Geändert am: 17.01.2025 22:08:50
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SMI geht mit Gewinnen ins Wochenende -- DAX schliesst höher und knackt erstmals 20'900-Punkte-Marke -- Wall Street schlussendlich stärker -- Asiens Börsen letztlich uneinheitlich
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich vor dem Wochenende freundlich und überschritt zeitweise sogar die 12'000-Punkte-Marke. Der deutsche Leitindex setzte seine Rekordrally fort und knackte erstmals die 20'900 Zähler. Die US-Börsen notierten im Freitagshandel mit Gewinnen. Die Börsen in Fernost fanden am Freitag keine gemeinsame Richtung.
SCHWEIZ
Der Schweizer Aktienmarkt setzte am Freitag den Aufwärtstrend fort.
Der SMI bewegte sich weiter in der Gewinnzone, nachdem er höher gestartet war. Zeitweise knackte er sogar die 12'000-Punkte-Marke. Schlussendlich ging er mit einem Plus von 0,40 Prozent bei 11'990,27 Zählern ins Wochenende.
Die Nebenwerteindizes SPI und SLI verbuchten ebenfalls Gewinne. Sie beendeten den Handel 0,47 Prozent höher bei 15'983,37 Punkten, bzw. 0,66 Prozent stärker bei 1'986,03 Einheiten.
Die Stimmung habe sich wieder deutlich aufgehellt, hiess es von Händlern. Nach den US-Inflationsdaten und den jüngsten Konjunkturzahlen sei die Zuversicht wieder gestiegen, dass die US-Notenbank Fed den geldpolitischen Lockerungspfad bald wieder aufnehmen könnte. Diese Hoffnung wurde von Fed-Direktor Christopher Waller gestärkt, der im US-Fernsehsender CNBC gesagt hatte, Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte seien denkbar, wenn die Daten zur Inflation weiter günstig ausfallen sollten.
Die Gewinne könnten jedoch im Verlauf durchaus noch abschmelzen. Denn viele Anleger dürften vor der am Montag anstehenden Amtseinführung von Präsident Donald Trump einen Gang zurückschalten. "Das sorgt für eine gewisse Nervosität am Markt", meinte ein Händler. Zudem bleiben am Montag wegen des Martin-Luther-King-Feiertags die Börsen geschlossen. Das bevorstehende lange Wochenende in den USA könnte die Anleger daher zu Gewinnmitnahmen verleiten, heisst es am Markt.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt verbuchte am Freitag den dritten Rekordtag in Folge.
Der DAX eröffnete die Sitzung höher und setzt damit seine Rekordrally fort. Anschliessend drang er tiefer in die Gewinnzone vor und knackte dabei erstmals die 20'900-Punkte-Marke. Der DAX beendet die Handelswoche mit einem Plus von 1,20 Prozent bei 20'903,39 Einheiten.
Leicht positive Impulse für die Aktienmärkte kamen aus China, wo die Wirtschaft das Wachstumsziel der Regierung von "rund fünf Prozent" im vergangenen Jahr erreichte. "Auch wenn die Zahlen weiterhin mit allerlei Zweifeln behaftet sind, sie machen Hoffnung, dass das Reich der Mitte das Schlimmste in Sachen Konjunkturdelle vielleicht doch hinter sich hat", sagte der Marktbeobachter Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.
Mit dem robusten Handel übergingen die Europa-Börsen die Tatsache, dass der Handel an der wegweisenden Wall Street am Vorabend ins Stocken geraten war. Bevor die Vereinigten Staaten mit Trump einen altbekannten Präsidenten zurückbekommen, gingen die Anleger dort etwas in die Defensive vor allem bei Technologiewerten. Seine Amtseinführung findet am Montag statt, wenn in den USA der Handel am "Martin Luther King Day" pausiert. Die US-Anleger positionierten sich damit auch für ein verlängertes Wochenende.
Laut dem Marktanalysten Konstantin Oldenburger von CMC Markets ist "die grosse Bühne bereitet" für einen Mann, der in Sachen Wirtschaft und Geopolitik wohl viel verändern werde. Trumps erste Amtszeit sei von einem zollintensiven Ansatz geprägt gewesen, der sich insbesondere gegen China gerichtet habe. Auch seine zweite Amtsperiode werde wohl neue Zölle und Einschränkungen mit sich bringen. Die grosse Sorge dabei ist, dass dies die Inflation anheizen könnte.
WALL STREET
Vor dem Wochenende präsentierten sich die US-Börsen freundlich.
Der Dow Jones stieg anfänglich bereits und verblieb auch anschliessend auf grünem Terrain. Er beendete den Handel 0,78 Prozent höher bei 43'487,83 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite eröffnete stärker und zog auch im Verlauf kräftig an. Sein Schlussstand: 19'630,20 Zähler (+1,51 Prozent).
Zur guten Stimmung dürften die ermutigenden chinesischen Konjunkturdaten beitragen. Unterstützung kommt auch vom Anleihemarkt, wo die Renditen sinken. Vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am Montag dürften die Anleger jedoch eher vorsichtig agieren, heisst es mit Blick auf dessen politische Agenda, die unter anderem höhere Zölle vorsieht.
Die Anleger zeigten sich zum Wochenschluss hinsichtlich der Zinsaussichten optimistischer, wenngleich dazu von den Geldpolitikern unterschiedliche Signale kamen. So hatte Notenbank-Direktor Christopher Waller zuletzt eine mögliche Zinssenkung bereits im Verlauf der ersten Jahreshälfte ins Spiel gebracht. Er verwies auf jüngste Inflationsdaten und sagte, dass die Notenbank die Zinsen früher als derzeit am Markt erwartet senken könnte, wenn künftige Inflationszahlen mit dem positiven Bericht vom Dezember übereinstimmen. Im Dezember war die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, überraschend gesunken.
Am Freitagmittag wurden zudem Daten zu den Baugenehmigungen und -beginne veröffentlich. Demnach wurden im Dezember 15,8 Prozent mehr Bauprojekte in Angriff genommen als im November. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 3,2 Prozent gerechnet. Bei den Genehmigungen wurde ein geringerer Rückgang als erwartet verzeichnet.
ASIEN
Die Märkte in Asien zeigten sich am Freitag uneins.
In Tokio verlor der Nikkei 225 gegen letztlich 0,31 Prozent auf 38'451,46 Punkte.
Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite derweil 0,18 Prozent auf 3'241,82 Zähler.
In Hongkong notierte der Hang Seng zum Handelsende 0,31 Prozent höher bei 19'584,06 Einheiten.
Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus China setzten am Freitag an den Börsen in Asien keine entscheidenden Akzente. Insgesamt war die Tendenz uneinheitlich. In Japan bremste weiter die Erwartung einer Zinserhöhung. In der kommenden Woche könnte es bereits soweit sein, nachdem unter der Woche entsprechende Hinweise aus der japanischen Notenbank kamen.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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