Nach Kursverlusten |
09.02.2022 23:51:00
|
Jim Cramer auf Schnäppchenjagd: Diese Aktien könnten jetzt interessant sein
Auch an der Börse sind Anleger stets auf der Suche nach Schnäppchen, also nach günstigen Aktien von qualitativ hochwertigen Unternehmen. CNBC-Moderator und Börsenexperte Jim Cramer hat sich in einem der weltweit grössten Aktienindizes auf die Suche nach eben solchen Unternehmenspapieren gemacht und wurde tatsächlich fündig.
• 110 Aktien aus Russell 3000 erfüllen Voraussetzungen
• Auch einige Firmen mit hoher Marktkapitalisierung laut Cramer jetzt günstig
An den Börsen ging es in diesem Jahr bislang überwiegend nach unten - für CNBC-Moderator Jim Cramer der beste Zeitpunkt, um nach "wahren Schnäppchen" für seine Zuschauer zu suchen. "Wir wollen riesige Rabatte, aber wir wollen auch Qualitäts-Unternehmen, die tatsächlich profitabel sind, was bedeutet, dass ihre Aktien günstiger geworden sind, als sie nach unten gingen", sagte der Moderator Ende Januar in seiner Sendung "Mad Money". Um genau diese zu finden, untersuchte der Börsenexperte mit seinem Team alle Aktien aus dem Russell 3000, einem der grössten Indizes weltweit, und fand tatsächlich einige Papiere, die nach einem Kursverfall nun "günstig genug sind, um zuzuschlagen".
Diese Eigenschaften muss eine Schnäppchen-Aktie haben
Um geeignete Schnäppchen zu finden, suchte Cramer zunächst nach Aktien, die es in der letzten Zeit an der Börse schwer hatten und deutliche Kursverluste erlitten haben. Dafür filterte er alle Papiere aus dem Russell 3000 heraus, die aktuell mindestens 50 Prozent unter ihren Höchstständen notieren. Unter den 360 Aktien, die diesem Kriterium entsprachen, wurde dann aufgrund der prognostizierten Erträge für 2022 noch weiter aussortiert. So sollten die Unternehmen profitabel sein und zudem an der Börse mit weniger als dem 50-fachen ihrer erwarteten Erträge bewertet werden - auch wenn selbst das laut Cramer "noch ziemlich teuer" sei. Immerhin noch 110 der 360 Aktien besassen laut dem Experten auch diese zweite Eigenschaft und qualifizierten sich damit für eine genauere Betrachtung. Denn für das Finden wahrer Schnäppchen würden die zwei objektiv messbaren Kriterien laut Cramer lediglich den Startpunkt liefern.
Nur vier Schnäppchen unter Firmen mit Börsenwert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar
Unter den 110 gefundenen, potenziellen Schnäppchen-Aktien befinden sich laut Cramer elf Firmen, die an der Börse jeweils mehr als zehn Milliarden US-Dollar wert sind: Moderna, Zoom Video Communications, Biogen, Twitter, Rocket Companies, ViacomCBS, Pinterest, Etsy, Discovery, Enphase Energy und Clarivate Analytics.
Der CNBC-Börsenexperte rät jedoch, von den meisten dieser elf Firmen die Finger zu lassen. So hätten es etwa die Medienkonzerne ViacomCBS und Discovery nur auf die Liste geschafft, weil ihre Kurse im vergangenen Jahr von einem Hedgefonds, der den Markt manipuliert habe, kräftig nach oben getrieben wurden und sie anschliessend wieder - zu Recht - auf ihr vorheriges Niveau gefallen seien. Das Papier von ViacomCBS notiert aktuell zwar rund 67 Prozent unter seinem einstigen Höchststand von 101,97 US-Dollar, ist durch diese Vorgeschichte aber gewissermassen disqualifiziert (Stand: Schlusskurs vom 07.02.2022). Auch bei Biogen lautet Cramers Empfehlung: "Finger weg". Das sei der Pharmakonzern "mit dem anscheinend dürftigen Alzheimer-Medikament, von dem ihr wisst, dass ich denke, dass es nicht gut ist", so der CNBC-Moderator. Tatsächlich ist das Alzheimer-Medikament aus dem Hause Biogen höchst umstritten und Berater der EMA haben sich gegen eine Zulassung in Europa ausgesprochen. Auch auf die Corona-Gewinner Moderna und Zoom sollten die Anleger laut Cramer aktuell besser nicht setzen, da sich die Wall Street Sorgen um ihre Performance in der Zeit nach der Pandemie mache.
Empfehlenswert seien laut Cramer hingegen die Papiere des Kreativ-Marktplatzes Etsy, die er als "sehr gut" bewertete, und des Solarenergieunternehmens Enphase Energy - "I like" lautete hier sein Kommentar in der TV-Sendung. "Ich denke, dies sind tatsächlich Buys", zitiert "CNBC" den Experten. Auch Twitter und Pinterest könnten sehr interessant sein, so Cramer. Die Pinterest-Aktie notiert aktuell bei 26,46 US-Dollar rund 71 Prozent unter ihrem Allzeithoch, der Anteilsschein von Twitter hat seit seinem Höchststand rund 55 Prozent an Wert verloren (Stand: Schlusskurse vom 07.02.2022).
Weitere Schnäppchen unter eher unbekannten Aktien
Wie Cramer erläuterte, haben auch zehn Firmen mit einer Marktkapitalisierung zwischen fünf und zehn Milliarden US-Dollar die ersten beiden Runden des Auswahlprozesses geschafft. Dabei handelt es sich um Avis Budget, UWM Holdings, Upstart, Penn National Gaming, Maravi LifeSciences, Gap, Altice USA, Playtika Holding, Boston Beer und Novavax. Der "Mad Money"-Host empfiehlt jedoch, von den meisten dieser Aktien die Finger zu lassen. Auch die Aktien von Novavax sollten Anleger liegen lassen, obwohl das Unternehmen kürzlich seinen COVID-Impfstoff auf den Markt gebracht hat, der häufig als Hoffnungsbringer im Kampf für eine höhere Impfquote angesehen wird.
Die Aktie von Upstart, einem Unternehmen, das eine KI-Plattform zur Online-Kreditvergabe betreibt, sei sich laut Cramer hingegen womöglich im letzten Jahr selbst zuvorgekommen. Von ihrem 2021 erreichten Höchststand bei 401,32 US-Dollar ist sie aktuell rund 76 Prozent entfernt (Stand: Schlusskurs vom 07.02.2022). "Ich weiss nicht, ob sie bei einer Bewertung mit dem 43-fachen der Erträge günstig ist, aber sie ist echt ... daher werden wir an ihr festhalten", so Cramer, der damit das Upstart-Papier als einziges aus dieser Gruppe explizit empfahl.
Von der ursprünglichen Liste mit den 110 Aktienunternehmen, die mindestens 50 Prozent seit ihrem Höchststand verloren haben und an der Börse weniger als das 50-fache ihrer Erträge wert sind, bleiben somit noch 89 Firmen mit einer Marktkapitalisierung von weniger als fünf Milliarden US-Dollar übrig. Hier nannte Cramer laut "CNBC" nur noch fünf Titel, die er tatsächlich für interessant halte. So sei das Papier von Revolve Group an der Börse "ungerechtfertigt abgestraft" worden, obwohl der grösste Teil des letzten Quartals des Online-Modehändlers stark gewesen sei. Die Aktie liegt aktuell noch rund 41 Prozent unter ihrem Allzeithoch (Stand: Schlusskurs vom 07.02.2022). Auch Einzelhändler "könnten alle mehr wert sein, als wir denken" sagte Cramer mit Bezug auf die Aktien von Bed Bath & Beyond sowie Ollie's Bargain Outlet, die es beide auf seine Schnäppchen-Liste geschafft haben. Auch bei der Aktie von Cerence, die aktuell rund 69 Prozent unter ihrem Allzeithoch notiert, sieht Cramer in naher Zukunft Erholungspotenzial (Stand: Schlusskurs vom 07.02.2022). Der Anbieter von virtuellen Assistenten mit künstlicher Intelligenz für den Mobilitätsmarkt werde davon profitieren können, wenn der Halbleitermangel abnehme und die Automobilproduktion wieder anziehe, so der CNBC-Experte. Die letzte Aktie, die Jim Cramer als Schnäppchen zum Kauf empfiehlt ist die der US-Einzelhandelskette Torrid. Diese "könnte ein Gewinner sein", denn sie kostete an der NYSE zuletzt 8,89 US-Dollar, obwohl laut "CNBC" für 2022 ein Gewinn je Aktie in Höhe von einem US-Dollar erwartet wird (Stand: Schlusskurs vom 07.02.2022).
Redaktion finanzen.ch
Weitere Links:
Nachrichten zu Novavax Inc.
11.11.24 |
Ausblick: Novavax präsentiert das Zahlenwerk zum abgelaufenen Jahresviertel (finanzen.net) | |
08.08.24 |
Novavax-Aktie gewinnt nach enttäuschenden Quartalszahlen dennoch (finanzen.ch) | |
07.08.24 |
Ausblick: Novavax zieht Bilanz zum jüngsten Jahresviertel (finanzen.net) |
Jahresrückblick & Jahresausblick 2024/2025 – Wall Street Live mit Tim Schäfer
In unserem zweiwöchigen Format „Wall Street Live“ mit Tim Schäfer behandeln wir Topaktuelle Themen des Marktgeschehens.
👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Inside Fonds
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
Vorweihnachtliche Zurückhaltung: SMI schlussendlich im Plus -- DAX geht schwächer aus dem Handel -- Asiens Börsen schliessen uneinsDer heimische Aktienmarkt schloss am Montag im Plus, wohingegen sich der deutsche Aktienmarkt abwärts bewegte. Die Wall Street zeigt sich uneinheitlich. Die asiatischen Indizes fanden zum Wochenauftakt keine gemeinsame Richtung.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |