"Stay-at-home" |
05.03.2020 22:14:00
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Investmenthaus: Diese Quarantäne-Aktien könnten von der Corona-Krise profitieren
Während die Aktienmärkte panisch auf immer neue Nachrichten zum Coronavirus reagieren, hat ein Investmenthaus die Suche nach Profiteuren der Krise gestartet - und wurde fündig.
• MKM Partners hat 18 "Stay-at-home"-Aktien ausgemacht
• Profiteure der Panik
Nicht nur Pharma- und Biotechaktien sind im aktuell von Corona geprägten Marktumfeld einen Blick wert - Anleger hoffen auf einen Durchbruch bei der Suche nach einem Impfstoff gegen den Virus. Zudem sind medizintechnische Ausrüster weiter gefragt, während immer mehr Menschen verstärkt Hilfsmittel wie Mundschutze oder Desinfektionsmittel nachfragen. Verlierer sind dagegen all jene Unternehmen, die ihr Geld mit Massenveranstaltungen verdienen oder die darauf angewiesen sind, ihre Kunden persönlich vor Ort begrüssen zu müssen: Konzertveranstalter oder Fitnessstudiobetreiber etwa. Das Investmenthaus MKM Partners hat daher eine gezielte Suche nach Aktien gestartet, deren Geschäftsmodell auf die Nutzung zu Hause ausgerichtet ist - dort, wo sich Menschen aufhalten müssen, die unter Quarantäne gestellt wurden, die angesichts des aktuellen Infektionsrisikos Home-Office bevorzugen oder die allgemein von Aktivitäten mit vielen Menschenmassen aktuell Abstand nehmen.
Das Ergebnis sind 18 Stay-at-home-Aktien, die das Investmenthaus in einem Aktienkorb zusammengestellt hat. Darin finden sich durchaus bekannte Namen.
Internet-Tools für die Arbeit
Dabei schaffen es unter anderem Anbieter von Tools auf die Liste, mit denen die Vernetzung via Internet leichter wird. Viele Unternehmen verzichten aktuell auf grossangelegte Meetings und steigen stattdessen auf Videokonferenzen um - ein Geschäftsfeld, auf das sich Börsenneuling Zoom spezialisiert hat.
Auch Slack, ebenfalls noch recht neu auf dem Börsenparkett, kann vom aktuellen Home-Office-Trend profitieren, die Büro-App ist vorrangig als Instant-Messaging-Dienst konzipiert und erleichtert Teamarbeit, wenn sich die Mitarbeiter nicht im selben Raum befinden.
Kontakte halten über soziale Medien
Um zu vermeiden, dass Sozialkontakte darunter leiden, dass sich immer Menschen vorrangig in ihren eigenen vier Wänden aufhalten, könnte soziale Netzwerke wie Facebook zu Profiteuren machen. Über die Plattform bleiben Menschen nicht nur miteinander in Kontakt, sondern können sich zeitgleich über die Geschehnisse im Rest der Welt informieren.
Auch Match, die Mutter der Dating-App Tinder, kann dazu beitragen, Kontakte zu knüpfen, ohne das Haus verlassen zu müssen.
Aktien gegen Langeweile
Wer Veranstaltungen ausserhalb der eigenen vier Wände vermeidet, dem droht möglicherweise bald Langeweile. Insbesondere Streaminganbieter wie Netflix dürften daher für Zerstreuung sorgen und landen deshalb auf der Liste von MKM Partners. Ebenso wie Tencent Music, ein Musikstreaming-Anbieter, gehört auch Sonos, der mit seinen Lautsprechern für das passende Klangerlebnis zu Hause sorgt, für das Investmenthaus zu möglichen Profiteuren der Krise. Genau wie Sirius XM, ein Satellitenradio-Anbieter.
Neben Film-/Serien- und Musikstreaming stehen auch Spieleaktien auf der Liste der "Stay-at-home"-Aktien. Konkret nennt MKM Partners Activision Blizzard, der sich möglicherweise über einen grösseren Absatz seiner Kultspiele wie "Call of Duty" oder "Overwatch" freuen kann. Wer mobiles Spielen bevorzugt, könnte auf "Farmville" & Co. ausweichen und damit den Spieleanbieter Zynga stützen.
Online-Shopping bevorzugt
Wenn Menschen vorrangig zu Hause bleiben und grosse Menschenansammlungen meiden, fallen auch Shopping-Aktivitäten ins Wasser. MKM Partners sieht daher in der aktuellen Marktlage Amazon, eBay und Alibaba auf dem Vormarsch. Auch JD.com wird in diesem Zusammenhang genannt. Die Shopping-Giganten im Internet könnten davon profitieren, dass viele Menschen ihre Einkäufe vorrangig im Internet tätigen, um das Haus nicht verlassen zu müssen.
Gegessen und getrunken wird immer
Auch Essens-Aktien schaffen es auf die Liste der "Stay-at-home"-Aktien des Investmenthauses. Konkret nennt das Unternehmen in diesem Zusammenhang etwa Blue Apron, einen Anbieter von fertigen Kochboxen aus dem USA. Yelp, das sein Geld als Empfehlungsportal für Restaurants und Geschäfte verdient, wird ebenfalls als Profiteur der derzeitigen Marktentwicklungen gehandelt.
Der Essenslieferdienst GrubHub könnte davon profitieren, dass viele Menschen, die nicht selbst kochen wollen, Restaurantbesuche vorerst aufschieben.
Sport in den eigenen vier Wänden
Mit Peloton ist es ein weiterer Börsenneuling, der möglicherweise steigende Umsätze infolge des Fokus auf Heimaktivitäten verzeichnen könnte. Das Unternehmen stellt unter anderem Fitnessbikes her, bietet aber auch Homekurse im Fitnessbereich an. Kunden, die ihr Fitnessstudio derzeit nicht mehr aufsuchen, aber dennoch weiter fit blieben wollen, sind eine potenzielle Zielgruppe des Unternehmens.
Internetdienstleister, Waffenanbieter und andere "Stay-at-home"-Werte
Daneben nennt MKM Partners noch eine Reihe weiterer börsennotierter Unternehmen, die als Nutzniesser aus der Corona-Panik hervorgehen könnten. Das Online-Immobilien-Datenbankunternehmen Zillow, das Telekommunikationsunternehmen Zillow und der Medienriese New York Times werden ebenso erwähnt, wie der Internetanbieter Boingo Wireless, das Techunternehmen Purple Innovation, der Bilderdienst Shutterstock und der Waffenhersteller Sturm Ruger & Co.
Darüber hinaus landen Campbell Soup, Central Garden & Pet Co., das Haushaltswaren- und Chemieunternehmen Clorox, Okta, Alarm.com, das Softwareunternehmen Citrix Systems, Atlassian und Diamond Eagle auf der Liste.
"Wir haben versucht, jene Produkte, Dienstleistungen und Unternehmen zu identifizieren, die in einer Welt von Menschen, die sich in Quarantäne befinden, möglicherweise profitieren könnten. Was würden die Leute tun, wenn sie den ganzen Tag drinnen bleiben würden?", begründet JC O’Hara von MKM Partners die Auswahl seines Unternehmens in einer Mitteilung.
Redaktion finanzen.ch
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