Frankreich: Schuldenschnitt für Südeuropa

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Krisenländer in Südeuropa benötigen nach Ansicht eines Beraters von Frankreichs Präsident Francois Hollande einen weiteren Schuldenschnitt. "Ich sehe nicht, wie Griechenland, Spanien und Portugal ohne einen Haircut jemals wieder richtig wachsen können", sagte der Ökonom Philippe Aghion der Wochenzeitung Die Zeit. Außerdem benötigten die Banken im Süden Europas weitere Hilfe von der Europäischen Zentralbank und dem Stabilitätsfonds.

   Zugleich forderte Aghion eine Reform des geplanten Fiskalpaktes: "Falls das Wachstum in diesem Jahr viel niedriger ist als erwartet, brauchen wir mehr Flexibilität im Pakt - um die strukturellen Reformen anzugehen." Er appellierte an die Bundeskanzlerin, dies Frankreich und anderen Ländern zuzugestehen.

   Aghion, der als Wirtschaftsprofessor an der Harvard Universität lehrt und zu den weltweit renommiertesten Wachstumsexperten zählt, hält zudem eine höhere Inflationsrate für nötig: "Für die Eurozone wären zwei Prozent gut, in Deutschland müsste die Teuerungsrate also etwas höher liegen", sagte er. In Deutschland ginge es konkret um "drei bis vier Prozent". So würde der Wirtschaft in anderen EU-Ländern die Möglichkeit gegeben, wieder zu atmen.

   DJG/apo/chg

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   May 23, 2012 08:26 ET (12:26 GMT)

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