ETFs sind eine riesige Erfolgsgeschichte: Weltweit beträgt das Anlagevolumen in Indexfonds fast sechs Billionen Dollar – die Tendenz ist steigend. ETF auf den EURO STOXX 50 sind nicht nur in Europa besonders beliebt. Doch was müssen Sie als Anleger bei der Auswahl beachten, was unterscheidet einen EURO STOXX 50-ETF von einem anderen und welcher ist der beste? Die Antworten gibt’s in diesem Artikel. Direkt im Anschluss finden Sie aber zunächst die besten EURO STOXX 50-ETFs in der Übersicht. Zu Beginn gibt’s direkt die besten Empfehlungen und Tipps!
Name | ISIN/Valor | Laufende Kosten pro Jahr (TER) | Verwendung der Erträge |
---|---|---|---|
Amundi Index Solutions – Amundi EURO STOXX 50 UCITS ETF-D EUR | LU1681047319 / 38785132 | 0.07 Prozent | ausschüttend |
iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (DE) | DE0005933956 / 1174969 | 0.10 Prozent | ausschüttend |
Xtrackers EURO STOXX 50 UCITS ETF 1C* | LU0380865021 / 4549696 | 0.09 Prozent | thesaurierend |
HSBC EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR | IE00B4K6B022 / 10638656 | 0.05 Prozent | ausschüttend |
iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Acc) | IE00B53L3W79 / 10737573 | 0.10 Prozent | thesaurierend |
iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist) | IE0008471009 / 1065278 | 0.10 Prozent | ausschüttend |
Produktempfehlung: Der ausschüttende Amundi EURO STOXX 50 UCITS ETF-D EUR liegt in unserem EURO STOXX 50-ETF-Test ganz vorne. Der ausschüttende HSBC EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR besticht bezüglich seiner günstigen TER. Die getesteten EURO STOXX 50-ETFs handeln Sie beispielsweise bei Swissquote*, dem führenden Online-Broker in der Schweiz.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen ausführlich, warum Sie einen EURO STOXX 50-ETF in Ihr Wertschriftendepot holen sollten und was die in der Tabelle vorgestellten Indexfonds auszeichnet.
Der EURO STOXX 50 ist ein Aktienindex, der sich aus den 50 grössten europäischen Unternehmen des Euro-Währungsgebiets zusammensetzt. Dieser wurde 1988 von der STOXX Ltd. eingeführt – einem Unternehmen der Deutschen Börse. Seit dem gilt der EURO STOXX 50 als ein führender Index für die Eurozone. Ein ETF auf den Index bildet den Index nach und eignet sich deshalb auch gut für einen Sparplan, da dieser breit über die Eurozone in verschiedene Länder und Branchen investiert. Allerdings sollten Sie gerade bei einem Sparplan nicht auf einen einzigen Index setzen, sondern mehrere ETF in Ihrem Depot haben.
Unternehmen, die im EURO STOXX 50 vertreten sind, sind den meisten Anlegern bekannt, da es sich um die grössten der Eurozone handelt. So hat ASML dort die größte Position, dicht gefolgt von LVMH sowie Total Energies und SAP. Aber auch Aktien von Unternehmen wie Allianz, Airbus, L’Oréal, BASF oder Adidas sind Teil des EURO STOXX 50-ETF. Zu den kleinsten Unternehmen gemessen am Indexgewicht gehören Nokia, Vonovia und BMW.
Auch die Performance des EURO STOXX 50-Index lässt sich sehen: Bei seiner Einführung wurden als Basis 1’000 Punkte gewählt. 2019 schloss dieser mit über 3’700 Punkten ab. Den Höchststand erreichte er um die Jahrtausendwende. Doch zu Beginn der Corona-Krise sackte der Kurs, wie auch alle weiteren Indizes stark ab, erholt sich jedoch auch wieder vom starken Kurseinbruch.
Vorsicht: Sie sollten den EURO STOXX 50 nicht mit dem STOXX Europe 50-Index verwechseln. Dieser enthält auch Unternehmen, die ausserhalb des europäischen Währungsgebiets liegen.
ETFs bilden einen Index nach, zum Beispiel den deutschen Leitindex DAX oder den EURO STOXX 50. Dies kann auf zwei unterschiedlichen Wegen geschehen: Zunächst gibt es die physisch replizierenden ETFs (direkte Replikation), die die Originalaktien des zugrundeliegenden Index kaufen und verkaufen. Bei einer Vollreplikation werden alle Aktien gemäss ihrer Gewichtung in einem Aktienindex gekauft. Im Gegensatz dazu bilden synthetisch replizierende ETFs (indirekte Replikation) den zugrundeliegenden Index nur nach, sie kaufen und verkaufen nicht die Aktien, die in dem Index enthalten sind.
Ein EURO STOXX 50-ETF mit direkter Replikationsmethode kauft und verkauft tatsächlich die im Index enthaltenen Wertschriften. Bei der Vollreplikation besitzt der ETF-Anbieter die Aktien aller 50 Titel also in physischer Form. In einigen Fällen werden auch nur jene Indexmitglieder gehandelt, deren Einfluss auf die Indexentwicklung besonders gewichtig ist. Diese Replikationsmethode nennt sich «Representing Sampling Strategy». Indexmitglieder mit geringem Gewicht sind dann im ETF nicht enthalten. Das kann zu geringen Abweichungen bei der Kursentwicklung von ETF zu Index führen. In einem EURO STOXX 50-ETF, der auf die «Representing Sampling Strategie» setzt, könnten dann Aktien wie Nokia fehlen. Diese Unternehmen haben weniger Einfluss auf die Entwicklung des Index als beispielsweise der Software-Riese SAP oder Total.
ETF-Anbieter, die den zugrundeliegenden Index synthetisch nachbilden, kaufen die Original-Aktien nicht. Bei der indirekten Replikationsmethode bilden die ETF-Anbieter die Indexentwicklung über Swaps ab, also über Tauschgeschäfte mit einem Swap-Kontrahenten. Der ETF-Anbieter schliesst dabei einen Vertrag mit einem Finanzinstitut ab, das im Tausch gegen eine Gebühr die Indexrendite «liefert»
Die physische Replikation von ETFs ist für Anleger transparent und einfach nachzuvollziehen, denn ein EURO STOXX 50-ETF investiert auch in die Titel, die im EURO STOXX 50 gelistet sind. Der Nachteil: Ein physischer ETF ist in der Regel teurer als ein synthetischer ETF, da die Nachbildung aufwendiger ist. Dadurch können ETFs mit direkter Replikationsmethode stärker vom Zielindex abweichen, der Tracking-Error verstärkt sich.
Mit synthetischen ETFs können Fondsgesellschaften einen Index präziser nachbilden, der sogenannte Tracking Error fällt geringer aus als bei den meisten physischen ETFs. Darüber hinaus lassen sich manche Indizes auf Rohstoffe oder auf bestimmte Schwellenländer nur über synthetische ETFs darstellen, weil sich die Basiswerte nicht lagern lassen, zum Beispiel Öl.
Aber: Das Risiko ist etwas höher als bei der direkten Replikation. Wird der Swap-Kontrahent nämlich zahlungsunfähig, geht Anlegern mitunter ihre komplette Einlage verloren. Dieses Risiko ist als gering einzuschätzen, als Anleger sollten Sie es aber kennen.
Hinweis: Mehr Informationen über die verschiedenen Replikationsmethoden finden Sie auch in unseren Ratgeberartikeln ETF kaufen sowie in unserem ETF-Lexikon.
Mithilfe der Gesamtkostenquote, der sogenannten Total Expense Ratio (TER), können Sie die Kosten eines ETFs vergleichen. Allerdings spiegeln sich in der TER nicht alle Kosten wider. Die TER gibt nur die laufenden Kosten pro Jahr für den Besitz eines ETFs an. Die sogenannte Total Cost of Ownership (TCO) gibt hingegen die tatsächlichen Gesamtkosten an.
Die TCO berücksichtigt zum Beispiel auch Handelsgebühren und Spreads bei Transaktionen innerhalb des ETFs, die Swapgebühr bei synthetisch nachgebildeten ETFs, Steuern sowie Erträge beispielsweise durch Wertschriftenleihe.
Achten Sie auch auf die indirekten Gebühren, die durch den Tracking Error (TE) entstehen. Er misst die Abweichung des ETFs vom zugrundeliegenden Index. Ist der TE niedrig, dann ist die Entwicklung im Vergleich zum Index sehr ähnlich.
Der TE gibt allerdings nicht an, ob die Abweichung positiv oder negativ ist. Aufschluss darüber gibt die Tracking-Differenz (TD). Das ist der Unterschied zwischen der Rendite des ETFs und der Rendite des Index, der vom ETF nachgebildet wird.
Wichtig: Der ETF mit dem niedrigsten TER, ist nicht unbedingt der günstigste ETF.
Mit einem EURO STOXX 50-ETF partizipieren Sie an den Kursgewinnen und an den Dividenden der im DAX gelisteten Unternehmen. Jetzt müssen Sie sich nur noch entscheiden, was mit Ihren erzielten Erträgen geschehen soll. Soll der ETF Dividenden und andere Erträge ausschütten oder wieder anlegen?
Wenn Sie die Dividenden der im Index vertretenen Unternehmen auf Ihrem Konto gutgeschrieben bekommen möchten, dann müssen Sie sich für einen ausschüttenden ETF entscheiden. Die Erträge aus Ihrem ETF können Sie dann alternativ anlegen oder anders nutzen. ETFs, die alle Dividenden wieder anlegen, nennen sich thesaurierende ETFs. Der Vorteil: Sie profitieren von einer Art Zinseszinseffekt, da sich der Wert des ETFs nicht nur durch die Kursgewinne des zugrundeliegenden Index› erhöht, sondern eben auch durch die erzielten Erträge.
Wenn Sie in Eigenregie mittels ETF in den EURO STOXX 50 investieren wollen, dann können Sie zwischen zahlreichen EURO STOXX 50-ETFs wählen, wie Sie bereits zu Beginn dieses Artikels in unserer Übersicht der besten EURO STOXX 50-ETFs festgestellt haben. Die bisher vorgestellten Kriterien Replikationsmethode, Tracking Error und Ausschüttungsmethode sollen Ihnen bei Ihrer Entscheidung für oder gegen einen EURO STOXX 50-ETF helfen. Wie bereits erwähnt, raten Experten davon ab, mit einzelnen Länderindizies die Basis für ein Depot zu bilden, als Beimischung hingegen sind EURO STOXX 50-ETFs perfekt geeignet. Im Folgenden gehen wir auf die Vor- und Nachteile der besten Indexfonds ein:
Für den langfristigen Vermögensaufbau empfehlen wir einen thesaurierenden EURO STOXX 50-ETF. Eine gute Wahl ist der Xtrackers EURO STOXX 50 UCITS ETF 1C* (ISIN LU0380865021/Valor 4549696). Der ETF ist in Luxemburg aufgelegt, die Erträge werden reinvestiert (thesauriert) und der EURO STOXX wird vollständig physisch nachgebildet. Mit einer jährlichen Gesamtkostenquote (TER) von 0,09 Prozent gehört der Xtrackers EURO STOXX 50 UCITS ETF 1C zudem zu den günstigsten EURO STOXX 50-ETFs.
Etwas mehr bezahlen Sie für den iShares EURO STOXX 50 UCITS ETF (DE) (ISIN DE0005933956/Valor 1174969): 0,10 Prozent pro Jahr kostet das Investment in den ETF. Der ETF der DWS Group-Tochter, der ebenfalls in Luxemburg aufgelegt ist und den EURO STOXX 50 physisch vollständig nachbildet, schüttet die Erträge aus.
Zu den günstigsten EURO STOXX 50-ETFs zählt der HSBC EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (ISIN IE00B4K6B022/WKN 10638656). Für jährliche Gebühren in Höhe von 0.05 Prozent bekommen Sie eine vollständige physische Nachbildung des EURO STOXX 50-Index. Der ETF schüttet die Erträge ebenfalls aus.
Ein weiterer guter ausschüttender Indexfonds auf den EURO STOXX 50 ist ausserdem: iShares Core EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR (Dist) (IE0008471009/1065278) mit einer TER von 0.10 p.a.
Unsere Empfehlung: Wenn die Erträge Ihres EURO STOXX 50-ETFs regelmäßig ausgeschüttet werden sollen, dann empfehlen wir Ihnen den HSBC EURO STOXX 50 UCITS ETF EUR ETF, bezüglich TER ist er einer der günstigste EURO STOXX 50-ETF überhaupt. Der Amundi EURO STOXX 50 UCITS ETF-D EUR eignet sich auch als ausschüttender ETF perfekt für einen langfristigen Vermögensaufbau.
Eröffnen Sie ein Wertschriftendepot ohne Kontoführungsgebühren.
Ob thesaurierender oder ausschüttender ETF, ob physischer oder synthetischer ETF – wählen Sie einen EURO STOXX 50-ETF, der zu Ihrer Anlagestrategie passt.
Wollen Sie mit einem Sparplan langfristig ein Vermögen aufbauen, wählen Sie einen thesaurierenden ETF.
Wollen Sie einmalig einen grossen Betrag anlegen oder flexibel mit den Erträgen umgehen, dann wählen Sie einen ausschüttenden EURO STOXX 50-ETF.
Vor allem bei langfristigen Anlagen sollten Sie sich für einen günstigen ETF entscheiden. Achten Sie dann vor allem auf die jährlichen Gebühren (TER).
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