Unsicherheit bleibt hoch |
05.04.2021 17:03:00
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Experte: So sollten sich Anleger 2021 positionieren
Das Jahr 2020 hat Anlegern einiges abverlangt. Nach einem Crash im Frühjahr legten die Börsen eine überraschende Erholung aufs Parkett, die Unsicherheit der Marktteilnehmer spiegelte sich allerdings in starken Schwankungen wieder. Was Investoren im neuen Jahr tun können, um das Risiko zu begrenzen, zeitgleich aber an der positiven Marktentwicklung zu partizipieren, rät ein Experte von Allianz Investment Management.
• Volatile Märkte brachten Unsicherheit
• Optionen für 2021
Das Corona-Jahr 2020 war nicht nur auf sozialer, gesundheitlicher und politischer Ebene außergewöhnlich, auch viele Börsianer hatten Marktentwicklungen wie 2020 zuvor noch nicht allzu häufig erlebt. Die Pandemie ließ viele Anleger zwischen der Angst, am Markt Verluste zu erleiden und der Angst, Gewinne zu verpassen, ratlos zurück. Johan Grahn, Leiter der ETF-Strategie bei Allianz Investment Management, gibt im Interview mit Yahoo Finance Live Tipps, wie Markteilnehmer dieses Dilemma im neuen Jahr für sich am besten lösen können.
2020 haben Anleger Gewinne verpasst
Anleger, die aufgrund der Pandemielage 2020 Vorsicht an den Tag gelegt haben, könnten Möglichkeiten verpasst haben, so der Experte im Interview, der dies mit dem klassischen Problem von Behavioral Finance in Verbindung bringt, der Tatsache also, dass sich viele Anleger von Emotionen leiten lassen. Wer einen Markteinbruch erlebe, der werde Gelder abziehen und sich damit sicher fühlen. Allerdings sei dies nur so lange der Fall, wie die Börsen tatsächlich fallen, betont Grahn.
Anleger sind also hin und her gerissen zwischen der Angst, Verluste einzufahren und der Angst, Gewinne zu verpassen. Es drehe sich also um die Frage, was Anleger tun können, um sicherzustellen, dass sie investiert bleiben.
Früher waren die Handlungsoptionen einfacher
Die Antwort auf die Frage sei früher einfacher gewesen, erklärt Grahn. Traditionell seien die Investoren mit einem eher konservativen Anlegerverhalten eher unter der älteren Generation zu finden gewesen. Vor 20 Jahren sei dies daher eine einfache Entscheidung gewesen - die Investoren hätten viele Jahre lang ihre Aktienanlagen auf festverzinsliche Wertpapiere umgestellt.
Heute macht diese Option aber kaum noch Sinn. "Die Zinssätze sind auf Rekordtiefs. Sie sind von 200 Basispunkten auf unter 100 gefallen. Jetzt sind wir bei 90. Man bekommt einfach nicht mehr so viel Saft aus dem Zinsmarkt", betont der Allianz Investment Management-Experte.
Also hätten Anleger andere Anstrengungen unternommen, um ihr Depot zu diversifizieren. Sie investieren einen Teil ihres Geldes in Immobilien, Gold, Hochzinsanleihen und andere Anlegemöglichkeiten.
Doch die Tatsache bleibt, unabhängig von der Aufteilung der Investments: Wer an den Renditen der Aktienmärkte teilhaben will, findet im Rentenbereich keine Alternative, also nähert man sich immer mehr aktienähnlichen Anlagen und fügt seinem Depot auf diesem Weg wieder ein Risiko hinzu, das man eigentlich vermeiden wollte.
Welche Optionen haben Anleger jetzt?
Doch welche Handlungsoptionen haben Anleger dann im neuen Jahr? Grahn selbst rechnet mit überdurchschnittlichen Renditen in der zweiten Jahreshälfte. Dabei verweist er sowohl auf die Geldpolitik der Notenbanken, die die Wirtschaft weiter vorantreibe. Darüber hinaus gebe es eine Reihe weiterer Anreize, darunter die Einführung eines Impfstoffes.
Ein Weg, an den seiner Ansicht nach starken Aktienkursentwicklungen teilzuhaben, sei es, einen strukturierten Ansatz zu verfolgen, so der Marktexperte. "Es ist leicht zu sagen, dass Sie in Dinge wie Smart Beta-ETFs oder in ETFs mit minimaler Volatilität investieren können. Auf der Risikoseite muss man immer ein Gleichgewicht haben. Diese Arten von Instrumenten funktionieren an einigen Stellen und für einige Anleger".
Seiner Ansicht nach gehe es darum, so viel Sicherheit wie möglich in die eigenen Investitionen einzubauen, dann fühle man sich wohler mit der eigenen Geldanlage, rät er. Man könne die eigenen Renditeerwartungen festlegen und wisse, was man erwarten könne, bevor man Geld investiert.
Allianz Investment Management löse dies beispielsweise über Annuitäten - "fest indizierte Annuitäten und variable Annuitäten, indizierte variable Annuitäten", so Grahn im Interview weiter.
Redaktion finanzen.ch
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