24.03.2014 17:22:36
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UPDATE: Stada verschreckt Investoren mit Kappung der Prognose
-- Krimkrise und Wechselkursschwächen belasten
-- Russland ist zweitwichtigster Markt für Stada
-- Aktie bricht ein
(NEU: Marktreaktion, Analystenstimmen)
Von Heide Oberhauser-Aslan
Der Pharmakonzern Stada hat seine Jahresprognose kassiert und seine Aktie damit auf Talfahrt geschickt. Das Papier gab in der Spitze um 15 Prozent nach und notierte am späten Nachmittag 14 Prozent schwächer bei 29,58 Euro. Die Krimkrise und Wechselkursschwächen haben das Unternehmen aus dem hessischen Bad Vilbel jetzt vorsichtiger gemacht. Dem Konzern machen die Abwertungen der Währungen in Russland und der Ukraine zu schaffen. Auch sei der zukünftige Geschäftsverlauf vor dem Hintergrund der Krise unsicher, hieß es. Russland ist für Stada bereits heute der nach Deutschland zweitwichtigste Markt. Dort ist der Hersteller von Nachahmermedikamenten nach dem lokalen Marktführer Pharmastandard der zweitgrößte Anbieter.
Der Vorstand gehe deswegen nun nicht mehr davon aus, den 2010 im Rahmen einer Langfristprognose veröffentlichten Ausblick für 2014 vollumfänglich zu erreichen, hieß es. Stada erwartet jetzt nur noch ein leichtes Wachstum beim Konzernumsatz und auf bereinigter Basis auch eine leichte Zunahme des operativen Gewinns (EBITDA) und des Konzerngewinns.
Noch Anfang März hatte Stada für 2014 einen Konzernumsatz von 2,15 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBITDA von 430 Euro und einen bereinigten Konzerngewinn von 215 Millionen Euro für erreichbar gehalten.
Analyst Timo Kürschner von der Landesbank Baden-Württemberg sprach in einer ersten Einschätzung von einem "seltsamen Vorgehen" des Unternehmens. Stada habe erst vor 3 Wochen Eckdaten zum abgelaufenen Geschäftsjahr veröffentlicht und den Ausblick dabei bestätigt. "Zu diesem Zeitpunkt müsste eigentlich schon absehbar gewesen sein, dass es Probleme geben könnte", meinte der Analyst. Das sei keine gute Kommunikationspolitik, kritisierte er. Da Russland für Stada sehr wichtig sei, sei die Rücknahme der Prognose zwar nachvollziehbar, der Markt sei aber von der Ankündigung jetzt stark überrascht worden. Der Analyst will seine Schätzungen senken.
Als "übertrieben" stufte dagegen ein weiterer Analyst, der namentlich nicht genannt werden wollte, den hohen Abschlag in der Stada-Aktie ein. "Es war zu erwarten, dass der schwache Rubel das Ergebnis belastet", meinte er. Der Rubel sei um rund 40 Prozent eingebrochen. "Allerdings reagiert die Stada-Aktie immer extrem auf schlechte Nachrichten" ergänzte der Analyst.
Im vergangenen Jahr war der Konzernumsatz um 10 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro gestiegen. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) hatte um 13 Prozent auf 415 Millionen Euro zugelegt und der bereinigte Konzerngewinn um 9 Prozent auf 161 Millionen Euro.
Am Donnerstag wird der Konzern seine Bilanzpressekonferenz abhalten.
(Mitarbeit: Thomas Leppert)
Kontakt zum Autor:heide.oberhauser@wsj.com
DJG/hoa/bam
(END) Dow Jones Newswires
March 24, 2014 11:51 ET (15:51 GMT)
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