Kommt nun der Crash? |
02.09.2019 21:30:00
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Erinnerungen an 2007: Besorgniserregende Insiderverkäufe in den USA
Experten haben an den US-Aktienmärkten eine Entwicklung ausgemacht, die in diesem Ausmass zuletzt im Jahr 2007 aufgetreten ist. Der Indikator soll auf einen bevorstehenden Zusammenbruch an den Märkten hinweisen.
• Zuletzt war dieses Niveau vor der Finanzkrise 2007 erreicht worden
• Sind dies deutliche Hinweise auf einen bevorstehenden Marktcrash?
Insider verkaufen täglich Aktien im dreistelligen Millionenwert
Im August haben Vorstände börsennotierter Unternehmen in den Vereinigten Staaten, sogenannte Insider, den fünften Monat in Folge Aktien im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar verkauft. Das ermittelte TrimTabs Investment Research, ein führendes unabhängiges institutionelles Research-Unternehmen mit Schwerpunkt auf der Liquidität von Aktienmärkten. Zuletzt waren entsprechende Insiderverkäufe in den Jahren 2006 und 2007 auf dieses Niveau geklettert - kurz vor Ausbruch der Finanzkrise. Täglich sollen sich US-Vorstände von Aktien im Wert von durchschnittlich 600 Millionen US-Dollar trennen.
Vertrauen in den Aktienmarkt erschüttert?
Der Analyst von TrimTab, Winston Chua, erklärte gegenüber CNN, dass Investoren Insider-Kauf und -Verkauf oft als Vertrauenssignal betrachteten und dass dieses Verhalten definitiv auf einen "Mangel an Vertrauen" hinweise. "Wenn Insider verkaufen, ist dies ein Zeichen dafür, dass sie der Meinung sind, dass die Bewertungen hoch sind und dass es ein guter Zeitpunkt ist, aus dem Markt raus zu sein."
Denn hochrangige Manager sind in der Regel am besten mit der Unternehmensentwicklung und den Aussichten vertraut, auf Basis der Auftragslage können sie die kurz- bis mittelfristigen Aussichten deutlich besser bewerten, als dies etwa Kleinanlegern möglich ist, die ihre Entscheidung auf Basis der Quartalsberichte fällen müssen. Wenn sich also Unternehmensinsider in großem Stil von ihren Aktien trennen, hinterlässt dies bei Kleinaktionären meist einen schalen Beigeschmack und lässt Alarmglocken schrillen.
Wie verlässlich ist der Insider-Indikator?
Doch nicht immer sind Insiderverkäufe ein deutlicher Hinweis auf einen bevorstehenden Crash am Aktienmarkt, gibt unter anderem Nicolas Colas, Mitgründer der Analysefirma DataTrek Research zu bedenken - möglicherweise bereiten sich die Manager lediglich auf mögliche geringere Bonuszahlungen vor. "Die meisten Manager werden auf Basis des Gewinnwachstum bezahlt. Wenn sie damit rechnen, dass die Boni geringer ausfallen, werden sie Aktien verkaufen, um die Lücke zu schließen", zitiert CNN den Experten. Dies sei als weiteres Zeichen dafür zu werten, dass das Management wisse, "dass dies ein schwieriges Jahr für die Ertragssteigerung sein wird", so Colas weiter. Darüber hinaus könnten sich Führungskräfte auch deshalb von ihren Aktien trennen, weil sie ihre Bestände diversifizieren oder Kapital für Steuerzahlungen flüssig machen wollten.
Allein auf Basis der Aktienverkäufe aus den Vorstandsetagen lässt sich also nicht auf einen kommenden Crash am Aktienmarkt schließen. Allerdings warnen Experten bereits seit geraumer Zeit davor, dass die Märkte angesichts lockerer Zentralbankpolitik, dem andauernden sino-amerikanischen Handelskrieg und nicht zuletzt der hohen Bewertungen am Aktienmarkt anfällig für mehr oder weniger deutliche Rücksetzer sein könnten.
Redaktion finanzen.ch
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