29.10.2024 14:03:37
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Ausblick UBS: Q3-Konzergewinn von 758 Millionen US-Dollar erwartet
Zürich (awp) - Die UBS publiziert am Mittwoch, 30. Oktober, das Geschäftsergebnis zum dritten Quartal 2024. Zum AWP-Konsens haben insgesamt fünf Analysten beigetragen.
Q3 2024 (in Mio USD) AWP-Konsens Q3 2023 Geschäftsertrag 11'500 11'695 Gewinn vor Steuern adj. 1'713 844 Gewinn vor Steuern 1'171 -255 Konzernergebnis 758 -785
PRO MEMORIA: Die UBS geht voran mit der Restrukturierung: Vergangene Woche wurde bekannt, dass die USB bei der Kreditkarten-Herausgeberin Swisscard aussteigt. Das von Credit Suisse - vor der Übernahme - je hälftig mit American Express gehaltene Joint Venture wird vollständig von American Express übernommen.
Was neben den politischen Diskussionen über grössere Kapitalpolster der systemrelevanten Banken auch noch Thema bleibt, ist die Diskussion über die Wettbewerbssituation und die Marktmacht. Dazu haben sich vor kurzem der Preisüberwacher, die Finanzmarktaufsicht Finma, die Wettbewerbskommission (Weko) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu einem weiteren Austausch getroffen. Hauptsächlich ging es um Beschwerden aus der Bevölkerung und der Wirtschaft. Die UBS bleibt in Sachen Kartellrecht weiter unter Beobachtung.
In Sachen Regulierung muss die UBS zudem ihre Pläne für den Abwicklungsfall überarbeiten: Die Notfallpläne für den Sanierungs- und Liquidationsfall sollen so weiterentwickelt werden, dass die Behörden für einen Krisenfall zusätzliche Optionen erhalten. Die bestehende Abwicklungsstrategie sehe nur eine Fortführung der Geschäftstätigkeit im Rahmen einer Sanierung und Restrukturierung des Geschäftsmodells vor, so die Finma. Es solle aber auch ein Marktaustritt durch den Verkauf oder das Herunterfahren einzelner Geschäftsbereiche oder ein Verkauf der Bank möglich sein.
RECHTSFÄLLE: Ein immer noch grosser offener Rechtsfall ist der Steuerprozess in Frankreich. Das oberste Gericht des Landes hat das Verfahren im November 2023 zurück zur Vorinstanz geschickt. An der grundsätzlichen Verurteilung der UBS wegen rechtswidriger Kundenanwerbung und schwerer Geldwäscherei hielt der Kassationshof allerdings fest. Die UBS habe zwischen 2004 und 2012 illegal um reiche Franzosen geworben und die Kunden dazu bewegen wollen, Schwarzgeldkonten in der Schweiz zu eröffnen. Neu verhandelt werden müssen allerdings die Strafzahlungen und die zivilrechtlichen Schadenersatzzahlungen.
Die Vorinstanz hatte die UBS im Dezember 2021 zu einer Zahlung von insgesamt gut 1,8 Milliarden Euro verdonnert. Darin enthalten ist eine Busse in der Höhe von 3,75 Millionen, die Einziehung von 1 Milliarde Euro und eine zivilrechtliche Schadenersatzzahlung von 800 Millionen. Die UBS hatte dagegen Rekurs eingelegt und für den Fall 1,1 Milliarden Euro zurückgestellt. Wann der neue Prozess beginnen wird, ist unklar.
Ausstehend sind darüber hinaus etwa noch Klagen von ehemaligen CS-Kleinaktionären im Zusammenhang mit der Übernahme durch die UBS und dem damals gezahlten Kaufpreis. Und auch die vollständige Abschreibung der CS-AT1-Anleihen im Zuge der Not-Übernahme - angeordnet durch die Finma - könnte noch rechtlichen Ärger bringen.
KAPITALRÜCKFÜHRUNG: Seit April läuft ein Aktienrückkaufprogramm, mit dem die Bank bis April 2026 Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden Dollar zurückkaufen will. Der Maximalbetrag entspricht - gemäss Aktienkurs und Wechselkurs vor Beginn des Programms - rund 64,1 Millionen Namenaktien oder rund 1,85 Prozent des gesamten Aktienkapitals. Bis zum 18. Oktober wurden Titel im Wert von knapp 0,7 Milliarden erworben. 2026 sollen die Rückkäufe die ursprünglichen Niveaus von vor der CS-Übernahme übertreffen. Die Dividende pro Aktie soll für 2024 im mittleren Zehnprozentbereich steigen.
AKTIENKURS: UBS notieren mit aktuell 27,78 Franken (Stand: Montag 14.15 Uhr) 6,4 Prozent über dem Stand von Ende 2023 (SMI: +9,6%). Nachdem die Aktien Anfang August auf ein neues Jahrestief (intraday) bei 22,53 Franken gefallen sind, erreichten sie Mitte Oktober beinahe wieder das Mehrjahreshoch von Anfang Juni bei 28,78 Franken. 2023 hatten die Titel um mehr als die Hälfte zugelegt.
Website: www.ubs.com
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