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Sponsored Post 17.07.2019 07:00:00

Business as usual trotz Börsenstreit zwischen Bern und Brüssel - oder fast

Business as usual trotz Börsenstreit zwischen Bern und Brüssel - oder fast

Der politische Streit als Chance für die BX Swiss. Der Streit um die Börsenäquivalenz zwischen der EU und der Schweiz hat den beiden Schweizer Börsen SIX und BX Swiss in den ersten beiden Juliwochen statt des befürchteten Nachteils sogar einen Vorteil gebracht. Trotzdem sollte der Zwist möglichst bald und auf faire Weise beigelegt werden.

Ein Blick in den Schweizer Blätterwald der letzten Wochen oder gar Monate zum Thema "Streit um die Börsenäquivalenz" ist mitunter recht unterhaltend, wenn man Überschriften wie "Brüssel zeigt Bern die harte Faust" (Zofinger Tagblatt), "Nach der Kavallerie die Kanonenboote" (srf.ch) oder "Nur Jodeln wird nichts nützen" (SonntagsBlick) überfliegt. Unmittelbar vor der Stunde Null von der Aberkennung der Börsenäquivalenz bzw. "Plan B" des Bundesrats schrieb swissinfo von einem "Börsenkrieg" zwischen Bern und Brüssel. Knappe zwei Wochen später konnte das nationale Radio und Fernsehen srf Entwarnung geben: "Alles läuft wie geschmiert im Aktienhandel." - Sind wir also, um es mit Shakespeare zu sagen, konfrontiert mit "Viel Lärm um nichts"?

Entwarnung für den Moment

Sehr zur Freude der Wertpapierhändler in den hiesigen Handelsräumen haben sich die Umsätze in Schweizer Titeln an den beiden Schweizer Börsen SIX und BX Swiss seit dem 1. Juli erhöht, was die Vermutung nahelegt, dass sich die Marktteilnehmer in Frankfurt, Paris und London an den bundesrätlichen "Plan B", also das Verbot für ausländische Börsen, in Schweizer Wertpapieren zu handeln, halten. Das umgekehrte Vorgehen - d.h. der Handel von europäischen Titeln an Schweizer Börsen - ist hingegen erlaubt. So ist die BX Swiss als Nischenplayer im Handelsgeschäft zur Stunde nun sogar exklusiv in der beneidenswerten Lage, 3‘400 Aktien mit Kotierungen in der ganzen Welt bei attraktiven Spreads zum Kauf und Verkauf anzubieten. Soweit - so gut, könnte man sagen.

Bitterstoffe im Brüsseler Salat

Diese günstige Lagebeurteilung stimmt für den Moment aber nicht zwingend in der mittel- und langfristigen Perspektive. Genauso wie der Brüsseler Salat (der Chicorée) Bitterstoffe enthält, sollten wir nicht vergessen, dass der Konflikt um die Börsenäquivalenz ein offensichtlicher Machtmissbrauch der EU im Verhandlungspoker mit der Schweiz ist. Unsere Börsenregulierung ist derjenigen der EU und ihrer Mitgliedstaaten ebenbürtig - in Einzelaspekten gar überlegen. Angesichts der Grösse der EU sollten wir uns aber nicht in idyllischen Vorstellungen vom listigen Gallier Asterix und seinen Siegen gegen die tumben römischen Legionäre wähnen. Erstens haben wir im Hosenlupf mit der EU keinen Obelix mit seiner rohen Kraft, sodann fehlt uns der Zaubertrank des Druiden Miraculix.

Gemessen an der Grösse unserer Volkswirtschaft haben wir im Pokerspiel mit Gegnern wie der EU, der OECD und erst recht mit der USA keine Grosse Strasse in der Hand und auch nicht vier Asse. Wir hoffen somit, dass "der Kunstturner der Aussenpolitik" (Die Weltwoche über Ignazio Cassis) die "Schweizversteherin" (Der Rheintaler über die prospektive neue EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen) mit einem tadellosen Pflichtprogramm und einer guten Kür beeindrucken kann. - Mit etwas Tessiner Balsamico wird auch der bittere Brüsseler Salat wesentlich bekömmlicher.

Von Harald Schnabel, CEO, BX Swiss AG

Bildquelle: shutterstock.com


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