Angebotsschock |
18.11.2019 18:50:00
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Fondsmanager überzeugt: Es gibt derzeit keine Blase am Aktienmarkt
An den Märkten kursiert die Theorie, dass die Negativzinsen die Aktienmärkte auf unnatürliche Weise aufblähen. Doch ein milliardenschwerer Fondsmanager hält dies für inkorrekt.
• Märkte in einem Angebotsschock
• Hoffnung auf geldpolitische Stimuli
In einem Interview mit Bloomberg äusserte sich kürzlich Kasper Lorenzen, leitender Investment-Beauftragter des Pensionsfonds PFA in Dänemark, zur gegenwärtigen Marktsituation. In seinen Augen ist die Theorie, dass Negativzinsen eine Blase am Aktienmarkt verursachen, die früher oder später platzen wird, wahrscheinlich falsch.
Angebotsschocks prägen Geldpolitik
Laut Lorenzen durchlaufe das Aktienumfeld derzeit etwas ähnliches als zu Zeiten des negativen Nachfrageschocks während der Ölkrise im Jahr 1970 - nur sei es in der gegenwärtigen Lage umgekehrt. Denn, dank neuer, besserer Technologien und günstigerer Importe, sei dieser Angebotsschock nun positiv. Das werde seiner Meinung nach die Geldpolitik weiterhin prägen. Im Jahr 1970 "haben wir unterschätzt, wie schlecht die Erträge waren und wie lange es dauern würde, bis wir die Ölkrise los wurden", zitiert Bloomberg Lorenz. Lorenz schätzt nun, dass der derzeitige positive Angebotsschock noch weiter anhalten wird und keine Inflation bevorsteht. Vor diesem Hintergrund sähen Aktien preislich vernünftig aus, äusserte der Fondsmanager.
Negativzinsen gar nicht schlimm?
Und während Robert Kaplan, Präsident der Rederal Reserve Bank of Dallas, es für schlecht hält, dass fast ein Viertel des weltweiten Fremdkapital negativ ist, meint Lorenzen, dass die Dynamik im aktuellen Zyklus unterschätzt wird. In Dänemark, wo der Pensionsfonds PFA ansässig ist, herrschen bereits seit acht Jahren Negativzinsen, wodurch der Fonds aber keine schlechten Folgen spürt - das Portfolio weist einen Return von 19 Prozent aus.
"Was ich erreichen will, ist, dass wir ganz einfach noch viel länger niedrige Zinsen haben können", so der Fondsmanager im Interview. Sollte dann ein Bärenmarkt eintreten und die Wirtschaft sich verschlechtern, gäbe es noch ausreichend Stimuli, derer sich die Geldpolitik bedienen könnte. "Kommt es zu einem starken Ausverkauf, dann tun Zentralbanken, was sie zu tun haben", ist sich Lorenzen sicher. Aber zum jetzigen Zeitpunkt sei die "Grundlage für alle Anlagen das Zinsniveau". Und solange keine Inflation eintritt und die Zentralbanken auf Kurs bleiben, gebe es keinen Grund zur Sorge. "Das Zinsniveau ist niedrig und das ist es aus einem bestimmten Grund", zitiert ihn Bloomberg. Der Fondsmanager zeigt sich optimistisch: "Es gibt überhaupt keine Inflation".
Redaktion finanzen.ch
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