Unternehmenskrise |
23.04.2024 21:43:00
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Analyst sieht Crash-Gefahr für Tesla-Aktie: Wird die Abstimmung über Musks Aktienpaket zu einer Vertrauensfrage für den Tesla-CEO?
Die Tesla-Aktionäre machen zur Zeit eine schwere Zeit durch: Schwächelnde Nachfrage, stärkere Konkurrenz, massive Stellenstreichungen - und nun auch noch Querelen rund um das Milliarden-Aktienpaket von Elon Musk. Ein Analyst sieht sogar die Gefahr, dass Tesla zu einer Meme-Aktie verkommen könnte.
• Investor: Abstimmung über Musk-Aktienpaket könnte Zukunft entscheiden
• Tesla ohne Musk: Crash der Aktie?
Die Tesla-Aktionäre machen zur Zeit eine schwere Zeit durch: Schwächelnde Nachfrage, stärkere Konkurrenz, massive Stellenstreichungen, regelmäßige Kurszielsenkungen durch Analysten - und nun auch noch Querelen rund um das Milliarden-Aktienpaket von Elon Musk. Einige Experten spekulieren sogar schon darüber, wie lange es den einstigen Börsenstar überhaupt noch geben wird.
Es nimmt folglich wenig Wunder, dass sich die Tesla-Aktionäre immer mehr zurückziehen. Das Tesla-Papier kostet derzeit 147,05 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 19. April 2024) und liegt damit seit Jahresanfang deutliche 40,82 Prozent im Minus. Ein Analyst sieht jetzt sogar die unmittelbare Gefahr, dass Tesla zu einer Meme-Aktie verkommen könnte.
Gericht in Delaware erklärte Milliarden-Aktienpaket für ungültig
Vergangene Woche sorgte Tesla für Schlagzeilen, als das Unternehmen ankündigte, über die Wiedereinführung des Aktienpakets im Wert von 56 Milliarden US-Dollar für den CEO Elon Musk aus dem Jahr 2018 abzustimmen. Zuvor hatte ein Gericht in Delaware diese Vergütung als "tief fehlerhaft" bezeichnet und für ungültig erklärt. Die Vorsitzende des Gerichts begründete diesen Schritt damit, dass Musk das Unternehmen vollständig kontrolliere, anstatt nur den Verwaltungsrat von Tesla. Das Vergütungskomitee des Verwaltungsrates habe nicht mit Musk über die Bedingungen des Deals verhandelt, vielmehr arbeite es "fast als beratendes Gremium neben ihm". Tesla leistete Widerspruch gegen dieses Urteil. Dem Elektroautobauer zufolge seien bedeutsame Beweise ignoriert und Fehler bei den Tatsachen und Rechtsfolgerungen gemacht worden.
Tesla-Aktionäre sollen über Aktienpaket abstimmen
Ob Musk die milliardenschwere Aktienvergütung erhält, darüber sollen die Tesla-Aktionäre im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 13. Juni abstimmen. Zudem sollen die Investoren darüber entscheiden, ob Tesla seinen Hauptsitz von Delaware nach Texas verlegt. Musk hatte diesen Schritt für den Fall eines negativen Urteils angekündigt. Delaware gilt aufgrund steuerlicher Vorteile als bevorzugter Standort für US-Unternehmen. Musk scheint aber seine Meinung hierhingehend geändert zu haben und das als besonders wirtschaftsliberal geltende Texas zu präferieren.
McNamee: Abstimmung entscheidet über weitere Richtung
Die Abstimmung könnte für enorme Turbulenzen sorgen. Laut dem Investor Roger McNamee, Mitbegründer des Private-Equity-Fonds Elevation Partners, gehe es in der Abstimmung nicht nur um ein Aktienpaket und eine Verlegung des Firmensitzes, vielmehr handele es sich um eine Grundsatzentscheidung darüber, ob Elon Musk - die absolute Macht- und Strahlfigur des Elektroautopioniers - der Chef von Tesla bleibe. Falls der Tech-Visionär diese "Vertrauensfrage" verliere, hätte dies McNamee zufolge katastropale Auswirkungen auf den Aktienkurs der Tesla-Anteilsscheine.
"Diese Abstimmung ist der Test, bei dem die Investoren sagen können, welchen Weg sie einschlagen wollen", zitiert "BusinessInsider" McNamee. "Es ist ein Test für Tesla als Meme-Aktie, denn wenn Musk nicht mehr als zentral für die Geschichte angesehen wird, dann denke ich, dass Tesla anfängt, wie ein Autounternehmen zu handeln, im Gegensatz zu einer Erweiterung von Elon Musk", so der Elevation Partners-Mitbegründer. Die fundamentalen Daten des Unternehmens würden einen solchen Anstieg nicht rechtfertigen - ohne Musk würden viele Tesla-Investoren ihre Aktien wahrscheinlich verkaufen, meint McNamee.
Tesla-Aktie ohne Musk viel weniger Wert?
McNamee ist keineswegs der einzige Branchenkenner, der in Musks Führungsrolle den Hauptgrund für die Tesla-Rally der vergangenen Jahre sieht. Beispielsweise bezeichnete der renommierte Fondsmanager Jim Chanos das Tesla-Papier bereits 2022 als "Hoffnungen und Träume"-Aktie: Ihr Erfolg basiere eher auf der Faszination für Musk und nicht auf Fundamentaldaten. So könnte der seit Monaten anhaltende Aktienkursrückgang auch damit zusammenhängen, dass der Mythos Musk mittlerweile bröckelt. "CNBC"-Börsenexperte Jim Cramer berichtete, dass sich die Wall Street immer mehr vom umstrittenen Musk abwende.
Musk-Mythos bröckelt
Auch McNamee führte Musks jüngstes Verhalten als Grund für den Aktienrückgang an. Zu den Kontroversen gehörten der Umgang des CEO mit einem antisemitischen Post und die Sorge, dass er durch seine anderen Unternehmen wie X (ehemals Twitter), SpaceX oder Neuralink abgelenkt sei.
Der einflussreiche Wedbush-Analyst Dan Ives sieht die Erfolgsgeschichte von Tesla ebenfalls in akuter Gefahr. "Unserer Ansicht nach hat die Uhr Mitternacht geschlagen und Musk muss nun die Wachstumsstrategie darlegen, realistische Liefer- und Margenziele nennen. Er muss erörtern, warum jetzt erhebliche Entlassungen vorgenommen werden, und vor allem der Wall Street einen klaren Ausblick auf das Model 2 geben", schrieb er in einer Notiz und verwies auf die Unklarheit darüber, worauf sich Tesla tatsächlich konzentriere. Neben anderen Korrekturmaßnahmen hat Ives zuvor vorgeschlagen, Musk ein Vergütungspaket anzubieten, das ihn bis mindestens 2030 als CEO belassen würde. Klar ist: Musk muss schleunigst positive Meldungen liefern, um die Talfahrt der Tesla-Aktien aufzuhalten.
Redaktion finanzen.ch
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