NEV |
24.03.2024 16:27:00
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BYD-Chef zuversichtlich für chinesischen EV-Markt - Produktion in Schwellenländern im Fokus
Der BYD-Chef sagt für den chinesischen EV-Markt eine vielversprechende Zukunft voraus. Um jedoch dem starken Wettbewerb standzuhalten, setzt man bei BYD auch auf neue Produktionsstandorte im Ausland.
• Anstieg der Gesamtverkäufe und verschärfter Wettbewerb
• Produktion in Schwellenländern
BYD-Chef optimistisch für EV-Markt in China
Vor einigen Wochen hat der BYD-Vorstandsvorsitzende Wang Chuanfu vorhergesagt, dass die monatliche Verbreitung von NEVs - also Fahrzeugen mit alternativen Antrieben wie etwa Elektromotor - in China noch in diesem Jahr die 50-Prozent-Marke überschreiten werde. Mittlerweile geht er sogar davon aus, dass diese Kennzahl noch innerhalb der nächsten drei Monate erreicht werden kann. "Die Durchdringungsrate von NEVs überschritt letzte Woche 48,2 Prozent, und wenn es in diesem Tempo weitergeht, schätze ich, dass die Durchdringung in den nächsten drei Monaten 50 Prozent überschreiten könnte", sagte Chuanfu laut CNEVpost im Rahmen einer Rede auf dem China EV 100 Forum in Peking. Diese Durchdringungsrate könne in den kommenden drei Monaten sogar noch höher steigen, was bedeuten würde, dass NEVs den Markt dominieren würden, so der BYD-Vorstandsvorsitzende.
In China zählen zu den NEVs batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs), Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge (PHEVs) und Brennstoffzellenfahrzeuge. Etwa die Hälfte der monatlichen Verkäufe von BYD sind BEVs, die andere Hälfte machen PHEVs aus. Angesichts der aktuellen Chancen und Herausforderungen müssten die Akteure in Chinas NEV-Industrie den Wandel annehmen und die richtige strategische Richtung einschlagen, erklärte Wang Chuanfu laut CNEVpost in seiner Rede. NEVs seien ein unumkehrbarer Trend, und neue Dinge würdem den Markt in China schneller und effizienter verändern als im Ausland.
Im Jahr 2023 seien weltweit mehr als 13 Millionen NEVs verkauft worden, was einer Marktdurchdringung von etwa 18 Prozent entspreche, so Wang weiter. Im selben Zeitraum wurden in China etwa 7,88 Millionen NEVs verkauft, was einer Marktdurchdringung von mehr als 35 Prozent entspreche.
Verschärfter Wettbewerb
Die rasant steigenden Investitionen für Forschung und Entwicklung in Chinas NEV-Industrie würden zu einer sprunghaften Zunahme neuer Modelle auf dem Markt führen, erklärte Chuanfu weiter. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die NEV-Transformation des Landes weiter voranschreite und einen Wendepunkt erreicht habe. Mit einem Anstieg der NEV-Durchdringungsrate von 35 Prozent im letzten Jahr auf 45 Prozent in diesem Jahr werde zudem ein zusätzlicher Absatz von zwei Millionen NEVs erwartet. Steigende Exporte könnten laut dem BYD-Chef außerdem ebenfalls zu einem deutlichen Anstieg der Gesamtverkäufe führen.
Gleichzeitig verschärfe sich jedoch auch der Wettbewerb auf dem Markt, und die NEV-Industrie befinde sich in einer Phase der Marktbereinigung. Einerseits befinde sich die chinesische Automobilindustrie nach 70 Jahren Entwicklung in einer Phase der strukturellen Anpassung, die zu einer branchenweiten Konzentration führen werde, so Chuanfu. Andererseits befinde sich Chinas 20 Jahre alte NEV-Industrie in einer zyklischen Anpassungsphase, in der die Akteure schnellstmöglich Skaleneffekte und Markenvorteile erzielen müssten, um zu überleben.
Auch Xpeng-Mitbegründer He Xiaopeng ging zuletzt auf den starken Wettbewerb am EV-Markt ein. "Dieses Jahr markiert den Beginn eines harten Wettbewerbs, der in einem 'Blutbad' enden könnte", warnte er.
BYD dringt in Schwellenländer vor
Im Rennen um den globalen Elektroautomarkt setzt Tesla-Konkurrent BYD deshalb nicht nur auf die Wachstumsmöglichkeiten in der eigenen Heimat China. Wie CNBC berichtet, versuche BYD zudem, den Absatz im Ausland durch die Verlagerung der Produktion in Schwellenländer zu steigern. Hintergrund hierbei seien politische Unsicherheiten hinsichtlich der chinesischen Exporte von Elektrofahrzeugen in wichtige Absatzmärkte wie die USA oder Europa. So beschäftige sich das Unternehmen bereits mit dem Bau von Fabriken in Thailand, Brasilien, Indonesien, Ungarn und Usbekistan. "Sie zielen auf Länder ohne sehr starke inländische Automobilindustrie ab, in denen sie aus politischer Sicht wahrscheinlich weniger politischen Rückschlägen oder Gegenwind ausgesetzt sein werden", erklärte CLSA-Research-Analyst Xiao Feng gegenüber dem Nachrichtenportal.
Redaktion finanzen.ch
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