Nachhaltigkeit bekommt an der Börse eine wachsende Bedeutung, immer mehr Anleger wollen nachhaltig investieren. Wie das genau funktioniert, was nachhaltige Geldanlagen auszeichnet und wie Sie mit Ökofonds, grünen Aktien und ethischen ETFs Geld verdienen können, erklären wir hier. Gleich zu Beginn gibt’s die besten Tipps und wir beantworten die wichtigsten Fragen!
Ökoproduktion, Bioqualität, Demeter-Siegel – immer mehr Verbraucher kaufen Produkte, die mit Rücksicht auf Natur, Umwelt und Gesellschaft hergestellt wurden. Nachhaltigkeit ist im Alltag nicht mehr wegzudenken.
Auch an der Börse steigt die Bedeutung des Nachhaltigkeitsprinzips, immer mehr Anleger sind auf der Suche nach Ökofonds, grünen Aktien und ethischen ETFs. Laut Schweizer Marktstudie Nachhaltige Anlagen 2019 von Swiss Sustainable Finance (SSF) waren Ende 2018 cica 716.6 Milliarden Franken in der Schweiz nachhaltig angelegt.
Die hohe Nachfrage hat einen einfachen Grund: Gutes Gewissen und hohe Renditechancen schließen sich längst nicht mehr aus. Eine Studie der Ratingagentur Scope Analysis im Jahr 2017 ergab, dass sich zwischen herkömmlichen und «sauberen» Aktienfonds über drei Jahre Laufzeit kaum Leistungsunterschiede messen lassen. Im Fünf-Jahres-Vergleich erzielten nachhaltige Fonds laut der Untersuchung sogar eine um einen Prozentpunkt höhere Rendite. Ein weiterer Pluspunkt nachhaltiger Geldanlagen: Der Schwankungsbereich grüner Fondsanteile ist geringer.
Unter dem Strich erleiden Investoren nachhaltiger Finanzprodukte keinen Renditenachteil, sondern kommen – im ungünstigsten Fall – zum gleichen Ergebnis wie mit einer nicht nachhaltigen Anlage. Doch was ist der Grund? Was macht nachhaltige Geldanlagen so erfolgreich?
Die Antwort ist relativ einfach: In den vergangenen Jahren gab es zahlreiche Ereignisse, die sich negativ auf Unternehmen auswirkten, die nicht nach dem Nachhaltigkeitsprinzip wirtschaften. Beispiele sind die Bankenkrise zwischen 2007 und 2009, der Untergang der BP-Ölplattform Deepwater Horizon, der VW-Abgas-Skandal um Dieselfahrzeuge und Bilanzskandale bei verschiedenen Unternehmen. Wer diese Unternehmen bei seiner Geldanlage ausgeschlossen hatte, erzielte eine deutlich höhere Rendite – ein nachhaltiges Investment kann sich also richtig lohnen.
Diese Einschätzung teilt auch Melanie Kösser, Expertin für nachhaltige Investments und Vertriebsleiterin bei der Fondsgesellschaft Schroders. Sie sagt: «Unternehmen mit starken Nachhaltigkeitsmerkmalen zeigen eine bessere operative Leistung als ihre Wettbewerber.»
Um die Angebote nachhaltiger Geldanlagen besser bewerten zu können, um grüne Wertschriften zu erkennen und um besser zu verstehen, was diese im Detail auszeichnet, ist es hilfreich, sich zunächst dem Begriff «Nachhaltigkeit» anzunähern.
Die klassische Bedeutung von Nachhaltigkeit, wie sie im sogenannten Brundtland-Bericht der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung im Jahre 1987 definiert wurde, lautet: «Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.» Laut dieser Definition soll das Nachhaltigkeitsprinzip also sicherstellen, dass ein System in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleibt (mehr dazu erfahren Sie auf der Onlineseite der Bundeszentrale für politische Bildung).
Es geht also um mehr als «nur» Umwelt und Natur, es geht auch um gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Entsprechend stehen die drei Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziales im sogenannten Nachhaltigkeitsdreieck (auch Dreieck der Nachhaltigkeit) gleichberechtigt nebeneinander.
Nachhaltigkeit bedeutet im Kern die Erhaltung der Ressourcen unseres Planeten, sozial verantwortliches Handeln und gute Unternehmensführung mit Rücksicht auf Menschen.
Konkret müssen Anleger, die «mit gutem Gewissen» Vermögen aufbauen wollen, darauf achten, dass ihr Kapital nicht in Unternehmen fließt, die Rüstungsgeschäfte betreiben, Waffen produzieren oder Kinder für sich arbeiten lassen. Ebenfalls sollten sie nicht in Konzerne investieren, die Atomkraftwerke betreiben, mit Gentechnik Geld verdienen oder in irgendeiner Form Umwelt, Natur und Gesellschaft schaden. Auch Tabakkonzerne oder Alkoholproduzenten sollten in einem «grünen» Portfolio keine Rolle spielen.
Wichtig: Um nachhaltige Geldanlagen von herkömmlichen Wertschriften abzugrenzen, kennzeichnet die Finanzbranche diese mit den sogenannten «ESG»-Kriterien. «ESG» steht für die angelsächsischen Begriffe Environment (Ökologie), Social (Soziales) und Governance (Ökonomie).
Mit ESG hat die Finanzbranche die klassische Definition von Nachhaltigkeit aufgegriffen und eine Art Gütesiegel für ihre Produkte geschaffen. Dieses Gütesiegel drückt aus, ob und wie ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte in Unternehmen und bei Finanzdienstleistern beachtet und bewertet werden.
Mit dem ESG-Ansatz arbeiten auch viele Rating- und Research-Agenturen für Nachhaltigkeit. Analysten nutzen die ESG-Kriterien und bewerten, inwieweit Firmen hier verantwortungsvoller agieren als ihre Wettbewerber. Daraus erstellen sie dann sogenannte Nachhaltigkeits-Ratings. Auch zahlreiche Investoren, zum Beispiel die Mitglieder der UN-Initiative für verantwortliches Investment (UN PRI), integrieren die ESG-Kriterien in ihre Wertschriftenanalysen.
Unsere Empfehlung: Anleger, die ihr Geld mit «gutem Gewissen» investieren wollen, sollten auf dieses «Gütesiegel» achten. Finanzprodukte, die die ESG-Kriterien erfüllen, berücksichtigen das Nachhaltigkeitsprinzip in einem hohen Maße. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass keine rechtlichen Instanzen im Bezug auf die Einhaltung der Richtlinien existieren. In der Finanz-App Yuh wird der kombinierte ESG-Score angezeigt und ermöglicht Anlegern damit, sich komfortabel und schnell einen Eindruck über die Nachhaltigkeit des potentiellen Investments zu machen.
Allerdings sind die ESG-Kriterien nicht der Weisheit letzter Schluss: Obwohl die drei Dimensionen Ökologie (Environment), Soziales (Social) und Ökonomie (Governance) im Nachhaltigkeitsdreieck gleichberechtigt nebeneinander stehen, legen Investoren und Emittenten nachhaltiger Börsenprodukte nicht die gleichen Maßstäbe an. Das gilt selbstverständlich auch für die Unternehmen, die mit ihrem verantwortungsvollen Handeln für sich werben wollen.
Diese Unterschiede in der Auslegung von Nachhaltigkeit können sich manchmal «nur» auf die Renditechancen nachhaltiger Geldanlagen – negativ oder positiv – auswirken, im schlimmsten Fall aber sind manche «nachhaltigen» Wertschriften überhaupt nicht grün, ökologisch oder sozial.
Der Begriff «Nachhaltigkeit» wird noch zu häufig zu unterschiedlich gebraucht und interpretiert. Es gibt leider bisher keine einheitliche und verbindliche Definition dafür, wie eine nachhaltige Geldanlage genau von einer nicht nachhaltigen Geldanlage abzugrenzen ist.
Inzwischen gibt es eine große Auswahl an Finanzprodukten, bei denen strenge Maßstäbe beim Thema Nachhaltigkeit angelegt werden. Dennoch können die Unterschiede teilweise immer noch frappierend sein: Beispielsweise bevorzugen kirchennahe Investoren oft Ausschlusskriterien und verzichten auf Anlagen in den Bereichen Tabak, Waffen und Glücksspiel. Diesen Ansatz verfolgen auch viele Fondsgesellschaften, die in den einzelnen Wirtschaftsbranchen Unternehmen ausschließen, die im Vergleich zu ihren Wettbewerbern am wenigsten nachhaltig wirtschaften. Einige Emittenten nachhaltiger Papiere meiden grundsätzlich Aktien von Firmen der Atom- oder der Ölbranche.
Im Gegensatz dazu investieren manche Anbieter in Unternehmen, die sich in ihrer eigentlich umstrittenen Branche um Besserung bemühen. Dieser sogenannte Best-in-Class-Ansatz gilt als Mindestanforderung für eine nachhaltige Geldanlage. Dieser Ansatz ist aber aufgrund seiner relativ laschen Maßstäbe bezüglich Nachhaltigkeit sehr umstritten. Anlegern, die nach wirklich nachhaltigen Finanzprodukten suchen, geht dieser Ansatz nicht weit genug. Dass ein Autobauer nachhaltig sein soll, weil er neben seinen zehn Modellen mit Verbrennungsmotor auch ein Elektrofahrzeug anbietet, reicht vielen Anlegern nicht aus.
Fakt ist: Die verschiedenen Ansätze machen die Lage unübersichtlich für Sie als Anleger, wenn Sie nachhaltig investieren wollen. Darüber hinaus sind Finanzprodukte unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit nur schwer vergleichbar – in unserem ausführlichen Test haben wir es trotzdem getan und für Sie die besten (wirklich) nachhaltigen Geldanlagen aufgespürt.
Analysen von Schroders zeigen, dass immer mehr Anleger wissen wollen, wie sie die Welt, in der sie leben, durch ihre Anlageentscheidungen positiv beeinflussen können.
Trotz des manchmal unübersichtlichen Angebote-Dschungels, ist die Idee nachhaltiger Anlagestrategien eigentlich recht einfach: Zusätzlich zur herkömmlichen (rein ökonomischen) Analyse, die sich mit Faktoren wie Rentabilität, Liquidität und Sicherheit eines Investments befasst, kommt mit den entsprechenden Nachhaltigkeitskriterien ein weiterer Filter hinzu. Dieser kann – beispielsweise in Form der ESG-Faktoren – verschiedene Unternehmen als Investment ausschließen.
Wenn Sie noch strengere Maßstäbe auf der Suche nach Ihrer nachhaltigen Geldanlage anlegen wollen, sollten Sie auf das Urteil des deutschen Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG) vertrauen, da für Schweiz derzeit keine derartigen Gütekriterien exisitieren. Fonds, die mit dem FNG-Gütesiegel ausgezeichnet werden wollen, müssen unter anderem Waffenproduzenten und Atomkonzerne aus ihren Portfolios ausschliessen. Darüber hinaus müssen sie die vier Bereiche des sogenannten Globalen Pakts zwischen Unternehmen und den Vereinten Nationen berücksichtigen. Diese sind: Menschen- und Arbeitsrechte, Umweltschutz sowie die Bekämpfung von Korruption und Bestechung.
Zusätzlich organisiert die Universitat Luzern seit einigen Jahren eine Sustainable Investment Studie, die nachhaltige Bonds und Fonds betrachtet. Die aktuellste Studie aus dem Jahre 2019 finden Sie hier.
Nachhaltige Finanzprodukte sind in erster Linie durch ihre Bezeichnung von herkömmlichen Anlagen zu unterscheiden. Bei börsengehandelten Indexfonds (ETFs) und den zugrundeliegenden Indizes tauchen in der Namensgebung häufig die Begriffe Sustainable oder Sustainability auf, das ist die englische Bezeichnung für nachhaltig bzw. Nachhaltigkeit.
Manchmal ist die Abkürzung SRI Teil des ETF- oder Index-Namens. SRI steht für Socially Responsible Investing, also für gesellschaftlich verantwortungsvolle Kapitalanlagen. Auch nachhaltige Investmentfonds erhalten häufig die genannten angelsächsischen Begriffe zur Abgrenzung von herkömmlichen Finanzprodukten.
Weiterhin heißen grüne ETFs und Ökofonds auch gern Responsible Fonds, Fair Value oder Nachhaltigkeitsfonds, außerdem enthalten sie häufig die Zusätze ESG, Öko, Climate oder Ethik.
Vor allem nachhaltige Indizes und ETFs, aber auch manche (aktiv gemanagten) nachhaltigen Investmentfonds, teilen bereits mittels ihres Namens mit, welche Branchen sie ausschließen. Hier zwei Beispiele: Der Index MSCI ex Controversial Weapons schließt Produzenten kontroverser Waffen aus, der Dow Jones Sustainability ex Alcohol, Tobacco, Gambling and others schließt unter anderem Glücksspielbetreiber sowie Hersteller von Alkohol und Tabak aus.
Das britische Fondshaus Schroders ist führend im Bereich «Nachhaltige Geldanlagen». Schroders hat schon früh begonnen, konventionelle Finanzanalysen auf den schnellen gesellschaftlichen und ökologischen Wandeln anzupassen, um diese in Anlageentscheidungen einfliessen zu lassen. Schroders wurde von der Nichtregierungsorganisation (NGO) Share Action zum besten gesamteuropäischen Fondsmanager in diesem Bereich ernannt und von der UN-Initiative Principles for Responsible Investment (PRI) mit einem Rating von A+ ausgezeichnet.
Lesen Sie hier wie Schroders eine nachhaltige und langfristige Wertschöpfung für Ihre Kunden schafft.
Mit ETFs, also mit börsengehandelten Indexfonds, können Sie besonders einfach in Indizes investieren, die sich nach dem Nachhaltigkeitsprinzip zusammensetzen. Der MSCI World SRI-Index beispielsweise ist ein Klon des MSCI World-Index (mehr zum ETF-Handel erfahren Sie in unseren Ratgebern ETF kaufen, ETF-Auswahl und MSCI World-ETF).
Firmen, die die Regeln des Nachhaltigkeits-Index MSCI World SRI verletzen, werden aussortiert. Das sind unter anderem Unternehmen, die in folgende Geschäftsfelder verwickelt sind: Alkohol, Glücksspiel, Tabak, Rüstung, zivile Feuerwaffen und Pornographie. Sobald Unternehmen eine kritische Menge ihres Umsatzes auf besagten Gebieten verdienen oder als wichtige Produzenten, Zulieferer und Vertreiber in diesen Branchen tätig sind, werden sie herausgefiltert.
Im Folgenden finden Sie vier wichtige Indizes, die sich nach dem Nachhaltigkeitsprinzip zusammensetzen – mal mit mehr und mal mit weniger strengen Ausschlusskriterien:
MSCI ex Controversial Weapons | Dow Jones Sustainability ex Alcohol, Tobacco, Gambling and others | MSCI World SRI | Solactive Sustainability | |
---|---|---|---|---|
Alkohol und Tabak | Ausschluss | Ausschluss | Ausschluss | |
Glücksspiel | Ausschluss | Ausschluss | Ausschluss | |
Pornographie | Ausschluss | Ausschluss | Ausschluss | |
Kontroverse Waffen | Ausschluss | Ausschluss | Ausschluss | Ausschluss |
Konventionelle Waffen | Ausschluss | Ausschluss | Ausschluss | |
Atomenergie | Ausschluss | Ausschluss | ||
Öl und Kohle | Ausschluss | |||
Abtreibung | Ausschluss | |||
Embryonale Forschung | Ausschluss | |||
Gentechnisch veränderte Organismen | Ausschluss | Ausschluss | ||
Pilze | Ausschluss |
Damit Sie sich im Angebotedschungel nachhaltiger Geldanlagen zurechtfinden, haben wir die besten grünen Wertschriften in unserem Test genau für Sie untersucht. Bei unseren Empfehlungen haben wir strenge Anforderungen an die Produkte gestellt:
Zunächst haben wir darauf geachtet, dass die ESG-Kriterien bei allen Finanzprodukten, die wir hier vorstellen, erfüllt werden. Dieses «Gütesiegel» sehen wir als ein Mindestmaß einer «grünen Geldanlage» an. Nur so darf sich aus unserer Sicht ein Finanzprodukt überhaupt als nachhaltig bezeichnen.
Außerdem haben wir die nachhaltigen Geldanlagen hervorgehoben, die das FNG-Siegel erhalten haben. Für eine Empfehlung ist dies allerdings keine Bedingung.
Darüber hinaus haben wir unsere Empfehlungen einem Renditecheck unterzogen, denn: Unternehmen sollten nicht nur Umwelt, Natur und Menschheit schonen, sondern auch nachhaltig wirtschaften. Das ist aus Anlegersicht sehr sinnvoll, sagt Melanie Kösser von der Fondsgesellschaft Schroders: «Unternehmen mit starken, nachhaltigen Charakteristika sind in der Lage, ein langfristiges strukturelles Wachstum aufrechtzuerhalten. Dies bietet für Anleger die Chance, eine höhere Rendite zu erzielen.»
Sie können nachhaltig investieren, indem Sie Ihr Kapital in entsprechenden ETFs, also börsengehandelten Indexfonds, anlegen. Sie können alternativ auch mittels nachhaltiger Investmentfonds ein Vermögen mit «gutem Gewissen» aufbauen oder direkt in nachhaltige Unternehmen über einen Aktienkauf investieren.
Firmen, die nach dem Nachhaltigkeitsprinzip wirtschaften, können Sie relativ leicht selbst aufspüren. Nutzen Sie dazu zunächst das Ausschlussprinzip: Entscheiden Sie für sich, in welchen Branchen Sie Ihr Kapital keinesfalls anlegen wollen. Überlegen Sie dann, welche nachhaltigen Unternehmen ein vielversprechendes Geschäftsmodell haben und auch nachhaltig wirtschaften.
Ein Aktieninvestment ist – wie Sie sicherlich wissen – etwas riskanter als ein Investment in einen breit aufgestellten Fonds oder Index. Wir haben uns deshalb in unserem Test auf nachhaltige ETFs und aktiv gemanagte Investmentfonds konzentriert.
Produkt | Valor | Kosten | Bemerkung |
---|---|---|---|
BNP Paribas Easy MSCI EMU ex Controversial Weapons UCITS ETF | 31057878 | 0.15 Prozent (TER) | Der thesaurierende ETF bildet den MSCI EMU ex Controversial Weapons (NTR) Index vollständig physisch nach. Der Index schließt nur Unternehmen aus, die an der Entwicklung von umstrittenen Waffen beteiligt sind. Sustainability Rating von Morningstar: 4 Erden (überdurchschnittlich). |
Schroder ISF Global Sustainable Growth EUR Hedged* | 11980290 | 1.30 Prozent (TER) | Der thesaurierende Fonds berücksichtigt „Faktoren wie Klimawandel, Umweltleistung, Arbeitsstandards oder die Zusammensetzung des Vorstands“. Sustainability Rating von Morningstar: 5 Erden (hoch). |
Schroder ISF Global Energy Transition USD* | 48843318 | 1.50 Prozent (TER) | Ziel des thesauriendes Fonds ist Kapitalzuwachs durch Anlagen in Aktien von Unternehmen aus aller Welt, die nach Ansicht des Anlageverwalters mit dem weltweiten Wandel zu kohlenstoffärmeren Energiequellen zusammenhängen. Der Fonds bekommt von Morningstar 5 Erden (hoch). |
UBS MSCI World SRI UCITS ETF | 13042150 | 0.22 Prozent (TER) | Der ausschüttende ETF bildet den MSCI World SRI Index vollständig physisch nach. Sustainability Rating von Morningstar: 5 Erden (hoch). |
iShares DJ Global Sustainability Screened UCITS ETF | 12592831 | 0.60 Prozent (TER) | Der thesaurierende ETF bildet den Weltaktienindex von Dow Jones mittels optimiertem Sampling physisch ab, Schwellenländer (Emerging Markets) inbegriffen. Sustainability Rating von Morningstar: 4 Erden (überdurchschnittlich). |
Ökovision Classic C von Ökoworld | 422361 | 2.21 Prozent (TER) | Der thesaurierenden Fonds schließt die Förderung fossiler Brennstoffe, die industrielle Tierhaltung sowie den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft aus. Sustainability Rating von Morningstar: 4 Erden (überdurchschnittlich). |
Swisscanto Green Invest Equity AA | 1544239 | 1.96 Prozent (TER) | Der ausschüttende Fonds schließt die Förderung fossiler Brennstoffe, die industrielle Tierhaltung sowie den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft aus. Sustainability Rating von Morningstar: 4 Erden (überdurchschnittlich). |
Triodos Triodos Global Equities Impact | 2903144 | 1.58 Prozent (TER) | Der ausschüttende Fonds schließt die Förderung fossiler Brennstoffe, die industrielle Tierhaltung sowie den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft aus. Sustainability Rating von Morningstar: 4 Erden (überdurchschnittlich). |
GreenEffects NAI-Werte Fonds | 1127444 | 1.12 Prozent (TER) | Der thesaurierende Fonds investiert in die 30 Werte des Naturaktienindex NAI, er ist also nicht besonders breit gestreut. Sustainability Rating von Morningstar: 4 Erden (überdurchschnittlich). |
UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-dis | 13042390 | 0.22 Prozent (TER) | Der ausschüttende ETF bildet den MSCI EMU Socially Responsible 5% Issuer Capped Index vollständig physisch nach. Sustainability Rating von Morningstar: 5 Erden (hoch). |
ETF Fonds, die vom Emittenten als nachhaltig ausgezeichnet sind, gibt es relativ viele am Markt. Im Folgenden haben wir uns zunächst drei nach Fondsvolumen besonders große Indexfonds angeschaut:
Einer der nach Fondsvolumen größten nachhaltigen Indexfonds ist der BNP Paribas Easy MSCI EMU ex Controversial Weapons UCITS ETF (Valor 31057878/WKN A2AL1W), der Anfang 2019 ein Vermögen von circa 535 Millionen Franken verwaltete. Der ETF der französischen Bank BNP Paribas schließt nach eigenen Angaben Unternehmen aus, «die an der Entwicklung von umstrittenen Waffen beteiligt sind». Der thesaurierende ETF bildet den MSCI EMU ex Controversial Weapons (NTR) Index vollständig physisch nach. Unter anderem sind in diesem Index die Unternehmen Total, Siemens und BASF gelistet. Anleger zahlen für diesen ETF Fonds jährlich 0.25 Prozent TER. Das Ratinghaus Morningstar bewertet diesen ETF mit einem Sustainability Rating von 4 Erden (überdurchschnittlich) sowie mit einer Gesamtwertung von 4 Sternen (überdurchschnittlich).
Der UBS ETF (LU) MSCI EMU Socially Responsible UCITS ETF (EUR) A-dis (Valor 13042390/WKN A1JA1T) gehört mit einem insgesamt verwalteten Kapital von circa 835 Millionen Franken zu den größten nachhaltigen ETF Fonds. Laut UBS berücksichtigt der Fonds «lediglich Unternehmen, die im Vergleich mit der Konkurrenz aus ihrem Sektor über ein sehr hohes Rating in den Bereichen Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung (ESG) verfügen». Der Fonds investiert grundsätzlich in Aktien, die im MSCI EMU Socially Responsible 5% Issuer Capped Index vertreten sind. Der ETF bildet den Index, in dem unter anderem die Unternehmen SAP, Total und Danone gelistet sind, vollständig physisch nach. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 0.28 Prozent im Jahr, Erträge schüttet der UBS-ETF halbjährlich aus. Die Analysefirma Morningstar vergibt für diesen ETF das höchste Sustainability Rating (5 Erden) sowie die höchste Gesamtwertung (5 Sterne).
Wenn Sie in diese ETFs investieren, nehmen Sie auf das Nachhaltigkeitsprinzip in einem hohen Maße Rücksicht. Der BNP-ETF ist in seiner Auswahl an Unternehmen am wenigsten streng. Die Informationen bezüglich ESG-Kriterien sind beim iShares-ETF aus unserer Sicht am besten zugänglich und besonders transparent. Die Auswahlkriterien sind strenger als bei den Aktien-Indexfonds von UBS und BNP. Den Performancecheck besteht der ETF der BlackRock-Tochter ebenfalls: Er gehört mit einem Plus von über vier Prozent in den vergangenen 12 Monaten (Stand: 25. Februar 2019) zu den besten nachhaltigen ETFs.
In den bereits erwähnten nachhaltigen ETF iShares MSCI Europe SRI UCITS ETF können Sie mit gutem Gewissen investieren, die Gründe haben wir bereits genannt. Wenn Ihnen die Auswahlkriterien für diesen nachhaltigen Aktien-Indexfonds nicht streng genug sind, dann sollten Sie sich folgende ETFs anschauen:
Der UBS MSCI World SRI UCITS ETF (Valor 13042150/WKN A1JA1R) bildet den nachhaltig ausgerichteten MSCI World SRI Index ab, in dem unter anderem die Unternehmen Microsoft, Nvidia und Disney gelistet sind – mehr zu diesem Index erfahren Sie in unserer Tabelle nachhaltige Indizes.
Der MSCI World SRI Index ist die nachhaltige Alternative zum klassischen Weltaktienindex MSCI World. Bei der Wertentwicklung und Schwankung im Fünf-Jahres-Zeitraum 2013 bis 2017 steht der nachhaltige Index dem klassischen Weltaktienindex kaum nach. Der UBS-ETF bildet den zugrundeliegenden Index vollständig physisch ab und schüttet die Erträge aus Dividenden und Kursgewinnen halbjährlich aus. Die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei 0,25 Prozent pro Jahr, mit einem verwalteten Fondsvolumen von circa einer Milliarde Franken Anfang 2019 ist er sogar größer als die bereits weiter oben vorgestellten ETFs.
Tipp: Wenn Sie mehr über ein Investment in den (nicht nachhaltigen) MSCI World erfahren wollen, dann empfehlen wir Ihnen unseren MSCI World-ETF. Dort finden Sie die besten ETF Fonds auf den Weltaktienindex und erfahren darüber hinaus mehr über die damit einhergehenden Chancen und Risiken.
Wollen Sie etwas weniger Gewicht auf US-amerikanische Aktien und lieber in nachhaltige Unternehmen aus Schwellenländern investieren? Dann könnte der iShares DJ Global Sustainability Screened UCITS ETF (Valor 12592831/ WKN A1H7ZT) die richtige Wahl für Sie sein. Der iShares-ETF bildet den Weltaktienindex von Dow Jones mittels optimiertem Sampling physisch ab, Schwellenländer (Emerging Markets) sind inbegriffen.
Laut iShares engagiert sich der nachhaltige Indexfonds «in einer großen Bandbreite an globalen Unternehmen, die auf ihre wirtschaftlichen, umweltbezogenen und sozialen Merkmale hin überprüft wurden.» Wie es bei iShares weiter heißt, schließt der Fonds Unternehmen aus, «die Erträge aus Alkohol, Tabak, Glücksspiel, Rüstung, Waffen und nicht jugendfreier Unterhaltung generieren» – mehr zu den Auswahlkriterien erfahren Sie im Fondsprospekt bei iShares. Allerdings schließt der ETF den Verstoß gegen Menschen- und Arbeitsrechte nicht explizit aus.
Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0.60 Prozent pro Jahr ist er der teuerste ETF in unserem Test, mit annähernd 600 Aktien ist der thesaurierende ETF aber auch besonders breit getreut. Mit einem Fondsvolumen von annähernd 200 Millionen US-Dollar gehört der iShares-ETF nicht zu den größten nachhaltigen Indexfonds.
Auch diese ETFs beachten die ESG-Kriterien. Besonders der UBS-ETF erfüllt das Nachhaltigkeitsprinzip in einem sehr hohen Maße. Die Informationen bezüglich ESG-Kriterien sind auch hier beim iShares-ETF aus unserer Sicht besser zugänglich und transparenter. Den Performancecheck bestehen beide nachhaltigen Indexfonds: Der iShares-ETF kletterte in den vergangenen 12 Monaten (Stand: 25. Februar 2019) über 7 Prozent nach oben, der UBS-ETF sogar mehr als 10 Prozent. Aufgrund der Performance, der Kostenquote und der strengeren ESG-Kriterien hat der UBS-ETF in diesem Duell die Nase vorn.
Wichtig: Stiftung Warentest kommt in der Finanztest-Ausgabe 07/2017 übrigens zu einem ähnlichen Ergebnis: Die beiden ETFs legen «überdurchschnittlich» Wert auf das Nachhaltigkeitsprinzip. Für den UBS-ETF vergeben die Finanztester eine Empfehlung. Hinweis: Die hier vorgestellten ETFs beachten die ESG-Kriterien in hohem Maße, ein FNG-Siegel hat allerdings keines der Produkte erhalten. Wenn Sie dieses Gütezeichen des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG) zur Bedingung Ihrer nachhaltigen Geldanlage machen, dann sollten Sie noch einen Blick auf die folgenden Finanzprodukte werfen.
Wenn Sie ethisch-ökologische Ansprüche an Ihre Geldanlage haben, dann sollten Sie sich unbedingt auch Investmentfonds anschauen. In allen wichtigen Fondsgruppen finden Sie inzwischen eine saubere Alternative, darüber hinaus verfolgen gemanagte Fonds häufig strengere Ansätze als ETFs. Tipp: Da Investmenfonds in der Regel weniger breit gestreut sind als Indexfonds, sollten Sie mehrere gemanagte Fonds pro Fondsbereich mischen.
Von den weltweit anlegenden Aktienfonds gibt es einige wenige, die besonders strenge Auswahlkriterien anlegen. Dazu gehören der Fonds Ökovision Classic C von Ökoworld (Valor 422361/WKN A1C7C2) mit einem Fondsvolumen von rund 996 Millionen Franken, der Swisscanto Green Invest Equity AA (Valor 1544239/WKN 216770) mit cica 214 Millionen Franken verwaltetem Kapital und der Triodos Sustainable Equity R (Valor 2903144/WKN A0RJ28) mit einem Fondsvolumen von 780 Millionen Franken. Die drei Fonds beachten nicht nur die ESG-Kriterien, sie schließen auch die Förderung fossiler Brennstoffe, die industrielle Tierhaltung sowie den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft aus. Das begehrte FNG-Gütesiegel hat aber nur der Triodos-Fonds erhalten.
Während bei Ökovision die US-Eisenbahngesellschaft CSX, der Halbleiterhersteller Micron Technology und der deutsche Softwarekonzern SAP die größten Positionen im Fondsvermögen ausmachen, stehen beim Swisscanto-Fonds ganz vorn der US-Krankenversicherer United Health, der Chemiekonzern Albemarle und die Firma Bright Horizons Family Solutions, die Betriebskindergärten betreibt. Bei Triodos liegen der Online-Reiseanbieter Priceline Group, der Schweizer Pharmakonzern Roche und der US-Medienkonzern Time Warner ganz vorn. Während die Fonds von Ökovision und Swisscanto jweils annähernd 100 Aktien halten, verteilt sich das Fondsvermögen bei Triodos auf rund 70 Aktien.
Gegenüber den bereits vorgestellten ETFs müssen Anleger für die Investmentfonds deutlich mehr bezahlen: Der Triodos-Fonds ist mit laufenden Kosten in Höhe von 1.46 Prozent pro Jahr noch am günstigsten. Teurer wird es beim Swisscanto-Fonds, der pro Jahr 1.95 Prozent kostet, und beim Ökoworld-Aktienfonds, für den Sie gar 2.45 Prozent laufende Kosten (TER) jährlich berappen müssen.
Kein anderes Finanzprodukt in unserem Test legt derart hohe Maßstäbe an wie der Triodos-Fonds. Das Analyseunternehmen Morningstar vergibt ein Sustainability Rating von 5 Erden (hoch).
Hinweis: Bezüglich der Renditechancen in Verbindung mit besonders hoher Nachhaltigkeit sollten Sie sich unbedingt noch die beiden Ökofonds Schroder ISF Global Sustainable Growth EUR Hedged* und GreenEffects NAI-Werte Fonds im Folgenden anschauen.
Es gibt auch Ökofonds, die nicht nur strenge Maßstäbe bezüglich Nachhaltigkeit ansetzen, sondern auch an Sie als Anleger denken. Die im Folgenden aufgeführten Fonds sind vor allem für chancenorientierte Investoren mit Börsenerfahrung perfekt geeignet.
Der GreenEffects NAI-Werte Fonds (Valor 1127444/WKN 580265) beachtet in hohem Maße die FNG-Kriterien: 100 Prozent des Portfolios werden unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten analysiert. Neben Rüstungskonzernen und Herstellern von Tabak und Alkohol schließt der Aktienfonds auch explizit Unternehmen aus, die Tierversuche tolerieren, Menschen ausbeuten und die Rechte von Arbeitern verletzen. Auch Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen stehen auf der Tabuliste.
Der thesaurierende Fonds investiert in die 30 Werte des Naturaktienindex NAI, er ist also nicht besonders breit gestreut. Das Analyseunternehmen Morningstar vergibt deshalb auch nur ein durchschnittliches Sustainability Rating (3 Sterne). Anleger müssen jährlich laufende Kosten (TER) in Höhe von 1.29 Prozent bezahlen, was deutlich weniger ist als bei den zuvor vorgestellten Aktienfonds von Triodos, Swisscanto und Ökoworld. In den vergangenen 12 Monaten legte der GreenEffects-Fonds mehr als 6 Prozent zu, auf eine Sicht von 10 Jahren liegt die Rendite rückblickend bei mehr als 10 Prozent.
Der Schroder ISF Global Sustainable Growth EUR Hedged* (Valor 11980290) konnte in den letzten 12 Monaten ein Plus von über 15.3 Prozent verbuchen (Stand: 30. Oktober 2020), in den vergangenen drei Jahren legte der Ökofonds der Fondsgesellschaft Schroders gar über 30 Prozent zu. Laut Angaben des Managements investiert der Fonds «mindestens zwei Drittel seines Vermögens in Aktien von Unternehmen aus aller Welt». Der thesaurierende Fonds beachtet die ESG-Kriterien in einem hohen Maße, bei Schroders heißt es dazu: «Faktoren wie Klimawandel, Umweltleistung, Arbeitsstandards oder die Zusammensetzung des Vorstands, die den Wert eines Unternehmens beeinflussen können, können bei der Bewertung von Unternehmen berücksichtigt werden.»
Mit laufenden Kosten von 1.70 Prozent pro Jahr liegt der Schroders Aktienfonds im Durchschnitt aktiv gemanagter Investmentfonds mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Der Fonds kann übrigens Derivate einsetzen, um das Risiko zu reduzieren oder effizienter zu investieren. Weitere Infos zum Fonds finden Sie hier.
Der Schroder ISF Global Energy Transition USD Hedged* (Valor 48843318) wird aktiv verwaltet und investiert in Unternehmen aus aller Welt, die nach Ansicht des Anlageverwalters mit dem weltweiten Wandel zu kohlenstoffärmeren Energiequellen zusammenhängen. Der Fonds wird unter Bezugnahme auf wesentliche Umwelt-, soziale und Governance-Faktoren verwaltet. Das bedeutet, dass Faktoren wie Klimawandel, Umweltleistung, Arbeitsstandards oder die Zusammensetzung des Vorstands, die den Wert eines Unternehmens beeinflussen können, bei der Bewertung von Unternehmen berücksichtigt werden können.
Aufgrund seiner breiten Streuung und seiner großen Renditechancen ist der Schroder ISF Global Sustainable Growth EUR Hedged* auf alle Fälle einen Blick wert. Er beachtet die ESG-Kriterien in einem hohen Maß. Die Analyse des Nachhaltigkeitsprinzips findet laut Schroders «im Rahmen des sogenannten SQ-Prozesses (Sustainability Quotient) statt», ein vom Emittenten selbst entwickeltes Verfahren.
Die unter nachhaltigen Gesichtspunkten verwalteten Vermögen sind in den vergangenen Jahren rasant gestiegen – die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der Klimawandel, schmelzendes Polareis, Naturkatastrophen und Berichte über die Ausbeutung von Arbeitern. Darüber hinaus werfen viele Menschen Unternehmenslenkern Versagen vor oder fühlen sich getäuscht. Ein Beispiel ist der Dieselskandal bei VW, der aus Sicht vieler Menschen auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen wird.
Doch nicht nur das gute Gewissen oder der Ärger über die Vorstände großer Firmen treiben das Kapital der Anleger in nachhaltige Geldanlagen, auch die Renditechancen von grünen Aktien, Ökofonds und ethischen ETFs spielen eine entscheidende Rolle.
Tipp: Anleger, die ihr Geld mit «gutem Gewissen» investieren wollen, sollten unbedingt auf die ESG-Kriterien achten. Finanzprodukte mit diesem «Gütesiegel», berücksichtigen das Nachhaltigkeitsprinzip in einem hohen Maße.
Grundsätzlich wird durch die Investition in einen Fonds das Risiko gegenüber einer Investition in Einzeltitel, zum Beispiel Aktien, reduziert (Risikostreuung, Diversifikation). Eine klare Ausrichtung auf Unternehmen, die nachhaltiges Wachstum anstreben, kann zusätzliche Renditechancen durch Risikovermeidung bieten. Larry Fink, Vorsitzender und CEO von BlackRock, sagt dazu: «Ökologische, soziale und Governance-Faktoren (ESG) liefern unter Umständen wichtige Hinweise auf die Effektivität des Managements und somit auf die langfristigen Aussichten eines Unternehmens.»
Wie jede Börseninvestition unterliegen auch nachhaltige Investments Marktschwankungen. Es gibt keine Kapitalgarantie. Auf Fremdwährungen lautende Anlagen einer Anteilsklasse werden unter Umständen nicht gegen die Währung der Anteilsklasse abgesichert. Darauf sollten Sie vor allem bei ETFs oder Fonds achten, deren Fondswährung auf US-Dollar lautet (mehr dazu erfahren in unserem Fonds-Lexikon). Änderungen der politischen, rechtlichen oder ökonomischen Situation können die Bewertung einer nachhaltigen Geldanlage schnell ändern – beachten Sie deshalb immer die aktuellen Bewertungen.
Unsere Empfehlung: Ein aktiv verwalteter Ökofonds kommt als Geldanlage dann infrage, wenn er genügend breit über Unternehmen, Branchen und Länder streut – in unserem Test haben wir Ihnen bereits die Möglichkeiten und die Grenzen der verschiedenen Produkte aufgezeigt. Achten Sie bei Investmentfonds nicht zuletzt auf die Qualität des Managements. Sie sollten von den Anlagekriterien der Fondsgesellschaft und des Fondsmanagements besonders überzeugt sein.
Mit gutem Gewissen investieren kann riskant sein, wenn der Nachhaltigkeitsgedanke über dem gesunden Anlegerverstand steht. Ein Beispiel: Aufgrund der Niedrigzinsphase gibt es zahlreiche Angebote am Markt, bei denen sich Anleger mit ihrem Kapital an ökologischen Projekten beteiligen können. Nicht selten versprechen die Unternehmen hohe Renditen, beispielsweise bei Waldprojekten oder bei Wind- und Solarparks.
Solche nachhaltigen Geldanlagen sollten Sie meiden, denn sie sind besonders riskant. Das liegt an den kaum zukunftsträchtigen Geschäftmodellen, vor allem aber an der Risikoverteilung zwischen Anleger und Anbieter. Genussscheine, geschlossene Beteiligungen oder Nachrangdarlehen wirken sich in der Regel nachteilig für den Anleger aus, im schlimmsten Fall ist Ihr Geld weg.
Investieren Sie am besten in nachhaltige ETFs oder Ökofonds.
Eröffnen Sie dazu zunächst ein Wertschriftendepot.
Achten Sie auf die ESG-Kriterien. Werden diese beachtet, erfüllen die Fonds, wie der Schroder ISF Global Sustainable Growth EUR Hedged*, der Schroder ISF Global Energy Transition* und ETFs das Nachhaltigkeitprinzip in einem hohen Maß.
Das FNG-Siegel erhalten nur die wenigsten Finanzprodukte. Achten Sie darauf, dass der Nachhaltigkeitsgedanke nicht über den Renditechancen und der Sicherheit stehen.
*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschliessen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschliesslich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.