Mobilitätsmonitor |
07.06.2018 21:59:00
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Elektroautos beliebt wie nie: Warum Schweizer auf Tesla & Co. abfahren
Elektroautos werden in der Schweiz immer beliebter, wie die Ergebnisse des Mobilitätsmonitors, einer Studie des Forschungsinstitut gfs.bern, zeigen. Klare Verlierer in diesem Jahr sind Dieselfahrzeuge.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Vor allem der Dieselabgasskandal könnte ein Grund für die steigende Beliebtheit von Elektroautos sein. Aber auch Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz bewegen die Gesellschaft immer mehr. 81 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Autos mitverantwortlich für den Klimawandel sind.
Aber trotz der vielen Schweizer, die sich den Kauf eines elektronisch betriebenen Fahrzeugs vorstellen können, sind momentan noch nicht sehr viele Elektroautos auf den Schweizer Straßen unterwegs. So betrug 2017 der Anteil an neuzugelassenen Elektroautos - rein elektrische und Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid - lediglich 2,7 Prozent.
Hohe Preise und geringe Reichweite schrecken vom Kauf ab
Zugeschlagen wurde also trotz der positiven Sicht auf die umweltschonendere Alternative für den individuellen Personenverkehr noch nicht. Laut dem Mobilitätsmonitor können sich allerdings 41 Prozent der Befragten vorstellen, in fünf bis zehn Jahren ein Elektroauto zu kaufen. Auf mittelfristige Sicht könnte sich das Bild auf den Schweizer Straßen also deutlich wandeln. Doch vorher stehen die Teilnehmer der Studie der Anschaffung eher skeptisch gegenüber: In den nächsten drei bis vier Jahren ziehen nur sieben Prozent der Befragten den Kauf in Erwägung, in den nächsten zwei Jahren lediglich zwei Prozent.
Was gegen den Kauf eines Elektroautos spricht? Vorrangig die hohen Preise und die geringe Reichweite. Die meisten gehen wohl davon aus, dass die Technik noch nicht weit genug entwickelt ist und wollen wohl neue Entwicklungen erst einmal abwarten, bevor sie sich ein Elektroauto anschaffen. Auch könnte die Hoffnung bestehen, dass die Preise in den nächsten Jahren sinken werden und so auch für kleinere Geldbeutel lohnen. Denn der günstigste Serienwagen mit Elektroantrieb ist momentan der Citroën C-Zero, ein Kleinstwagen, der für 22'600 Franken zu haben ist. Ein vergleichbarer Benziner, der Citroën C1 VTi 68 ETG Shine ist dagegen für knappe 16'000 Franken erwerbbar. Am häufigsten unterwegs ist Teslas Model S, dafür müssen Käufer allerdings knappe 80'000 Franken lockermachen.
Trotz des gut ausgebauten E-Tankstellennetz in der Schweiz haben auch immer noch einige die Befürchtung, dass das Aufladen ein schwieriger Prozess ist. Gerade Leute, die in Städten wohnen und keinen Parkplatz haben, hätten das Problem, dass sie nicht einfach über Nacht ihr Auto laden könnten.
Diesel auf dem Abstellgleis
Negativ eingestellt sind die Schweizer gegenüber Dieselfahrzeugen. Konnten sich 2012 noch 80 Prozent der Studienteilnehmer vorstellen, ein Auto mit Dieselmotor zu erwerben, und 2015 noch 75 Prozent, sind es in diesem Jahr nur mehr 45 Prozent. Auch Wasserstoff- und Gasmotoren sind unbeliebt: Die Anschaffung solcher Fahrzeuge können sich nur 46 Prozent beziehungsweise 35 Prozent der Befragten vorstellen.
Autos allgemein sind aber für die Schweizer immer noch sehr wichtig. 2015 konnte sich ein Drittel vorstellen, auf ein Auto zu verzichten, 2018 nur noch ein Viertel. Vor allem auf dem Land ist ein Leben ohne Auto nahezu undenkbar: Nur zehn Prozent könnten sich dort vorstellen, ihr Fahrzeug zu entbehren - in der Stadt sind es dagegen 29 Prozent.
Das Umweltbewusstsein ist also geschärft und alternative Antriebe werden vermehrt in Betracht gezogen. 77 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Automobilbranche einen Beitrag zum Stoppen des Klimawandels leisten könnte. Nun müssen die Hersteller auch handeln: Sobald die Autos günstiger, ihre Reichweite höher und ihr Laden einfacher wird, werden sicherlich mehr Autokäufer zum Elektroantrieb greifen.
Redaktion finanzen.ch
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