Mit Mini-Futures profitieren Anleger sowohl von fallenden als auch von steigenden Kursentwicklungen. Dank eines Hebels haben Sie als Investor die Chance, mit wenig Einsatz überproportional an der Entwicklung eines Basiswertes zu partizipieren. Hier erfahren Sie, wie Sie erfolgreich Mini-Futures handeln und die besten Produkte finden. Gleich zu Beginn gibt’s die besten Tipps und Empfehlungen!
Mini-Futures gehören zur Gruppe der Hebelprodukte. Ihnen liegt ein börsengehandelter Basiswert zugrunde. Dieser wird 1:1 abgebildet. Bei Mini-Futures profitieren Anleger von einer Hebelwirkung – das bedeutet, sie partizipieren überproportional an der Kursentwicklung des Basiswertes.
Der Kapitaleinsatz für den Anleger ist deutlich geringer als beim Direkteinstieg in den börsengehandelten Basiswert. Neben dem Hebel gehört ein Wertschriftenkredit zur Grundausstattung eines Mini-Futures. Käufer investieren in den Basiswert, ohne den vollständigen Preis für etwa eine Aktie zu zahlen. Die Differenz zwischen dem Basiswertpreis und dem Basiswert übernimmt der Emittent, z.B. Vontobel, UBS* oder Société Générale. Der Emittent lässt sich seinen «Kredit» allerdings vom Käufer des Mini-Futures verzinsen. Der Kaufpreis eines Basiswertes wird also, entsprechend der vorgegebenen Bedingungen, zwischen dem Emittenten und dem Mini-Futures-Käufer aufgeteilt.
Mit einem Mini-Futures Long gehen Sie eine Wette auf eine positive Kursentwicklung des Basiswerts ein, ein Mini-Futures Short hingegen setzt auf fallende Börsennotierungen des Basiswerts.
Mini-Futures weisen – entsprechend ihres Namens – Ähnlichkeiten mit Warrants und Futures auf. Anders als diese beiden Produkte sind Mini-Futures allerdings nicht laufzeitbegrenzt und gehören zu den Endlospapieren. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Warrants und Mini-Futures ist das Kriterium der Volatilität. Diese spielt bei dem Hebelprodukt keine Rolle.
Mini-Futures sind mit einer Stop-Loss-Marke versehen, die vom Emittenten über die Laufzeit des Produktes kontinuierlich angepasst wird. Touchiert der Kurs des Basiswerts die Stop-Loss-Marke, wird der Mini-Future eingestellt und verfällt.
Achtung: Anleger erleiden hier im schlimmsten Fall den Verlust eines grossen Teiles ihres eingesetzten Kapitals – nur der Stop-Loss sorgt dafür, dass zumindest ein fixer Minimalbetrag vom Emittenten an den Käufer zurückfliesst.
Da Anleger mit Mini-Futures sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen können, muss zwischen einem Mini-Future Long (Wette auf steigende Kurse) und einem Mini-Future Short (Wette auf fallende Kurse) unterschieden werden. Dabei vollzieht das Mini-Future die Entwicklung des Basiswertes exakt nach, ermöglicht aber dank Hebeleffekt eine prozentual deutlich höhere Gewinnpartizipation, zeitgleich aber auch ein überproportionales Verlustrisiko.
Wer mit einem Mini-Future long geht, setzt darauf, dass sich der zugrundeliegende Basiswert an der Börse positiv entwickelt.
Um die Funktionsweise eines Mini-Futures Long besser zu verstehen, bietet sich eine Beispielrechnung an. Das Beispielprodukt ist mit folgenden Merkmalen ausgestattet:
(Kurs des Basiswertes – Finanzierungslevel) x Bezugsverhältnis =
Preis Mini Future Long (50 – 40) x 0.01 = 10 Franken.
Aktie X wird zum aktuellen Kurs von 50 Franken an der Börse gehandelt. Das Finanzierungslevel des Mini Future Long liegt bei 40 Franken. Der Emittent des Mini-Futures übernimmt also 40 Franken des Börsenkurses – der Käufer des Mini-Futures Long muss daher noch 10 Franken für das Mini-Future zahlen.
Mit einem Kursplus von 50 auf 52 Franken steigt auch der Mini-Future um 2 Franken und damit von 10 auf 12 Franken an. Die Aktie hat also ein Kursplus von vier Prozent erzielt. Das Mini-Future hat zeitgleich aber um satte 20 Prozent zugelegt. Anleger haben also deutlich von einem Hebel profitiert.
Da Mini-Futures Endlospapiere sind, müssen Anleger, die ihren Gewinn realisieren wollen, den Verkauf des Papiers aktiv selbst in die Hände nehmen. Tun sie das nicht, läuft das Mini-Future weiter. Allerdings ändern sich wichtige Merkmale des Papiers bei längerer Laufzeit. Um seinen Kapitaleinsatz verzinst zu bekommen – immerhin hat der Emittent 40 Franken auf den Kaufpreis für den Mini-Future draufgelegt – nimmt der Herausgeber des Mini-Futures börsentäglich Anpassungen vor. Der Basispreis wird jeweils um die anfallenden Zinsen angehoben. Grundlage ist dabei der aktuelle LIBOR-Zinssatz der Basiswährung des Produkts. Dadurch sinkt der Wert des Mini-Futures um eben diesen Betrag. Die Stop-Loss-Schwelle wird in der Regel monatlich ebenfalls angepasst, da sich der Abstand von Finanzierungslevel zum Basiswert kontinuierlich verringert.
Mit einem Kursverlust von 50 auf 48 Franken fällt auch der Preis des Mini-Futures um zwei Franken auf dann acht Franken. Die Aktie hat also einen Kursverlust von vier Prozent erzielt. Das Mini-Future hat daneben 20 Prozent einbüßt. Anleger haben also den umgekehrten Hebeleffekt zu spüren bekommen.
Wer ein Mini-Future erwirbt, vollzieht zwar die Entwicklung des Basiswertes 1:1 nach, muss aber nicht den vollen Preis bezahlen, für den das Underlying an der Börse gehandelt wird. Anleger zahlen nur für einen Bruchteil des Basiswertes, profitieren aber von einem Hebel.
Um diesen zu berechnen, genügt eine einfache Formel:
(Kurs des Basiswertes x Bezugsverhältnis) / Kaufpreis Mini-Future.
Mit einem Kursverlust von 50 auf 45 Franken berührt die Aktie auf ihrem Weg nach unten die vorgegebene Stop-Loss-Schwelle. Das Mini-Future wird sofort fällig gestellt, der Handel mit dem Produkt wird gestoppt. Anleger, die an der Börse in den Basiswert investiert haben, haben also zehn Prozent ihres eingesetzten Kapitals verloren. Der Käufer des Mini-Future bekommt nur noch den Restbetrag zwischen Finanzierungslevel und dem Kurs, zu dem der Emittent, zum Beispiel Vontobel, UBS* oder Société Générale, die Sicherungsgeschäfte auflösen konnte. Im schlimmsten Fall – bei extremen Kursbewegungen – ist es möglich, dass der Emittent seine Position nicht direkt nach dem Touchieren auflösen kann. Dann kann es zu einem Beinahe-Totalverlust kommen.
Mini-Futures sind leicht verständliche Finanzprodukte mit einer transparenten Preisbildung. Anleger, die in Mini-Futures investieren, können mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz grössere Summen bewegen. Mit einem Mini-Future wird die Kursentwicklung des Basiswertes 1:1 nachvollzogen, was sie zu leicht verständlichen Produkten macht. Durch den Hebel profitieren Anleger überproportional von der Kursentwicklung des underlying Basiswertes und können so mit vergleichsweise geringem Einsatz grosse Gewinne erzielen. Ein eingebauter Stop-Loss reduziert die Anlegerverluste. Der grosse Vorteil von Mini-Futures im Vergleich zum Direktinvestment in den Basiswert an der Börse: Anleger können sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen und damit auch in rauen Börsenzeiten gute Gewinne einfahren.
Neben spekulativen Zwecken sind Mini-Futures auch ideal dafür geeignet, das eigene Depot – mit einem Mini-Future Short – gegen sinkende Kurse abzusichern.
Trotz der vielfältigen Chancen, die der Handel mit Mini-Futures mit sich bringt, sollten Sie auch die Risiken von Mini-Futures im Hinterkopf behalten. Immer dann, wenn sich der Kurs des Basiswertes in eine andere als die gewünschte Richtung entwickelt, fallen die Verluste des Mini-Futures aufgrund des Hebels deutlich grösser aus als beim Direktinvestment in den Basiswert. Dem Risiko, einen grossen Teil seines eingesetzten Kapitals zu verlieren, setzen sich alle Mini-Future-Anleger aus. Zwar ist in jedem Produkt eine Stop-Loss-Schwelle definiert, wird diese aber erreicht, erhalten Anleger im besten Fall noch einen Restwert – der weitaus größte Teil des eigenen Kapitaleinsatzes ist allerdings verloren. Im schlimmsten Fall kann sich der Restwert auf nahezu null belaufen.
Unsere Empfehlung: Mini-Futures sind als Kurzfristinvestments angelegt, anders als bei vielen Aktien sollten Anleger aber immer ein Auge auf die Kursentwicklung ihres Produktes haben. Je länger das Produkt läuft, desto mehr sinkt der innere Wert des Mini-Futures, da der Emittent permanent Anpassungen an Basispreis und Stop-Loss vornimmt. Selbst wenn sich der Kurs des Basiswertes an der Börse kaum bewegt, sinkt der Wert des Mini-Futures kontinuierlich, da die Stop-Loss-Schwelle ständig näher rückt.
Mini-Futures werden von Banken emittiert. Bei der Emission eines Mini-Futures werden die Merkmale des Produktes festgelegt: Der Basiswert, die Finanzierungsschwelle, der Stop-Loss und das Bezugsverhältnis. Häufig übernimmt die Bank als Emittent nicht nur die Herausgabe des Mini-Futures, sondern kümmert sich auch um den Vertrieb des Produktes. Mini-Futures richten sich in der Regel an Privatkunden. Emittenten sorgen dafür, dass der Handel mit Hebelzertifikaten liquide bleibt, indem sie zu jeder Zeit Rücknahmekurse anbieten.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Mini-Futures zu handeln: Im börslichen oder ausserbörslichen Handel. Während der börsliche Handel von Mini-Futures an Börsen- also aufsichtsrechtlich regulierten Marktplätzen abgewickelt wird, erfolgt der ausserbörsliche Direkthandel- wie der Name schon sagt- direkt zwischen Anleger und Emittent. In beiden Fällen sorgt der Emittent wie Vontobel, UBS* oder Société Générale als Market Maker ständig für einen liquiden Handel indem laufend handelbare Kurse zur Verfügung gestellt werden.
Der Vorteil im Direkthandel mit dem Emittenten liegt in der Tatsache, dass Anleger nicht an die Börsenöffnungszeiten gebunden sind und auch ausserhalb der regulären Handelszeiten auf das aktuelle Marktgeschehen reagieren können.
Wer Mini-Futures kaufen will, benötigt zunächst ein Wertpapierdepot – entweder bei einem Broker oder einer Bank. Beispielsweise bietet Swissquote* eine große Auswahl an strukturierten Produkten an. Da Mini-Futures zu den spekulativen Anlageklassen gehören, müssen Anleger mit den Risiken von Finanztermingeschäften vertraut sein. Vor dem Erwerb des ersten Mini-Futures sichert sich die depotführende Bank dahingehend ab, dass Anleger mit dem Risiko der stark gehebelten Produkte vertraut sind. In der Regel ist das Erlangen der so genannten Finanztermingeschäftsfähigkeit keine grosse Hürde. Entweder weisen Anleger nach, in der Vergangenheit bereits mit spekulativen Finanzprodukten gehandelt zu haben. Alternativ stellen die Bank oder der Broker Risikohinweise zur Kenntnisnahme bereit oder verweisen auf entsprechende Online-Seiten, auf denen der Anleger bestätigen muss, sich mit dem Thema entsprechend vertraut gemacht zu haben.
Im Allgemeinen lassen sich Mini-Futures ähnlich einfach handeln, wie andere Derivate oder Warrants. Ein Depot und die Finanztermingeschäftsfähigkeit vorausgesetzt können Anleger bei Emittenten das passende Produkt auswählen. Dazu ist die Valor oder ISIN des Mini-Future nötig, um eine zweifelsfreie Identifikation zu gewährleisten. Erworben werden kann das Produkt dann während der Börsenöffnungszeiten an spezialisierten Börsen wie zum Beispiel an der deriBX*, ein Handelssegment der BX Swiss, oder auch ausserbörslich direkt beim Emittenten.
Das Handeln an einem von der FINMA regulierten Marktplatz hat diverse Vorteile wie zum Beispiel eine unabhängige Handelsüberwachung sowie eine hohe Transparenz bei der Preisfeststellung.
Beim Handel über die Börse fallen abhängig vom gewählten Broker Gebühren sowie Maklergebühr (Courtage) an. Beim Direkt¬handel über den Emittenten (z.B. Vontobel oder UBS* fällt die Maklergebühr hingegen weg. Um negative Überraschungen beim Kauf bzw. Verkauf von Mini-Futures zu vermeiden, sollten Anleger darauf achten, limitierte Orders zu setzen. Nach dem Erwerb eines Mini-Futures kann das Setzen eines Stopp-Loss vor allzu hohen Verlusten schützen. So ein Stopp-Loss bzw Limit kann man nur im börslichen Handel, zum Beispiel im Handelssegment deriBX* der BX Swiss, setzen. Im Falle eines Erreichens bzw. Unterschreitens der Stopp-Loss-Marke wird das Hebelprodukt dann auto¬matisch verkauft. Da Stopp-Loss-Marken im Regelfall jedoch nicht garantiert sein dürften, kann das Slippage-Phänomen auftauchen. Das bedeutet: Der Anleger trägt das Risiko, dass der tatsächliche Verkaufspreis (weit) unter der eigentlichen Stopp-Loss-Marke liegt.
Solange die Stopp-Loss-Schwelle nicht touchiert wird und das Mini-Future gehandelt wird, sorgen die Emittenten dafür, dass der Handel liquide bleibt und stellen jederzeit marktgerechte Verkaufs- und Rücknahmekurse. Besitzer von Mini-Futures können sich also jederzeit von ihrem Produkt trennen. Wenn der Verkauf über die Börse innerhalb kurzer Zeit aufgrund fehlender Kauf- oder Verkauf-Aufträge nicht abzuschliessen ist, wird das Geschäft direkt mit dem Emittenten abgewickelt.
Touchiert ein Mini-Future die Stop-Loss-Schwelle, wird der Handel mit dem Produkt eingestellt. Der Emittent löst beim Erreichen dieser Schwelle die Sicherungsgeschäfte so schnell wie möglich auf. Dies soll in der Regel innerhalb von 60 Minuten geschehen. In wenigen Fällen – besonders bei extremen und schnellen Kursveränderungen – ist es möglich, dass die Sicherungsgeschäfte sehr nah am börsengehandelten Basiskurs aufgelöst werden, obwohl zwischen Stop-Loss-Schwelle und Basiskurs noch ein deutlicherer Puffer eingeplant war. In diesem Fall kann es sein, dass der Restbetrag so gering ausfällt, dass der Anleger nahezu einen Totalverlust erleidet.
Unsere Empfehlung: Mini-Futures sind zwar als langfristige Anlage, der innere Wert des Mini-Futures aber sinkt, je länger der Anleger es hält. Bedingt ist dieser Effekt durch täglich anfallende Finanzierungskosten, mit denen der Emittent seinen “Kredit” für den Anleger verzinst.
Für Anleger, die mit hohem Hebel aber vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz von der Kursentwicklung eines Basiswertes profitieren wollen, sind Mini-Futures geeignete Instrumente. Allerdings sollten Anleger Ihre eigene Risikobereitschaft vor einer Investition reflektieren. Denn mit steigenden Renditechancen steigt auch das Risiko.
Unsere Empfehlung: Mini-Futures eignen sich als Anlageprodukt insbesondere für diejenigen, die ihr Aktiendepot gegen Verluste absichern wollen. Insgesamt sollten Sie nicht ausser Acht lassen, dass Sie mit Mini-Futures auch auf fallende Kurse spekulieren können und dadurch selbst in schwachen Marktphasen einiges an Depotverlusten durch Mini-Futures auffangen können.
Wer Mini-Futures handeln möchte, benötigt ein Wertpapierdepot. Über unseren Depot-Vergleich finden Sie das günstigste.
Wählen Sie Mini-Futures bei Emittenten wie Vontobel, UBS* oder Société Générale aus, die zu Ihrer Anlagestrategie passen.
Entscheiden Sie sich vor dem Kauf zwischen dem Börsenhandel wie zum Beispiel an der deriBX* und dem ausserbörslichen Handel.
Kaufen Sie die Mini-Futures Ihrer Wahl und partizipieren Sie überproportional am zugrundeliegenden Basiswert.
*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschliessen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschliesslich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.