Noch Luft nach oben? |
01.09.2020 23:32:00
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15 Aktien: Wo unter einer bestimmten Bedingung ein Bullenmodus in den Startlöchern steht
Die Aktienmärkte sind trotz weiter bestehender Corona-Unsicherheiten noch immer im Rallymodus. Vor diesem Hintergrund fragen sich nicht wenige Anleger wie weit es noch nach oben gehen kann. Börsenkenner Mark Hulbert erklärt bei welchen Aktien noch Potenzial bestehen könnte.
• Liquidität als wichtiges Auswahlkriterium für Aktien
• Bei hohem Liquiditäts-Beta birgt Aktie großes Potenzial
Obwohl es in Sachen Corona noch immer keinen Impfstoff gibt und weltweit wieder steigende Fallzahlen eher nicht auf ein baldiges Ende der Krise hindeuten, greifen Anleger an den Aktienmärkten mit beiden Händen zu. Vom Einbruch im März ist fast nichts mehr zu spüren, verschiedene Techindizes konnten seither gar neue Bestmarken aufstellen. Und trotzdem bleibt die Unsicherheit groß. Die Marktteilnehmer sind hin- und hergerissen zwischen der Befürchtung, ein neuer Lockdown könnte ausgerufen werden und der Angst etwas zu verpassen.
Wie soll das eigene Portfolio also gestaltet sein, wenn man seine Gewinne trotz Corona steigern möchte? Börsenexperte Mark Hulbert hat in seiner Kolumne für das US-Nachrichtenportal MarketWatch 15 Aktien zusammengestellt, von denen er glaubt, dass sie den Bullenmarkt noch weiter nach oben treiben können - allerdings nur unter einer Bedingung.
Marktliquidität als wichtiges Auswahlkriterium für Aktien
So empfiehlt der Finanzstratege jetzt auf Unternehmen zu setzen, die sich bei hoher Marktliquidität besonders positiv hervortun. Aber aufgepasst: Sobald die Liquidität wieder abnimmt, werden das diese Unternehmen wiederum sehr zu spüren bekommen. Timing ist also wie so oft alles.
Um nun die 15 Unternehmen herauszustellen hat Hulbert eine Studie der University of Chicago und der Wharton School of the University of Pennsylvania von 2003 zu Rate gezogen. In dieser zeigen die Finanzprofessoren Lubos Pastor und Robert F. Stambaugh auf, wie genau die Marktliquidität die Bewegungen von Aktien beeinflusst und letztlich vorhersehbar macht. Dabei wird Liquidität als die Fähigkeit definiert, eine große Anzahl von Anteilsscheinen zu kaufen oder zu verkaufen, ohne, dass der Preis davon beeinflusst wird. Geht die Liquidität zurück, nehmen die Trading-Kosten hingegen wieder zu, so Hulbert.
Liquiditäts-Beta berechnen
Um nun herauszufinden, welche Aktien besonders auf mehr oder weniger Liquidität reagieren, hat der Marktexperte für die Unternehmen unter Nutzung der Formel aus der Studie deren sogenanntes Liquiditäts-Beta errechnet. Anteilsscheine mit einem hohen Beta-Wert haben großes Potenzial in einem Markt mit viel Liquidität, bergen jedoch ein hohes Risiko, wenn die Liquidität wieder schrumpft. In ihrer Untersuchung sind die Professoren dabei darauf gestoßen, dass Aktien die während eines bestimmten Ereignisses, ein hohes Liquiditäts-Beta aufgewiesen haben, es höchstwahrscheinlich auch während des nächsten Ereignisse aufweisen werden. Auf diese Weise wird vorhersehbar, welche Aktien in Zeiten von hoher Marktliquidität am meisten zu gewinnen haben.
So hat Mark Hulbert schon zu Zeiten des Corona-Crashs am 23. März 2020 eine Liste der zehn Aktien des S&P 1500 aufgestellt, die gemessen an ihren Beta-Werten am Ende des Bullemarktes am meisten zu gewinnen hatten. Wie Hulbert in seiner aktuellen Kolumne schreibt, hätten diese Aktien in dem Zeitraum bis zum 18. August im Durchschnitt 70,9 Prozent hinzugewonnen, während der S&P 500 gleichzeitig lediglich 52,6 Prozent zugelegt hätte.
Bei diesen 15 Aktien sieht Mark Hulbert noch Luft nach oben
Nun hat der Börsenkenner seine Liste aktualisiert und die 15 Werte des S&P 500 zusammengestellt, die bei anhaltend hoher Markliquidität weiter zulegen dürften: Fifth Third Bancorp, Regions Financial, CF Industries Holdings, NRG Energy, Freeport-McMoRan, Jacobs Engineering Group, Hess Corp., T-Mobile US, IPG Photonics, Textron, National-Oilwell Varco, Take-Two Interactive Software, Newmont Mining Corp., Noble Energy sowie VeriSign.
Allerdings gibt der Finanzexperte zu bedenken, dass ein hoher Beta-Wert nicht das einzige Kriterium sein sollte, das Investoren bei der Aktienauswahl ihres Portfolios berücksichtigen sollten. Darüber hinaus bedauert der MarketWatch-Kolumnist, dass es bisher keine öffentlich zugängliche Datenbank zu den Beta-Werten von Unternehmen gebe. Man muss diesen unter Nutzung der Formel der oben erwähnten Studie also selbst errechnen, was vielleicht nicht jedem Anleger liegen dürfte.
Redaktion finanzen.ch
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