SPI-Schlusslicht |
20.06.2022 20:32:00
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Analyst stiftet Verwirrung rund um Blackstone Resources
Blackstone Resources war einst ein Geheimtipp, inzwischen ist der SPI-Wert deutlich abgestürzt. Eine aktuelle Analysten-Bewertung reiht sich in teilweise verwirrende Aussagen um das Unternehmen ein.
• Verhaltensmarktregeln und Offenlegungspflichten - die FINMA erhebt Vorwürfe
• Analyst nimmt Abwertung der Aktien zurück
Seit Anfang des Jahres hat die Aktie von Blackstone Resources über 80 Prozent verloren, sie ist von 2,80 Franken auf 0,50 Franken gefallen (Schlusskurs 16.6.2022). Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) ermittelte gegen das Unternehmen bezüglich Verstössen gegen Marktverhaltensregeln und Offenlegungspflichten. Die SIX-Börsenaufsicht verhängte eine Busse.
Varun Sikka, Analyst bei AlphaValue, unterzog seine Prognosen für Blackstone Resources daraufhin einer gründlichen Prüfung, wie er schreibt. Im Ergebnis hält er zwar an der Kaufempfehlung für Blackstone Resources fest, hat nun aber auf die Vorwürfe gegenüber dem Batteriehersteller reagiert: Der Analyst kürzte den Nettobarwert je Aktie von 25,40 Franken auf 4,65 Franken, das Kursziel für die nächsten sechs Monate kürzte er von 12 Franken auf 3,67 Franken.
So weit ist dies nachvollziehbar, allerdings schreibt ein Journalist nun, ihn habe kurz nach der oben gennannten Analyse ein Kommentar des Analysten erreicht, in dem dieser die aktuelle Bewertung revidiere. "Darin stellt derselbe Autor die Abdeckung der Aktien mit einem erneuten Verweis auf die Vorwürfe der FINMA eher etwas wortkarg ein", heisst es in dem Artikel bei cash.ch. Die älteren Analysen behielten vorerst, bis Mitte Juli, ihre Gültigkeit.
Vorwürfe der FINMA: Kurstreibende Handels- und Informationsaktivitäten
Im Februar hatte der Analyst nach dem Verkauf einer Tochtergesellschaft das Kursziel sogar noch erhöht, was jedoch der Aktie kaum Auftrieb verschaffte, da Sikka bereits mehrfach mit enormen Kurszielen auf die Aktie aufmerksam zu machen versuchte. Laut cash.ch spiele sicherlich eine Rolle, dass AlphaValue die Papiere im Auftrag von Blackstone Resources selbst mitverfolge. Aufsehen erregt hatte anschliessend allerdings, dass Blackstone selbst in einer Pressemitteilung auf die äusserst positive Bewertung der Unternehmens-Anteile verwiesen hat - in der Schweiz höchst ungewöhnlich und für die FINMA ein Grund für Ermittlungen.
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht stellte im April fest, dass durch das Unternehmen oder im Umkreis des Unternehmens mehrfach manipulativ Aktienkäufe vorgenommen wurden, die sich kurstreibend auswirkten. Die Verantwortlichen selbst äusserten sich mehrfach in einer Art und Weise, die den Aktienkurs beeinflussen sollte.
Auch gesponserte Kaufempfehlungen mit Kurszielen, die ein Vielfaches über dem tatsächlichen Börsenkurs liegen und zum Teil auf falschen Informationen basierten, wurden moniert. Eine konkrete Analyse wird allerdings nicht benannt.
"Insgesamt stellt die FINMA somit bei der Blackstone Resources AG und einem ihrer Organe Marktmanipulationen und Verstösse gegen Offenlegungspflichten fest. Die Blackstone Resources AG ist kein von der FINMA beaufsichtigtes Institut. Der Entscheid der FINMA ergeht im Rahmen der allgemeinen Marktaufsicht.", so die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht. Die Möglichkeiten der FINMA, konkrete Massnahmen zu ergreifen oder Strafen zu verhängen seien begrenzt, heisst es weiter.
Wie die letzten, zurückgenommenen Aussagen des AlphaValue-Analysten Varun Sikka zu bewerten sind und wie er sich Mitte Juli zu dem Kursziel von Blackstone Resources äussern wird, bleibt abzuwarten.
Der Batteriehersteller in den Medien
Zwei Meldungen aus dem März setzten die Aktie weiter unter Druck: Im März trat Finanzchef Christoph von Aesch nach weniger als einem Jahr zurück. Zudem muss das Unternehmen auf einer ausserordentlichen Generalversammlung einen neuen Revisor wählen lassen, nachdem die bisherige Revisionsstelle ihr Mandat niedergelegt hatte.
Zuletzt gewann Blackstone zwei renommierte Klima- und Innovationspreise, den German Innovation Award 2022 sowie den Green Product Award 2022, für seine prioritäre 3D-Drucktechnologie für die Highspeed Produktion nachhaltiger und leistungsfähiger Lithium-Ionen-Batterien. "Wir freuen uns, dass die Jurys dieser hochgeachteten Auszeichnungen unsere Technologien erneut bestätigt haben. Diese beiden erhaltenen Nachhaltigkeitspreise zeigen, dass unsere Batterien für das Gelingen der Energiewende einen wichtigen und innovativen Beitrag leisten und sich in der praktischen Anwendung bewähren", heisst es in der Pressemitteilung.
Die Frist für die Veröffentlichung des Jahresberichts wurde auf Ende Juli verlängert.
Redaktion finanzen.ch
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