ETFs auf den STOXX Europe 600 sind nicht nur in Europa besonders beliebt. Denn Sie investieren mit einem ETF in die 600 grössten Unternehmen Europas. Doch was müssen Sie als Anleger bei der Auswahl beachten, was unterscheidet einen STOXX Europe 600-ETF von einem anderen? Die Antworten gibt’s in diesem Artikel. Ausserdem finden Sie hier auch die besten ETFs in einer Übersicht. Zu Beginn gibt’s direkt die besten Empfehlungen und Tipps!
Name | ISIN/Valor | Laufende Kosten pro Jahr (TER) | Verwendung der Erträge |
---|---|---|---|
BNP Paribas Easy STOXX Europe 600 UCITS ETF | FR0011550193/ 22124077 | 0.20 Prozent | thesaurierend |
Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc | LU0908500753/ 21182580 | 0.07 Prozent | thesaurierend |
Invesco STOXX Europe 600 UCITS ETF | IE00B60SWW18/ 10128486 | 0.19 Prozent | thesaurierend |
iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) | DE0002635307/ 1814262 | 0.20 Prozent | thesaurierend |
Xtrackers STOXX Europe 600 UCITS ETF 1C* | LU0328475792/ 3614439 | 0.20 Prozent | thesaurierend |
Amundi STOXX Europe 600 UCITS ETF EUR (C) | LU1681040223/ 38785173 | 0.18 Prozent | thesaurierend |
Produktempfehlung: Der thesaurierende Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc liegt in unserem ETF-Test ganz vorne. Dieser ist mit einer TER von 0.07 Prozent mit Abstand der günstigste STOXX Europe 600-ETF und wurde auch von Finanztest als ein ETF «1. Wahl» bezeichnet. Der ausschüttende iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) ist gemessen nach Fondsvolumen der zweitgrößte ETF auf den STOXX Europe 600 Index.
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Im Folgenden erläutern wir Ihnen ausführlich, welche Vorteile ein Robo-Advisor bei der Geldanlage bieten kann, warum Sie einen STOXX Europe 600-ETF in Ihr Wertschriftdepot holen sollten und was die in der Tabelle vorgestellten Indexfonds auszeichnet.
Der STOXX Europe 600 Index enthält, wie der Name bereits sagt, die Aktien der 600 grössten Unternehmen aus insgesamt 17 europäischen Ländern. Darunter sind nicht nur Länder, die dem europäischen Währungsgebiet angehören wie Italien, Deutschland oder Frankreich, sondern auch Grossbritannien die Schweiz und auch skandinavische Staaten. Ein STOXX Europe 600-ETF bildet eben diesen Index nach. Somit partizipieren Inhaber dieser ETFs neben den Kursgewinnen auch an Dividenden der 600 Unternehmen.
Der STOXX Europe 600 Index ist sehr breit aufgestellt und wird auch als das europäische Pendant zum amerikanischen S&P 500 Index bezeichnet, der die 500 grössten Unternehmen aus dem US-amerikanischen Raum enthält. Herausgegeben wird er seit 1998 von der STOXX Limited, einer schweizerischen Tochter der Deutschen Börse AG.
Insgesamt können Anleger aus neun verschiedenen ETFs wählen, die den europäischen Index abbilden. Weiter unten im Artikel gehen wir auf die besten ETFs ein und zeigen Ihnen die Unterschiede zwischen den einzelnen STOXX Europe 600-ETFs auf. Diese eignen sich aufgrund seiner breiten Streuung perfekt für jedes Depot. Denn allein die Performance der letzten Jahre kann sich sehen lassen: Indexfonds auf den STOXX Europe 600 haben im Schnitt rund sieben Prozent Rendite erwirtschaftet.
Kurz vor Beginn der Corona-Krise im Jahr 2020 erreichte der Index mit 433.9 Punkten seinen Höchststand am 19. Februar 2020. Doch zu Beginn der Corona-Krise sackte der Kurs des STOXX Europe 600, wie auch der vieler anderer Indizes stark ab, erholte sich jedoch wieder vom starken Einbruch.
ETFs bilden einen Index nach, zum Beispiel den deutschen Leitindex DAX, den EURO STOXX 50 oder den STOXX Europe 600. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Zunächst gibt es die physisch replizierenden ETFs (direkte Replikation), die die Originalaktien des zugrundeliegenden Index kaufen und verkaufen. Bei einer Vollreplikation werden alle Aktien gemäß ihrer Gewichtung in einem Aktienindex gekauft. Im Gegensatz dazu bilden synthetisch replizierende ETFs (indirekte Replikation) den zugrundeliegenden Index nur nach, sie kaufen und verkaufen nicht die Aktien, die in dem Index enthalten sind.
Ein STOXX Europe 600-ETF mit direkter Replikationsmethode kauft und verkauft tatsächlich die im Index enthaltenen Wertschriften. Bei der Vollreplikation besitzt der ETF-Anbieter die Aktien aller 600 Titel also in physischer Form. In einigen Fällen werden auch nur jene Indexmitglieder gehandelt, deren Einfluss auf die Indexentwicklung besonders gewichtig ist. Diese Replikationsmethode nennt sich «Representing Sampling Strategy». Indexmitglieder mit geringem Gewicht sind dann im ETF nicht enthalten. Das kann zu geringen Abweichungen bei der Kursentwicklung von ETF zu Index führen. In einem STOXX Europe 600-ETF, der auf die «Representing Sampling Strategie» setzt, könnten dann Aktien von Cineworld Group oder Hammerson fehlen. Diese Unternehmen haben weniger Einfluss auf die Entwicklung des Index als beispielsweise Nestlé, der Software-Riese SAP oder LVHM, der unter anderem durch die Luxusmarke Louis Vuitton bekannt ist.
ETF-Anbieter, die den zugrundeliegenden Index synthetisch nachbilden, kaufen die Originalaktien nicht. Bei der indirekten Replikationsmethode bilden die ETF-Anbieter die Indexentwicklung über Swaps ab, also über Tauschgeschäfte mit einem Swap-Kontrahenten. Der ETF-Anbieter schließt dabei einen Vertrag mit einem Finanzinstitut ab, das im Tausch gegen eine Gebühr die Indexrendite «liefert».
Die physische Replikation von ETFs ist für Anleger transparent und einfach nachzuvollziehen, denn ein STOXX Europe 600-ETF investiert auch in die Titel, die in diesem Index gelistet sind. Der Nachteil: Ein physischer ETF ist in der Regel teurer als ein synthetischer ETF, da die Nachbildung aufwendiger ist. Dadurch können ETFs mit direkter Replikationsmethode stärker vom Zielindex abweichen, der Tracking-Error verstärkt sich.
Mit synthetischen ETFs können Fondsgesellschaften einen Index präziser nachbilden, der sogenannte Tracking Error fällt geringer aus als bei den meisten physischen ETFs. Darüber hinaus lassen sich manche Indizes auf Rohstoffe oder auf bestimmte Schwellenländer nur über synthetische ETFs darstellen, weil sich die Basiswerte nicht lagern lassen, zum Beispiel Öl.
Aber: Das Risiko ist etwas höher als bei der direkten Replikation. Wird der Swap-Kontrahent nämlich zahlungsunfähig, geht Anlegern mitunter ihre komplette Einlage verloren. Dieses Risiko ist als gering einzuschätzen, als Anleger sollten Sie es aber kennen.
Hinweis: Mehr Informationen über die verschiedenen Replikationsmethoden finden Sie auch in unseren Ratgeberartikeln ETF kaufen und in unserem ETF-Lexikon.
Mithilfe der Gesamtkostenquote, der sogenannten Total Expense Ratio (TER), können Sie die Kosten eines ETFs vergleichen. Allerdings spiegeln sich in der TER nicht alle Kosten wider. Die TER gibt nur die laufenden Kosten pro Jahr für den Besitz eines ETFs an.
Die sogenannte Total Cost of Ownership (TCO) gibt hingegen die tatsächlichen Gesamtkosten an. Die TCO berücksichtigt zum Beispiel auch Handelsgebühren und Spreads bei Transaktionen innerhalb des ETFs, die Swapgebühr bei synthetisch nachgebildeten ETFs, Steuern sowie Erträge beispielsweise durch Wertschriftenleihe.
Achten Sie auch auf die indirekten Gebühren, die durch den Tracking Error (TE) entstehen. Er misst die Abweichung des ETFs vom zugrundeliegenden Index. Ist der TE niedrig, dann ist die Entwicklung im Vergleich zum Index sehr ähnlich.
Der TE gibt allerdings nicht an, ob die Abweichung positiv oder negativ ist. Aufschluss darüber gibt die Tracking-Differenz (TD). Das ist der Unterschied zwischen der Rendite des ETFs und der Rendite des Index, der vom ETF nachgebildet wird.
Wichtig: Der ETF mit dem niedrigsten TER, ist nicht unbedingt der günstigste ETF.
Mit einem STOXX Europe 600-ETF profitieren Sie von den Kursgewinnen und den Dividenden der im Index gelisteten Unternehmen. Jetzt müssen Sie sich nur noch wissen, was Sie mit den Erträgen machen wollen: Die Dividenden ausschütten oder reinvestieren?
Wenn Sie die Dividenden der im Index vertretenen Unternehmen auf Ihrem Konto gutgeschrieben bekommen möchten, dann müssen Sie sich für einen ausschüttenden ETF entscheiden. Die Erträge aus Ihrem ETF können Sie dann nutzen, wie Sie möchten. ETFs, die alle Dividenden wieder anlegen, nennen sich thesaurierende ETFs. Der Vorteil: Sie profitieren von einer Art Zinseszinseffekt, da sich der Wert des ETFs nicht nur durch die Kursgewinne des zugrundeliegenden Index› erhöht, sondern eben auch durch die erzielten Erträge.
Wenn Sie selbst in einen STOXX Europe 600-ETF investieren wollen und nicht mithilfe eines Robo-Advisors, dann können Sie zwischen neun verschiedenen ETFs wählen, wie Sie bereits zu Beginn dieses Artikels in unserer Übersicht der besten STOXX Europe 600-ETFs festgestellt haben. Wir haben allerdings nur die besten sechs ETFs in unsere Tabelle aufgenommen, um Ihnen nur die vorzustellen, die auch bei führenden Bewertungsportalen wie Morningstar überzeugt haben. Ausserdem helfen Ihnen die bisher vorgestellten Kriterien Replikationsmethode, Tracking Error und Ausschüttungsmethode bei Ihrer Entscheidung für oder gegen einen dieser ETFs. Im Folgenden gehen wir auf die Vor- und Nachteile der einzelnen STOXX Europe 600-ETFs ein:
Für den langfristigen Vermögensaufbau empfehlen wir einen thesaurierenden STOXX Europe 600-ETF – zum Beispiel den Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc (ISIN LU0908500753/WKN LYX0Q0 ). Der ETF ist in Luxemburg aufgelegt, die Erträge werden reinvestiert (thesauriert) und der Index wird vollständig physisch nachgebildet. Mit einer jährlichen Gesamtkostenquote (TER) 0.07 Prozent ist der Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc der günstigste ETF auf den STOXX Europe 600.
Etwas mehr bezahlen Sie für den BNP Paribas Easy STOXX Europe 600 UCITS ETF (ISIN FR0011550193/WKN A1W37K ): 0.20 Prozent pro Jahr kostet das Investment in den ETF der französischen Grossbank BNP Paribas. Der ETF, der in Frankreich auferlegt ist, bildet den STOXX Europe 600 synthetisch nach und legt die Erträge wieder im Fondsvermögen an (thesaurierend). Der ETF der BNP Paribas hat während der Corona-Krise am besten performt. Der Kurs ist nicht so stark eingebrochen, wie die anderen ETFs auf den STOXX Europe 600.
Weitere gute thesaurierende ETFs sind übrigens: Xtrackers STOXX Europe 600 UCITS ETF 1C* (ISIN LU0328475792/WKN DBX1A7) und der Amundi STOXX Europe 600 UCITS ETF EUR (C) (ISIN LU1681040223/WKN A2H57X), der den Index ebenso wie der BNP Paribas-ETF synthetisch nachbildet.
Der mit Abstand grösste ETF auf den STOXX Europe 600 gemessen am Fondsvolumen ist der in Luxemburg auferlegte Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc (ISIN LU0908500753/WKN LYX0Q0). Auch dieser bildet den europäischen Index physisch nach. Mit einer TER von 0.07 ist er der günstigste Stoxx 600 ETF. Ein guter ausschüttender ETF ist der iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE) (ISIN DE0002635307/WKN 263530).
Unsere Empfehlung: Wenn die Erträge Ihres STOXX Europe 600-ETFs regelmässig ausgeschüttet werden sollen, dann empfehlen wir Ihnen den iShares STOXX Europe 600 UCITS ETF (DE). Er ist einer der grössten ETFs auf den STOXX Europe 600. Amundi Stoxx Europe 600 UCITS ETF Acc eignet sich als thesaurierender ETF perfekt für einen langfristigen Vermögensaufbau und ist ausserdem der günstigste ETF.
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Ob thesaurierender oder ausschüttender ETF, ob physischer oder synthetischer ETF – wählen Sie einen STOXX Europe 600-ETF, der zu Ihrer Anlagestrategie passt.
Wollen Sie langfristig ein Vermögen aufbauen, wählen Sie einen thesaurierenden ETF.
Wollen Sie einmalig einen großen Betrag anlegen oder flexibel mit den Erträgen umgehen, dann wählen Sie einen ausschüttenden ETF.
Vor allem bei langfristigen Anlagen sollten Sie sich für einen günstigen ETF entscheiden. Achten Sie dann vor allem auf die jährlichen Gebühren (TER).
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