Nach Erfolg bei Tieren |
26.12.2021 16:27:00
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Elon Musk will 2022 ersten Neuralink-Chip in menschliches Gehirn implantieren
Ist es möglich Krankheiten und Verletzungen zu behandeln, indem man das menschliche Gehirn direkt mit einem Computer verbindet? Elon Musks Unternehmen Neuralink arbeitet an genau diesem Konzept und will laut einem Tweet des Gründers 2022 die ersten Tests am Menschen vornehmen.
• Die Technologie soll bei der Behandlung von Patienten mit schweren Rückenmarksverletzungen eingesetzt werden
• Sonden dieser Art existieren auch schon von anderen Unternehmen
Der Tesla-CEO Elon Musk hat in einem Tweet bekannt gegeben, dass sein Unternehmen Neuralink 2022 seine erste Hirn-Computer-Schnittstelle bei menschlichen Testpersonen einsetzen will. Business Insider zufolge soll diese neuartige Technologie in der Lage sein, Gehirnaktivität gleichzeitig aufzuzeichnen und zu stimulieren. Auf diese Weise beabsichtigt Neuralink, bei der Behandlung von beispielsweise Rückenmarksverletzungen und neurologischen Störungen Durchbrüche zu erzielen. In einem Livestream drückte Musk seine Zuversicht aus, im kommenden Jahr die Neuralink-Chips erstmalig in die Gehirne von menschlichen Patienten mit Rückenmarksbeeinträchtigungen wie Tetraplegie einsetzen zu können. Allerdings wartet das Unternehmen noch immer auf die Genehmigung durch das US-amerikanische Zentrum für Arzneimittelbewertung und -Forschung FDA. Die von Neuralink selbst gesetzten Qualitätsstandards seinen Musk zufolge jedoch sogar substantiell höher als die der Behörde.
Replacing faulty/missing neurons with circuits is the right way to think about it. Many problems can be solved just bridging signals between existing neurons.
- Elon Musk (@elonmusk) December 7, 2021
Progress will accelerate when we have devices in humans (hard to have nuanced conversations with monkeys) next year.
Affe spielt Videospiel - und steuert dabei nur mit seinen Gedanken
Neuralink konnte bei den Versuchen an Tieren bereits erstaunliche Erfolge mit seinen Chips erzielen. Zu Beginn dieses Jahres hat das Unternehmen Aufnahmen eines Affen veröffentlicht, der nur mithilfe der Schnittstelle das Videospiel Pong spielte.
Trotz dieses beachtlichen Ergebnisses bekräftigte Elon Musk jedoch schon damals, dass die Übertragung auf das menschliche Gehirn eine weit grössere Herausforderung darstellen würde. Bei der von Neuralink entwickelten Technologie werden Neuronen im Gehirn über Funkverbindung an einen Computer angeschlossen, wofür ein von aussen nicht sichtbarer Chip direkt in das Gehirn des Testsubjekts implantiert wird. Auf diese Weise sollen zukünftig bahnbrechende medizinische Erfolge wie die Überbrückung von Nervengewebe erreicht werden, die es querschnittsgelähmten Patienten ermöglichen soll, wieder laufen zu können. Obwohl für einen solchen Durchbruch wahrscheinlich noch mehrere Jahre der Forschung erforderlich sein werden, soll die Gehirn-Computer-Schnittstelle in näherer Zukunft immerhin die Steuerung von Geräten via Hirnsignalen möglich machen, was gerade Lähmungsopfern den Alltag immens erleichtern würde. So könnten gelähmte Patienten beispielsweise auch ohne die Nutzung ihrer Gliedmassen mit Freunden und Kollegen chatten oder Online-Einkäufe erledigen.
Obwohl der Start dieser Technologie bereits im nächsten Jahr Musk-typisch als vor seiner Zeit erscheint, hinkt Neuralink tatsächlich den vorher geäusserten Ankündigungen des Tech-Superstars Musk hinterher. Wie t3n berichtet, hatte dieser nämlich im Jahr 2019 den ersten Test am Menschen für 2020 angesetzt und dann ein Jahr später die Hoffnung geäussert, man werde bei Neuralink Ende 2020 soweit sein. Trotz der Verzögerung wäre der Beginn des Versuchs am Menschen 2021 ein zukunftsweisender Schritt.
Chips dieser Art werden auch von anderen Unternehmen entwickelt
Neuralink ist nicht das einzige Unternehmen, dass sich an einer Schnittstelle zwischen menschlichem Gehirn und Computer versucht. Tatsächlich hat beispielsweise das US-Unternehmen Blackrock Neurotech eigenen Angaben zufolge bereits 31 seiner Chips bei menschlichen Patienten eingesetzt. Damit habe man es geschafft, einem Patienten mit einer Rückenmarksschädigung beim Schreiben von Texten und E-Mails nur unter Verwendung seiner Gedanken zu helfen, wie Blackrock Neurotech auf seiner eigenen Website erklärt. 2016 schon konnte ein anderer Patient dank der Technologie dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama über einen von ihm ferngesteuerten Roboterarm die Hand schütteln.
Thomas Weschle / Redaktion finanzen.ch
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