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Relative Strength Index – wie der RSI funktioniert und wie Anleger den Chartindikator nutzen!

Der Relative Strength Index, ein Preisfolgeindikator, ist vor allem für das Erkennen eines kurzfristigen Tief- oder Hochpunktes hilfreich. Jedoch sollte er nicht ausschliesslich als Indikator verwendet werden. Wir verraten Ihnen, warum der RSI so wichtig ist und wie Sie den Relative Strength Index berechnen. Das Wichtigste in Kürze sowie unsere besten Tipps und Empfehlungen gibt’s direkt zu Beginn!

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Relative-Strength-Index – Das Wichtigste in Kürze

  • Der Relative-Stärke-Index (RSI) ist ein sogenannter Momentum-Indikator, der in der technischen Analyse verwendet wird und das Ausmass der jüngsten Kursveränderungen misst.
  • Unsere Empfehlung: Ordnen Sie den RSI Ihrer Wunschaktie zu und berücksichtigen Sie die gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungen der entsprechenden Branche.
  • Tipp: Weitere konkrete Informationen zum Aktienhandel erhalten Sie in unseren Ratgebern Aktien kaufen und Geldanlage.
  • Der Relative Strength Index (RSI) ist ein Indikator, mit dessen Hilfe Anleger die potenzielle Entwicklung von Wertpapieren vorhersagen können.
  • Anhand einer einfachen Formel können Sie den Relative Strength Index berechnen.
  • Wichtig: Vor dem Aktienkauf sollten Sie neben dem RSI noch weitere Faktoren berücksichtigen. Beispielsweise ist ein Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) empfehlenswert.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Relative-Stärke-Index?

Der Relative Strength Index (RSI) ist ein Preisfolgeindikator, welcher zwischen den beiden Werten 100 und null schwanken kann. Die traditionelle Auslegung und Verwendung des RSI besagt, dass Werte von 70 oder mehr darauf hinweisen, dass ein Wertpapier überkauft oder überbewertet ist und möglicherweise für eine Trendumkehr oder einen korrigierenden Kursrückgang bereit ist. Ein RSI-Wert von 30 oder darunter weist auf einen überverkauften oder unterbewerteten Zustand hin. Dabei dient zur Berechnung üblicherweise ein Zeitraum über 14 Tage, mitunter auch über acht oder 38 Tage.

Dieser Indikator ist vor allem für das Erkennen eines kurzfristigen Hoch- bzw. Tiefpunktes sehr hilfreich. Der RSI unterstützt dabei das Erkennen von Trendwendepunkten der jeweiligen Aktie bzw. des jeweiligen Marktes. Kommt es zu Verlaufsunterschieden zwischen dem Aktienkurs und dem Indikator, deutet dies auf eine baldige Trendwende hin. Sofern er richtig angewendet wird, ist der RSI-Indikator einer der wirkungsvollsten Warnsignale. In extrem steigenden oder fallenden Märkten kann er allerdings auch Fehlsignale generieren.

Übrigens: Wer den RSI berechnen möchte, braucht keinen speziellen Relative-Strength-Index-Rechner wie er auf manchen Internetseiten angeboten wird. Ein einfacher Taschenrechner reicht.

Wann entstehen Kauf- oder Verkaufssignale beim RSI?

Insgesamt müssen hier drei Szenarien unterschieden werden. Liegt der Signalbereich beispielsweise bei 30/70 und steigt der RSI-Indikator vom 30er-Bereich aus von unten nach oben, so sollte dies als Kaufsignal dienen. Kommt es jedoch zu einer Abwärtsbewegung (schneiden der 70er-Linie von oben nach unten), so ist dies ein Verkaufssignal.

Ein drittes mögliches Szenario ist zu beobachten, wenn der RSI-Indikator Verlaufsunterschiede zum jeweiligen Aktienverlauf aufweist. Fällt die Aktie beispielsweise während der RSI steigt, so deutet dies auf einen Trendwechsel hin.

Die Kaufsignale erfolgen jedoch häufig zu früh, ohne eine Stop-Loss hätte dies beträchtliche Verluste im Depot zur Folge. So sollten bei einem Einstieg oder Ausstieg nicht ausschliesslich Signale aus dem RSI verwendet werden.

Wie lautet die Formel für den RSI?

Die Berechnung des Relative Strength Index mag für Börsen-Neulinge womöglich anfangs kompliziert sein. Zunächst müssen Sie nämlich alle Kursbewegungen über den gewählten Zeitraum zusammentragen. Sobald Sie diese herausgesucht haben, ist die restliche Berechnung nicht allzu schwer. Die Formel sieht folgendermassen aus:

Relative Strength Index = Mittelwert der positiven Kursbewegung/Summe von beiden Mittelwerten * 100.

Den Relative Strength Index berechnen – ein Beispiel

Anhand eines Beispiels ist die Berechnung des RSI noch besser verständlich. Nehmen wir an, dass es in den letzten sieben Tagen folgende Kursbewegungen gab: +1, -4, +4, -2, -1, +6, +3. Wir addieren nun alle positiven Werte miteinander und alle negativen Werte miteinander. Als Ergebnis erhalten wir 14 (positiv) und 7 (negativ).

Jetzt müssen wir den jeweiligen Mittelwert berechnen. Dafür teilen wir 14 durch die Anzahl der Tage des Beobachtungszeitraums (in diesem Fall 7). Das Ergebnis für den positiven Mittelwert lautet damit 2. Gleiches machen wir für den negativen Mittelwert und erhalten die Zahl 1.

Nun müssen wir die Zahlen in die RSI-Formel einsetzen:

2/(2+1) * 100 = RSI

2/3 * 100 = 66,6

In diesem Fall hat der Kurs also noch nicht ganz den 70er-Bereich erreicht und gilt noch nicht als überkauft, ist aber auf dem Weg dorthin. Möglicherweise kommt es dann bald zum Kursrückgang.

Hoher oder niedriger Relative Strength Index – was ist besser?

Nur weil eine Aktie laut RSI als überverkauft oder überkauft gilt, spiegelt das nicht immer die Wirklichkeit wider. Gerade in Phasen von starken Trends kann der RSI über längere Zeiträume im überkauften oder überverkauften Bereich verharren. Grundsätzlich kann der RSI Indikator auf fast alle Basiswerte angewendet werden. Der Relative Stärke Index gehört allerdings zu den Oszillatoren, was bedeutet, dass er sich für Märkte, die keine hohe Volatilität aufweisen, nicht besonders gut eignet. Damit eignet sich der Indikator RSI beispielsweise besser für Kryptowährungen als für den Aktienmarkt.

Des Weiteren gilt, dass weder ein hoher noch ein niedriger RSI Index immer als negativ oder positiv ein geordnet werden kann. Wer den RSI für das Trading verwendet, kann allerdings ungefähr erwartete Trends aufspüren und dann entsprechend mit Put- oder Call-Optionen handeln. Mehr Informationen zum Handel mit Optionsscheinen finden Sie in unserem entsprechenden Ratgeber-Artikel.

Grundsätzlich sollten Sie als Anleger sich nicht hundertprozentig auf den Relative Strength Index verlassen oder nur auf dessen Basis Aktien handeln.

Unsere Empfehlung: Vergleichen Sie Ihren errechneten Relative Strength Index mit RSI-Indikatoren aus der Vergangenheit. Hat sich der Kurs immer nach der RSI-Kennzahl gerichtet oder hielten vergangene Trends unerwartet lange an? Das könnte Sie auch interessieren: ETF-Lexikon ETF-Sparplan Investieren in Gold-ETFs ETF kaufen

Fazit zum Relative Strength Index

Zusammenfassend lässt sich für Sie als Anleger festhalten, dass der Relative Strength Index ein durchaus interessanter und nützlicher Indikator für das Erkennen von Trends an den Märkten ist. Dennoch sollten Sie einen RSI von unter 30 nicht direkt als Kaufsargument bzw. einen RSI von über 70 nicht als Verkaufsargument ansehen.

Der Einsatz des RSI macht je nach gewähltem Markt mehr oder weniger Sinn. Vergleichen Sie RSI Werte aus der Vergangenheit, um die Aussagekraft des Relative Strength Index für verschiedene Börsenprodukte zu ermitteln. Besonders in volatilen Phasen kann sich die Betrachtung des RSI für Sie als Anleger durchaus lohnen!

Relative Strength Index – das sollten Sie tun

  1. Bevor Sie mit dem Trading starten können, benötigen Sie ein Wertpapierdepot.

  2. Überlegen Sie sich, mit welchen Börsenprodukten Sie handeln möchten.

  3. Analysieren Sie den Kursverlauf des gewünschten Produktes. Wählen Sie einen ausreichend langen Zeitraum – bei Kryptowährungen kann sich sogar ein Blick in die letzten 21 Tage lohnen.

  4. Berechnen Sie nun den Relative Strength Index und interpretieren Sie das Ergebnis.

  5. Informieren Sie sich vor einer Kauf- oder Verkaufsentscheidung auch anderweitig über das Produkt. Wie entwickelt sich aktuell die Branche? Gibt es wichtige News über das Unternehmen?

*Das bedeutet das Sternchen: Unsere Ratgeber-Artikel sind objektiv recherchiert und unabhängig erstellt. Wir wollen so möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig Vermögen aufzubauen und in Finanzfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Damit unsere Informationen kostenlos abrufbar sind, werden manchmal Klicks auf Verlinkungen vergütet. Diese sogenannten Affiliate Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen. Geld bekommt die finanzen.net GmbH, aber nie der Autor individuell, wenn Leser auf einen solchen Link klicken oder beim Anbieter einen Vertrag abschliessen. Ob die finanzen.net GmbH eine Vergütung erhält und in welcher Höhe, hat keinerlei Einfluss auf die Produktempfehlungen. Für die Ratgeber-Redaktion ist ausschliesslich wichtig, ob ein Angebot gut für Anleger und Sparer ist.