17 Übernahmen getätigt.
Holcim hat bereits Mitte Dezember das im März gestartete Aktienrückkaufprogramm über 1 Milliarde Franken abgeschlossen. Im Rahmen des Programms kaufte der Zementkonzern knapp 12,25 Millionen eigene Aktien zurück, die nun vernichtet werden sollen. Dies entspricht 2,1 Prozent des Aktienkapitals.
AKTIENKURS: Die Holcim-Aktie ist im bisherigen Jahresverlauf um rund 8 Prozent gestiegen. Damit scheidet sie deutlich schlechter ab als der Gesamtmarkt (SMI: +12%). Im vergangenen Jahr gehörte Holcim mit einem Plus von rund 32 Prozent allerdings zu den stärksten Blue Chips.
jl/jb
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