Aussergerichtliche Einigung |
22.08.2024 13:06:41
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Deutsche Bank-Aktie höher: Deutsche Bank einigt sich in Rechtsstreit wegen Postbank-Übernahme grösstenteils mit Anlegern
Die Deutsche Bank hat sich mit einem grossen Teil der früheren Postbank-Aktionäre nach einem jahrelangen Rechtsstreit um die Übernahme des Unternehmens aussergerichtlich geeinigt.
Zu den Parteien, mit denen eine Einigung erzielt wurde, gehört unter anderem die grösste Einzelklägerin im Verfahrenskomplex, auf die etwa ein Drittel aller geltend gemachten Forderungen entfallen, hiess es weiter. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass die erzielten Vergleiche im Durchschnitt etwa 45 Prozent der Rückstellungen in Anspruch nehmen werden, die den Klagen dieser Parteien zugeordnet waren. Darüber hinausgehende Rückstellungen für diese Kläger können aufgelöst werden. Die Deutsche Bank erwartet daraus einen positiven Effekt auf ihr Vorsteuerergebnis im dritten Quartal von rund 430 Millionen Euro.
Sollte die Deutsche Bank Vergleichsvereinbarungen mit weiteren Klägern abschliessen, können sich weitere positive Auswirkungen auf die gesamten für den Verfahrenskomplex gebildeten Rückstellungen ergeben.
Die Deutsche Bank hatte Ende April angekündigt, 1,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem Rechtsstreit zurückzustellen, der auf das Übernahmeangebot für die Postbank im Jahr 2010 zurückgeht. Das hatte der Bank im zweiten Quartal einen Verlust eingebrockt.
Der Anlass war, dass das Oberlandesgericht Köln in einer mündlichen Verhandlung über Klagen früherer Postbank-Aktionäre angedeutet hatte, dass Teile der Ansprüche der Kläger möglicherweise begründet sein könnten.
Die Rückstellung setzt sich aus dem Gesamtbetrag aller Forderungen in Höhe von rund 0,7 Milliarden Euro inklusive aufgelaufener Zinsen von rund 0,6 Milliarden Euro zusammen.
Die Deutsche Bank ist von dem Ergebnis der Verhandlung überrascht worden.
Die Deutsche Bank hatte den Aktionären der Postbank 2010 ein Übernahmeangebot zu 25,00 Euro je Aktie unterbreitet. Wenig später reichte die bisherige Postbank-Aktionärin Effecten-Spiegel AG, die das Angebot angenommen hatte, eine Klage ein. Sie sah den Angebotspreis als zu niedrig an. Ihrer Ansicht nach hätte die Bank bereits 2009 ein Pflichtangebot unterbreiten müssen, da ihr seinerzeit bereits die Stimmrechte der Deutschen Post in Bezug auf die Postbank zuzurechnen gewesen seien. Die Deutsche Bank hielt nämlich schon vor dem Angebot Aktien der Postbank. Die ersten Aktien hatte sie der Deutschen Post für 57,25 Euro abgekauft. Später, nachdem der Fall zwischenzeitlich beim Bundesgerichtshof lag, machten auch andere Kläger ihre Ansprüche geltend.
Die Bank bekräftigte ihre Ziele für 2025, die eine Eigenkapitalrendite von über 10 Prozent, eine Aufwand-Ertrags-Relation von unter 62,5 Prozent und im Zeitraum 2021 bis 2025 ein jährliches Ertragswachstum von 5,5 bis 6,5 Prozent vorsehen.
Im Handel via XETRA am Mittwoch steigt die Deutsche Bank-Aktie zeitweise 3,14 Prozent auf 14,45 Euro.
Postbank-Streit: Deutsche Bank erzielt Vergleich mit Grossteil der Kläger
Im Streit zwischen der Deutschen Bank und früheren Postbank-Aktionären hat sich das Institut mit einem grossen Teil der Kläger geeinigt. Damit kommt die Deutsche Bank im jahrelangen Streit um die Mehrheitsübernahme der Postbank einen grossen Schritt voran. Der Finanzmarkt reagierte positiv auf die Nachrichten.
Die Aktie legte am Donnerstagmittag um rund drei Prozent auf 14,42 Euro zu, was den ersten Platz im deutschen Leitindex Dax bedeutete. Damit hat das Papier im laufenden Jahr fast 17 Prozent gewonnen. Analyst Kian Abouhossein von der Bank JPMorgan wertet die Einigung positiv, rechnet aber nicht mit einer zweiten Aktienrückkauftranche noch im laufenden Jahr, was sich mit der Markterwartung decke.
Die Einigung habe voraussichtlich einen positiven Effekt auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal von 430 Millionen Euro, teilte die Bank am späten Mittwochabend mit. "Angesichts der positiven Effekte auf unsere Kapitalplanung werden wir unsere Ausschüttungspläne prüfen und im Rahmen unseres laufenden Dialogs mit unseren Aufsichtsbehörden besprechen", ergänzte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag.
Mit mehr als 80 Klägern, auf die insgesamt fast 60 Prozent aller geltend gemachten Forderungen entfielen, sei wie von dem Institut vorgeschlagen ein Vergleich auf Basis eines Preises von 31 Euro je Aktie geschlossen worden. Die Zahlung erfolgt zusätzlich zu den bereits geleisteten 25 Euro. Die Kläger hatten ursprünglich ein Pflichtangebot von 57,25 Euro pro Anteil verlangt und zudem aufgelaufene Zinsen eingefordert.
Zu den Parteien, mit denen eine Einigung erzielt worden sei, gehöre unter anderem die grösste Einzelklägerin im Verfahrenskomplex, auf die etwa ein Drittel aller geltend gemachten Forderungen entfalle. Die Deutsche Bank gehe davon aus, dass die erzielten Vergleiche im Durchschnitt etwa 45 Prozent der Rückstellungen in Anspruch nehmen werden. Sollten Vergleichsvereinbarungen mit weiteren Klägern abgeschlossen werden, könnten sich grössere positive Auswirkungen auf die gesamten für den Verfahrenskomplex gebildeten Rückstellungen ergeben. Die Deutsche Bank hatte vorsorglich 1,3 Milliarden Euro zurückgelegt, was im zweiten Quartal für rote Zahlen gesorgt hatte.
Hintergrund ist die Mehrheitsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank 2010. Es geht um die Frage, ob die Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre angemessen war und ob die Deutsche Bank nicht schon vor dem öffentlichen Übernahmeangebot für die Postbank faktisch die Kontrolle hatte - und den Anlegern mehr Geld hätte zahlen müssen. Die Deutsche Bank hatte den verbliebenen Aktionären 25 Euro je Aktie geboten.
In einer mündlichen Verhandlung Ende April hatte das Oberlandesgericht Köln angedeutet, dass es zugunsten der Kläger entscheiden könnte. Eine Entscheidung war wegen des "fortdauernden Beratungsbedarfs" von der laufenden Woche auf den 23. Oktober verschoben worden.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFUT (awp international)
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