Starke Volatilität |
12.07.2024 13:05:25
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Cavendish-Aktie einen Monat an der Börse: Wie sich die NEL-Tochter bislang schlägt
Die Cavendish-Aktie hat vor einem Monat ihr Börsendebüt gefeiert. Der Neuling am Aktienmarkt hat seitdem eine wahre Berg- und Talfahrt aufs Parkett gelegt.
• Weiter Zweifel an der Geschäftsentwicklung
• Negative Börsenbilanz nach einem Monat
Der Börsengang der NEL-Tochter Cavendish am 12. Juni 2024 war ein Desaster: Der erste Referenzpreis lag bei 31,60 Norwegischen Kronen, direkt am ersten Handelstag ging es bis auf 25 NOK abwärts. Auch in den Folgetagen erlebten Cavendish-Anteilseigner einen massiven Kurssturz: Zeitweise war die Cavendish-Aktie nur noch 14 NOK wert.
Auf den tiefen Fall folgt die Rally
Nach dem Absturz der Anteile folgte jedoch eine ungewöhnliche Rally, in deren Verkauf die Cavendish-Aktien bis auf 38,50 NOK und damit deutlich über ihren Referenzpreis steigen konnten - nur um direkt danach wieder abzustürzen. Seitdem weist das Papier eine stark volatile Entwicklung auf.
Zum einmonatigen Börsenjubiläum verliert der Anteilsschein an der Börse in Oslo zeitweise 4,52 Prozent und ist mit 21,10 NOK nun wieder deutlich weniger wert als zum Börseneinstieg vor rund vier Wochen angepeilt. Und das, obwohl die Konzernmutter NEL zeitgleich deutlich zulegen kann.
Shortseller aktiv?
Die Cavendish-Aktie ist zum Spielball von Investoren geworden, aktuell zeichnet sich für die Börsengeschichte des Unternehmens keine Stabilisierung ab. Dabei könnten auch Shortseller ihre Hand im Spiel haben: Shorteurope zufolge verfügt die Cavendish-Aktie über eine Leerverkaufsquote von aktuell 7,22 Prozent, die Konzernmutter NEL kommt immerhin noch auf eine Leeverkaufsquote von 6,92 Prozent. Beide Unternehmen führen damit die Liste der am häufigsten geshorteten norwegischen Aktien an. Zum Vergleich: Am anderen Ende der Liste landet SalMar ASA - mit einer Leerverkaufsquote von gerade einmal 0,50 Prozent.
Anhaltende Zweifel am Geschäft von Cavendish
Die verstärkten Wetten auf sinkende Kurse bei Cavendish kommen dabei nicht von ungefähr: Bereits im Rahmen der Ankündigung von NEL, dass Cavendish als eigenständiges Unternehmen abgespaltet werden soll, hatte es Zweifel daran gegeben, dass die Tochter ein tragfähiges Geschäftsmodell hat.
"Cavendish hat einen soliden Startpunkt mit viel relevanter Erfahrung aus dem Leichtfahrzeug-Betankungsmarkt, einer vielfältigen und starken Kundenbasis, einer kompetenten Organisation und nun auch einem engagierten Vorstand. Ich bin überzeugt, dass sie erfolgreich sein können, und wünsche ihnen viel Glück", hatte Håkon Volldal, CEO von NEL, die Pläne kommentiert. Investoren zeigten sich aber wenig optimistisch: Immerhin ist Cavendish weiter defizitär, so dass am Markt der Verdacht aufkam, die Konzernmutter habe mit dem Börsengang von Cavendish einen unrentablen Geschäftsbereich loswerden wollen.
Cavendish Hydrogen hat sich auf die Entwicklung, Produktion, Vermarktung, den Vertrieb und Service von Wasserstofftankstellen für Strassenfahrzeuge spezialisiert und agiert global. Man wolle Wasserstoffbetankungslösungen anbieten, die sicherer, schneller und zuverlässiger sind als jede Alternative - und das bei gleichzeitiger Reduzierung der Emissionen, hiess es jüngst von Unternehmensseite. Allerdings gehe es "nicht nur darum, eine Alternative zu bieten, sondern einen neuen Standard für die Betankung schwerer Nutzfahrzeuge zu setzen - mit zuverlässigen Betankungslösungen".
Anleger scheinen diese Pläne bislang nicht für realistisch zu halten - seit dem Börsenstart vor einem Monat hat die Cavendish-Aktie mit starken Schwankungen unter dem Strich ein Minus von mehr als 30 Prozent erzielt.
Redaktion finanzen.ch
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