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Flash Crashes 03.06.2018 22:14:00

Goldman Sachs-Warnung: Mehr Einsatz von computergesteuerten Tradings könnte schlimme Folgen haben

Goldman Sachs-Warnung: Mehr Einsatz von computergesteuerten Tradings könnte schlimme Folgen haben

Goldman Sachs-Analysten zeigen sich beunruhigt über die jüngste Zunahme der Flash Crashes und warnen dabei vor der immer stärker werdenden Dominanz des computergesteuerten Handels an den Märkten.

Goldman Sachs Group
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Besorgniserregende Flash Crashes

Analysten der Investmentbank Goldman Sachs zeigten sich jüngst besorgt darüber, dass der zunehmende Einsatz computergesteuerten Handelns für mehr Volatilität in fallenden Märkten sorgen könnte. In diesem Zuge warnten sie ihre Kunden, der nächste kleinere Abschwung könnte dadurch noch verstärkt werden. Diese Flash Crashes - plötzlich absackende Kurse - seien vorranging auf programmierte Trades zurückzuführen, so die Goldman-Analysten Charles Himmelberg und James Weldon.

Die jüngsten Crashes sollten aus diesem Grund als deutliches Warnsignal gewertet werden, warnen die Analysten. "Die zunehmende Häufigkeit der Flash Crashes in vielen wichtigen Märkten könnte ein Frühwarnzeichen dafür sein, dass mit dem aktuellen Zustand der Liquidität an den wichtigen Börsenplätzen etwas nicht stimmt", so Himmelberg. Denn Algorithmen reagieren in erster Linie auf charttechnische Signale, allerdings kaum auf fundamentale Informationen. Droht ein Markt abzustürzen, wird vollautomatisiert ein Verkaufssignal generiert und es werden Positionen glattgestellt. Dadurch wäre die gesamte Liquidität an den Börsen in Gefahr. Denn wollen viele Menschen, aber auch Maschinen, gleichzeitig verkaufen, ohne dass potenzielle Käufer dem gegenüberstehen, stürzen die Kurse ab. So betrachtet fungieren Algorithmen als Beschleuniger im Falle von Crashes an den Finanzmärkten.

Deutliche Vorboten

"Diese Warnsignale sowie das rapide Wachstum des Hochfrequenzhandels (HFT) und dessen nahezu vollständige Dominanz in vielen der größten Märkte veranlassen uns dazu, die Möglichkeit (nicht unbedingt die Wahrscheinlichkeit) zu prüfen, dass die langanhaltende Hausse in Verbindung mit einer relativ geringen Volatilität dazu beigetragen haben könnte, die Anfälligkeit der Märkte zu unterschätzen", berichtet Himmelberg. Die Märkte hätten sich ihm zufolge zu sehr an steigende Kurse, die einer geringen Volatilität unterliegen, gewöhnt. Es gehe langsam, aber stetig bergauf, ohne große Turbulenzen. Das täusche darüber hinweg, wie instabil die Märkte eigentlich seien.

Gefährliche Abwärtsspirale

Die Tatsache, dass sogar die großen Handelsplätze anfällig für Flash Crashes seien, veranlasse die Analysten dazu, diese kleineren Abschwünge als Zeichen für eventuelle "tiefere strukturelle Probleme" zu sehen, die bisher noch nicht aufgedeckt wurden. So hatte der Börseneinbruch Anfang Februar dieses Jahres beispielsweise einen deutlichen Anstieg des Volatilitätsindex VIX zur Folge.

"Zukünftige Flash Crashes enden vielleicht nicht gut", sie könnten eine Abwärtsspirale in Gang bringen, die die Stabilität der Märkte enorm bedrohen würde, befürchten Himmelberg und Weldon.

Denn der computergesteuerte Handel werde im Allgemeinen nicht durch große Kapitalbestände getragen, meint Himmelberg. Würden die Maschinen während eines signifikanten Marktabschwungs große Verluste erleiden, könnte dies zu erheblichen Problemen hinsichtlich der Liquidität an den Handelsplätzen führen.

Redaktion finanzen.ch

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