Digital Assets im Portfolio-Kontext

Webinar für die Swiss Crypto Investing Days mit Gregory Mall von der Seba Bank

Für die Leser unter Ihnen haben wir an dieser Stelle die Kernpunkte des Webinars zusammengefasst:

Digitale Assets als neue Anlageklasse:

Akademisch wird noch immer darüber debattiert, ob Kryptoassets eine neue Anlageklasse darstellen. Die Problematik dabei ist: Es gibt keine eindeutige Definition darüber, was eine Anlageklasse ausmacht. Gleichwohl soll Anlagen dann eine neue Anlageklassen begründen, wenn diese untereinander eine hohe Korrelation aufweisen und von anderen Anlageklassen zu unterscheidende Rendite- und Risikoeigenschaften aufweisen.

Nimmt man diese Definition her, stellen Kryptoassets in der Tat eine neue Anlageklasse dar. Wie verschiedene akademische Studien zeigen, haben digitale Assets andere Performance-Treiber sowie andere Volatilitäten und sind auch weniger stark reguliert als traditionellen Anlageklassen. Nichtdestotrotz ist festzuhalten, dass es sich bei Kryptoanlagen nach wie vor um eine Nische innerhalb des gesamten Anlageuniversums handelt.

In den USA hat das Anlageunternehmen Fidelity institutionelle Investoren danach befragt, was diese zur neuen Anlageklasse der Kryptoasset halten. Für die meisten Investoren stellen Kryptoasset ein innovatives Tech-Investment dar. Insgesamt 73% der Befragten sind der Meinung, dass die Bedeutung von Kryptoassets zunehmen wird. Das führt auch dazu, dass die Akzeptanz von Kryptoassets unter institutionellen Anlegern konstant wächst. Angesichts der bedeutenden Investoren, die sich heute bereits in irgendeiner Art mit Kryptoassets beschäftigen, ist kaum vorstellebar, dass diese wieder verschwinden werden. Dazu zählen Banken wie J.O Morgan, Goldman Sachs, aber auch andere Finanzinstitute wie Visa, Mastercard, Fidelity oder BlackRock. Dazu kommen Firmen wie MicroStrategy oder Tesla, die Bitcoin auf ihren Büchern halten.

Die Abbildung zeigt, welche bedeutenden Akteure sich heute bereits in die Welt der Kryptoanlagen vorgewagt haben.

Hohe Volatiliät:

Ausser Frage steht: Bitcoin und andere Kryptoassets sind äusserst volatile Anlagen. So hat Bitcoin in drei unterschiedlichen Marktphasen jeweils einen maximalen Verlust (maximaler Einbruch vom Höchst- bis zum Tiefstand) von -93%, -87% und -83% erlebt. Diese Zahlen zeigen, wie hoch das Risiko bei einem Investment tatsächlich ist.

Beste Sharpe Ratio:

Die gute Nachricht ist, dass sich Bitcoin jeweils auch immer wieder stark erholt und zu neuen Markthöchstständen angesetzt hat. Im Vergleich zu anderen Anlageklassen wie Aktien oder Anleihen weist Bitcoin über verschiedene Marktphasen betrachtet die beste Sharpe Ratio auf. Diese Tatsache hat nicht zuletzt damit zu tun, dass die Korrelation von Kryptoassets zu traditionellen Anlagen über einen Zeitraum von wenigen Jahren gesehen generell tief ist.

Tiefe Korrelation:

Für volatilen Marktphasen lässt sich feststellen, dass Kryptoanlagen stark mit Tech-Aktien korrelieren und deren Performance auch von den Inflations- und Zinserwartungen abhängt. Dieser Umstand kann auch als Indiz dafür gesehen werden, dass Bitcoin immer stärker in die traditionellen Märkte integriert wird.

Die Abbildung zeigt die Korrelation von Bitcoin zu Anleihen, Aktien und Rohstoffen.

Fazit zum Portfolio-Kontext:

Nichtdestotrotz gilt: Eine Beimischung von Kryptoassets wirkt sich positiv auf das Risiko-Rendite-Verhältnis eines traditionellen Portfolios aus. Zwar nimmt die Volatilität aufgrund einer Bitcoin-Allokation zu, doch steigt auch die Rendite und zwar überproportional im Vergleich zu Volatilität. Folglich resultiert eine hohe Sharpe Ratio, was beweist, dass die Risiko-adjustierten Erträge zunehmen.

Gleichzeitig ist es so, dass trotz geringer Bitcoin-Allokation der maximale Verlust nicht signifikant steigt und man nach wie vor als ausgeglichener Investor gilt. Wichtig zu wissen: Das Risiko-Rendite-Verhältnis lässt sich nicht beliebig steigern. Das heisst: Mit steigender Bitcoin-Allokation nimmt die Risiko-adjustierte Rendite zu, doch zeigt diese einen abnehmenden Grenznutzen. Die ideale Allokation dürfte somit zwischen 5% und 10%. Steigert man die Bitcoin-Allokation weiter, kann die Sharpe Ratio wieder abnehmen.

Produktlösungen der Seba Bank:

Seba bietet sogenannte direktionale Strategien. Über eigene ETPs ermöglicht die Seba Bank ein lineares Exposure gegenüber verschiedenen Kryptoassets. Das Flagship-Produkt hier ist der SEBAX Tracker, ein Smart Beta Index auf Kryptoassets. Die Seba Bank hat deshalb einen eigenen Index kreiert, um mit dem Smart-Beta-Ansatz für ein besser Exposure in einem Markt zu sorgen, der Stand heute noch kaum über Markteffizienz verfügt.

Auch möglich sind nicht-direktionale Anlagestrategien. Dabei handelt es sich dem Prinzip nach um Hedgefonds-Strategien, um Ineffizienzen innerhalb der Anlageklassen der Kryptoassets ausnützen. Wichtig: Die Seba Bank bietet diese nicht-direktionalen Strategien nicht selber an, sondern hilft interessierten Kunden dabei, in Lösungen von ausgewählten Drittparteien zu investieren.

Des Weiteren bietet die Seba Bank auch Strategien, die auf Optionen basieren. Diese lassen sich über ein Mandat umsetzen und sollen Investoren dabei helfen, von einer systematischen Fehlbewertung der Marktvolatilität zu profitieren.

Die Abbildung zeigt, wie sich verschiedene Portfolio-Parameter je nach Bitcoin-Allokation verändern.

Bildquellen: Seba Bank